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19.07.2024 | (rsn) - Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) hatte einen Kampf bis zum Letzten versprochen. Aber schon am drittletzten Tag dieser Tour musste er erkennen: Gegen diesen Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) ist kein Kraut gewachsen, jedenfalls nicht in dieser Verfassung und nicht in diesem Jahr.
Im Zielbereich von Isola 2000 durchzuckten Wellen der Enttäuschung den Körper des Titelverteidigers. Eng umschlungen hielt ihn seine Ehefrau Trine Hansen und auch Teamkollege Matteo Jorgenson kam zum Trösten. Dabei war der US-Amerikaner selbst tief enttäuscht, nachdem er lange mit dem Tagessieg geliebäugelt hatte, dann aber 1,9 Kilometer vor Schluss doch noch von Pogacar überholt wurde.
"Ich hatte gehofft, dass Pogacar etwas konservativer fährt am Ende", bezog sich der US-Amerikaner auf die Situation. Zwar wusste Jorgenson, dass es knapp werden würde, aber die Hoffnung stirbt eben zuletzt. "Wenn Pogacar beschließt, anzugreifen, kannst du nie genug Vorsprung haben. Ich hatte aber die Illusion, dass es reichen könnte", meinte er mit schmalem Lächeln beim Ausrollen vor dem Bus. ___STEADY_PAYWALL___
Dass für ihn auf Tagessieg gefahren wurde, war ohnehin nur Plan B an diesem Tag. Visma – Lease A Bike wollte noch einmal Pogacar angreifen. Deshalb wurden Wilco Kelderman und Matteo Jorgenson sowie anfangs auch Christophe Laporte in die Gruppe des Tages geschickt. Laporte bolzte zu Beginn Tempo, um sie wegzubringen, Kelderman hielt später das Tempo hoch, um den Abstand auf die von UAE angeführte Gruppe der Klassementfahrer zu halten.
Er und Jorgenson sollten ursprünglich als Relaisstation bei Vingegaards ultimativem Antritt dienen, der idealerweise schon an der 2.802 Meter hohen Cime de la Bonette erfolgt wäre. Doch dazu kam es nicht. "Den Switch haben wir am Ende gemacht, als Jonas angegeben hat, dass er sich nicht gut genug fühlt, um zu attackieren“, sagte Vismas Sportlicher Leiter Grischa Niermann RSN.
Jonas Vingegaard liegt im Ziel in Isola 2000 im Arm seiner Frau. | Foto: Cor Vos
Schon an der Bonette hatte der Däne signalisiert, dass er nicht die Beine für eine Attacke habe und Niermann wollte seinem Spitzenfahrer keinen Vorwurf machen: "Die Jungs müssen die Beine haben und fühlen das selbst. Er hat schon am Bonette gesagt, ich bin nicht stark genug um Tadej anzugreifen. Und dann müssen wir den Plan verändern, weil Jonas ist auch nur ein Mensch", sagte er.
Und der Hannoveraner erinnerte noch einmal daran, wo Vingegaard herkam: Von einem schweren Sturz, von der Angst, das Leben zu verlieren, von mehreren Tagen auf der Intensivstation. "Wir sind superstolz auf Jonas. Er kommt von einer schweren Verletzung zurück, ging ohne Rennen gleich in die Tour und trifft dort mit Tadej auf den Weltbesten, der noch dazu in einer unglaublichen Form hier ist, die beste wohl, die er selbst jemals hatte."
Gegen Tadej Pogacar (vorne) konnte Vingegaard (hinten mit Evenepoel) bei dieser Tour de France nichts ausrichten. | Foto: Cor Vos
In der Laudatio auf Gegner Pogacar schwingt dann auch mit, dass Visma – Lease a Bike die Niederlage in der Gesamtwertung voll und ganz anerkennt. "Das ist noch nicht das Ende, aber das Ende von unserem Vorhaben, das wir 2024 die Tour mit Jonas gewinnen. Idealerweise können wir morgen eine Etappe gewinnen, heute waren wir knapp dran, nachdem wir umgestellt haben. Aber es war deutlich, dass Pogacar der Stärkste war. Wir müssen UAE und ihm gratulieren. Es sind noch zwei Tage, wo etwas passieren kann, aber wenn er nicht komplett einbricht, wird er diese Tour gewinnen", bekräftigte auch Niermann noch einmal die Schlussfolgerung, die man aus dieser drittletzen Etappe ziehen muss.
Niermann setzt auch keine großen Hoffnungen mehr auf das Zeitfahren. Im letzten Jahr nahm Vingegaard Pogacar zwar mehr als anderthalb Minuten ab. "Jetzt müssten es aber fünf sein", sagte Niermann, und winkte ab. Es gehe nun eher ums Verteidigen von Rang zwei gegen Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step), wie es Vingegaar auch in Isola 2000 bereits praktizierte, als er sich nach Pogacars Attacke voll aufs Hinterrad des Belgiers konzentrierte.
Berghelfer Jorgenson zumindest konnte sich mit seiner eigenen Leistung noch trösten. "Bei mir geht es in die richtige Richtung", sagte er. Er erkannte aber auch, wieviel Abstand noch zu seinem Kapitän, und erst recht zu Pogacar besteht.
In Isola 2000 folgte Vingegaard Evenepoel bis zum Zielstrich. Das muss ihm auch am Col de la Couillole am Samstag gelingen. | Foto: Cor Vos
Niermann war zwei Tage vor Schluss schon am Bilanz ziehen: "Natürlich hatten wir gehofft, Pogacar mehr Paroli zu bieten. Das hat nicht geklappt. Nichtsdestotrotz ist Jonas und das ganze Team auf einem sehr guten Level, mit dem wir zufrieden sind. Bei einem Radrennen geht es aber ums Gewinnen, das wird jetzt nicht der Fall sein. Und dann werden wir auch mit einem zweiten Platz zufrieden sein."
Damit ist im Straßenradsport mal wieder ein Machtwechsel vollzogen. Visma – Lease a Bike gewann im letzten Jahr – als Jumbo – Visma – alle drei Grand Tours. Jetzt ist UAE Emirates drauf und dran, mit einem Rennfahrer die ersten beiden großen Rundfahrten zu gewinnen. Das Dominanzteam des letzten Jahres stellt sich den neuen Dominatoren zumindest in Frankreich nicht mehr in den Weg.
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