--> -->
17.01.2024 | (rsn) - In den vergangenen Jahren gab es kaum Kontinuität im Kader der niederländischen Mannschaft. Und auch zur Saison 2024 hat sich rund ein Drittel der Mannschaft verändert: Zwölf Fahrer verließen das Team, zehn neue stießen hinzu. Den sportlichen Leistungen hat die hohe Fluktuation indes nicht geholfen, seit drei Jahren steckt die Mannschaft am unteren Ende der WorldTour fest. Immerhin gab es in der Vorsaison eine kleine Aufwärtsbewegung: In Summe holte DSM zwar nur elf Siege, doch insbesondere bei einigen WorldTour-Events überzeugte das Team. Der Tübinger Marius Mayrhofer gewann zu Saisonbeginn das Cadel Evans Great Ocean Road Race und Sprinter Alberto Dainese holte je eine Etappe beim Giro d‘Italia und der Vuelta a Espana. Hinzu kamen Platz acht durch Andreas Leknessund beim Giro d’Italia sowie einige Top-Ten-Ergebnisse bei Etappenrennen von Romain Bardet.
___STEADY_PAYWALL___Zur neuen Saison gewann die Teamleitung um Iwan Spekenbrink mit dem niederländischen Postunternehmen PostNL nun einen neuen finanzstarken Sponsor – der neue Teamname: dsm-firmenich – PostNL. Das Engagement soll der Equipe nach Medienberichten das größte Budget seiner bisherigen Geschichte bescheren. Und es wird spannend zu sehen, was DSM künftig aus diesen Möglichkeiten macht. Vorerst bleibt allerdings ein Problem bestehen: Sobald Fahrer aus der Mannschaft herausstechen, zieht es sie zu anderen Teams.
Das galt in den vergangenen Jahren bereits für zahlreiche Leistungsträger und trifft nun unter anderem auf Leknessund (Uno-X) sowie die Sprinter Sam Welsford (Bora – hansgrohe) und Dainese (Tudor) zu. Auch Mayrhofer und Marco Brenner, der mit seinem Talent bei DSM nicht zur Geltung kam, fahren künftig für Tudor. Die Gründe für den Teamwechsel sind individuell stets verschieden, grundsätzlich gilt die Arbeitsweise im Team jedoch als stark reglementiert. Nicht jeder Fahrer findet sich darin langfristig zurecht.
Romain Bardet bestreitet 2024 womöglich seine letzte Saison. | Foto: Cor Vos
Bardet scheint hingegen bei DSM das richtige Umfeld für seinen Karriereherbst gefunden zu haben. Der Franzose nimmt erneut eine Schlüsselrolle ein und soll bestenfalls bei einigen Etappenrennen mit Top-Ten-Platzierungen wichtige UCI-Punkte holen. Als Saisonhöhepunkt ist der Giro d’Italia vorgesehen, bei dem Bardet noch ein Etappensieg fehlt. Möglich ist in Italien auch ein Angriff auf das Gesamtklassement. Anschließend ist ebenfalls ein Start bei der Tour de France geplant. Zuletzt ließ der 33-Jährige offen, ob er seine letzte Saison bestreitet.
Der zweite große Leistungsträger ist künftig Fabio Jakobsen. Mit dem niederländischen Sprinter ist der Teamleitung ein Coup auf dem Transfermarkt gelungen. Außerdem wird DSM hoffen, dass Routinier John Degenkolb bei den Frühjahrsklassikern an seine Form der Vorsaison herankommt – damals landete der Deutsche auf Platz sieben bei Paris-Roubaix.
Zuletzt konzentrierte sich DSM auf dem Transfermarkt fast ausschließlich auf Talente. Hochkarätige Neuzugänge suchte man in den vergangenen drei Jahren vergebens, umso bemerkenswerter ist nun die Verpflichtung von Fabio Jakobsen. Für DSM ist der Niederländer eine wichtige Soforthilfe und eine dringend benötigte Aufwertung des Kaders. Denn: In den vergangenen beiden Jahren gewann Jakobsen 21 Rennen – genauso viele wie DSM in diesem Zeitraum insgesamt. Zwar fehlten 2023 die ganz großen Siege, dennoch ist der 27-Jährige in Topform bei flachen Zielankünften nur schwierig zu schlagen – und damit quasi ein Garant, um die zuletzt dünne Erfolgsbilanz des Teams nach oben zu steigern. Entsprechend rücken Sprintankünfte 2024 stärker in den Fokus von DSM. Jakobsen soll dabei sowohl beim Giro d’Italia und der Tour de France auf Etappenjagd gehen.
Fabio Jakobsen gewann in den vergangenen beiden Jahren 21 Rennen. | Foto: Cor Vos
Mit Warren Barguil ist zudem ein alter Bekannter zurück. Zwischen 2013 und 2017 fuhr der Franzose bereits für das Team und gewann in dieser Zeit unter anderem die Bergwertung der Tour de France. Der Abgang war damals allerdings begleitet durch Unstimmigkeiten – unter anderem schloss das Team Barguil von der Vuelta aus, da er Teamanweisungen missachtet hatte. Nach ergebnismäßig dürftigen Jahren soll der 32-Jährige als bergstarker Etappenjäger bei DSM an frühere Erfolge anknüpfen.
Mit 19 Jahren debütierte Max Poole im Vorjahr bereits in der WorldTour. Und lieferte sofort Resultate: Die Tour de Romandie beendete er als Gesamtvierter, beim Critérium du Dauphiné landete er auf Platz 13 – und hielt vor allem auf der schwierigen Etappe zum Col de la Croix de Fer lange mit den Besten mit, er wurde Fünfter. Bei der Vuelta a Espana gab er außerdem sein Grand-Tour-Debüt und erreichte Madrid auf Rang 49. Mit Poole besitzt DSM wieder ein Talent, für das sie die Konkurrenz beneiden dürfte. Künftig dürfte der Brite ein ernstzunehmender Anwärter für die Klassements der kleinen und großen Rundfahrten sein – möglicherweise bei einigen Rennen auch schon 2024. Als starker Kletterer hat sich Poole bereits hervorgetan, ausbaufähig sind seine Qualitäten auf dem Zeitfahrrad. Für diese Saison ist sein Debüt beim Giro d‘Italia geplant.
Max Poole gab 2023 sein Debüt bei der Vuelta a Espana. | Foto: Cor Vos
Das Aufgebot:
Romain Bardet (Frankreich / 33 Jahre), Warren Barguil (Frankreich / 32), Patrick Bevin (Neuseeland / 32), Pavel Bittner (Tschechien / 21), Romain Combaud (Frankreich / 32), John Degenkolb (Deutschland / 35), Matthew Dinham (Australien / 23), Patrick Eddy (Australien / 21), Alexander Edmondson (Australien / 30), Nils Eekhoff (Niederlande / 25), Sean Flynn (Schottland / 23), Chris Hamilton (Australien / 28), Fabio Jakobsen (Niederlande / 27), Gijs Leemreize (Niederlande / 24), Enzo Leijnse (Niederlande / 22), Emils Liepins (Lettland / 31), Tobias Lund Andresen (Dänemark / 21), Niklas Märkl (Deutschland / 24), Tim Naberman (Niederlande / 24), Oscar Onley (Schottland / 21), Max Poole (England / 20), Timo Roosen (Niederlande / 31), Martijn Tusveld (Niederlande / 30), Julius van der Berg (Niederlande /27), Frank van den Broek (Niederlande /23), Casper van Uden (Niederlande / 22), Kevin Vermaerke (USA / 23), Bram Welten (Niederlande / 26)
Davon Neuzugänge:
Warren Barguil (Arkea – Samsic), Fabio Jakobsen (Soudal – Quick-Step), Gijs Leemreize und Timo Roosen (Jumbo – Visma), Emils Liepins (Lidl – Trek), Julius van der Berg (EF Education – EasyPost), Bram Welten (Groupama – FDJ), Enzo Leijnse, Frank van den Broek und Patrick Eddy (Development Team dsm-firmenich)
Teamleitung:
Manager: Iwan Spekenbrink
Sportdirektor: Rudi Kemna
Sportliche Leiter: Roy Curvers, Kelvin Dekker, Callum Ferguson, Christian Guiberteau, Dariusz Kapidura, Bennie Lambregts, Pim Ligthart, Luke Roberts, Albert Timmer, Hans Timmermans, Joey van Rhee, Philip West, Matthew Winston
Material:
Rahmenhersteller: Scott
Gruppe: Shimano
Laufräder: Shimano
Reifen: Vittoria
Trikot: Nalini
Helm: Scott
06.02.2024Auch für die Ära nach Roglic und Jumbo gut gerüstet(rsn) – Jumbo und Primoz Roglic verließen zum 31. Dezember Visma - Lease a Bike. Die Supermarktkette war seit 2015 einer der beiden Namenssponsoren der Mannschaft, der Slowene kam ein Jahr später
05.02.2024Dank Pogacar wieder die Nummer 1 der Weltrangliste(rsn) – Vorhang auf für das offiziell beste Team der Welt! Zwar könnte man vermuten, dass Visma – Lease a Bike mit seinen drei Grand-Tour-Titeln diese Auszeichnung verdient hätte, aber die Welt
02.02.2024Der gescheiterten Fusion folgte die Verjüngungskur(rsn) – Eine mögliche Fusion zwischen Jumbo – Visma und Soudal – Quick-Step sorgte im Herbst 2023 einige Wochen lang für Schlagzeilen. Letztendlich scheiterten die Bemühungen. Allerdings hatt
31.01.2024Bei Quintanas Rückkehr viel Bewegung im Kader(rsn) – Genau ein Drittel seiner Fahrer hat Movistar in dieser Transferperiode ausgewechselt. Nachdem die spanische Mannschaft das Jahr 1 nach Alejandro Valverde als Zwölfter der Weltrangliste eini
27.01.2024Guercilena spielt Grand: Buben sind Trumpf(rsn) – Aus jedem Dorf ein Hund. Skatspieler kennen diesen Ausdruck und fragen sich dann: Was ist eigentlich Trumpf? Ähnlich ist bei Lidl - Trek die Ausgangslage für 2024. Das Team war schon in de
26.01.2024Mit mehr Sprintpower und neuen Impulsen (rsn) - Bei der australischen Equipe wird man mit gemischten Gefühlen auf die Vorsaison zurückschauen. Bei den Grand Tours verkaufte man sich teuer: Simon Yates erreichte Platz vier bei der Tour de
25.01.2024Mit bewährten Kräften zurück in die Erfolgsspur?(rsn) – Im Jahr 2022 gelang dem belgischen Intermarché-Team der unerwartete Durchbruch in die Reihe der Topteams. Biniam Girmay gewann im Frühjahr Gent-Wevelgem und dann noch eine Giro-Etappe. Mit
23.01.2024Super-Team der Vergangenheit setzt auf die Zukunft(rsn) – Von 2012 bis einschließlich 2019 konnte nur Vincenzo Nibali die Sky- beziehungsweise Ineos-Übermacht bei der Tour de France stören. Mit Bradley Wiggins, Chris Froome, Geraint Thomas und E
22.01.2024Jahr 1 nach Pinot: Erfolgsdruck ruht auf jungen Schultern(rsn) – Bei Groupama - FDJ beginnt eine neue Zeitrechnung. Es ist das Jahr 1 nach Thibaut Pinot. Frankreichs ehemals größte Hoffnung auf den Sieg bei der Tour de France hat seine Karriere beendet,
18.01.2024Die Grand-Tour-Bilanz muss aufpoliert werden(rsn) – Nicht nur vom Outfit her bleibt EF Education – EasyPost in der Saison 2024 der bunteste Haufen im Peloton. Die Die 30 Fahrer im Kader gehören 16 verschiedenen Nationen an, alle Kontinente
16.01.2024Mit mehr Budget zu mehr Erfolg? (rsn) – In den letzten Monaten ist im Team von Vincent Lavenu viel passiert, allerdings mehr oder weniger im Hintergrund. Das fängt schon damit an, dass Decathlon – AG2R La Mondiale, wie die Equi
15.01.2024Die Messlatte liegt hoch (rsn) - Im vergangenen Juli dürfte Teamchef Cedric Vasseur das Grinsen nicht mehr aus seinem Gesicht bekommen haben. 15 Jahre musste seine Equipe bei der Tour de France auf einen Etappensieg warten â
12.12.2025Canyon spendiert van der Poel eine frische Lackierung (rsn) - Laut Canyon geht die Geschichte folgendermaßen: 2017 hatte man zum ersten Mal ein Cyclocross-Carbonrad, das Canyon Inflite, entwickelt und wollten ein dazu passendes Cyclocross-Team. Ziemlic
12.12.2025Lidl-Trek-Neuzugang Ayuso will bei der Tour aufs Podium (rsn) – Mit ziemlich genau einer halben Stunde Verspätung trat Juan Ayuso beim Medientag seiner neuen Mannschaft Lidl – Trek in Delia vor die anwesenden Journalisten. Die hatten zwar 30 Minuten a
12.12.2025Van der Poel: “Sollte reichen, um sofort um den Sieg mitzufahren“ (rsn) – Drei Monate nach seinem bisher letzten Renneinsatz – Platz 29 bei der Mountainbike-WM – brennt Mathieu van der Poel darauf, wieder in den Wettbewerbsmodus umzuschalten. “Ich fühle mic
12.12.2025Die Trikots der WorldTour-Teams für die Saison 2026 (rsn) - Wie sieht das Peloton 2026 aus? Welche Farben werden in der kommenden Saison vorherrschend sein? Nach und nach stellen die WorldTour-Rennställe ihre Trikots für das neue Jahr vor - den Anfan
12.12.2025Auf welchen Rädern sind die Frauen 2026 unterwegs? (rsn) - Bei den Profiteams der Frauen fühlen sich offenbar alle Hersteller bei ihren aktuellen Partnern wohl. Zumindest wechselt oder verlässt keine Radmarke das Team. Veränderungen gibt es nur, we
12.12.202556 Fahrerinnen und Fahrer: Movistar stellt seine Teams vor (rsn) – Insgesamt 56 Radsportler und Radsportlerinnen, verteilt auf das Männer-, das Frauen und das neu gegründete Nachwuchsteam, präsentierten sich am Donnerstag im Palau de les Arts von Valenci
12.12.2025Quereinsteigerin verdiente sich Respekt im WorldTour-Feld (rsn) – Aus Bonaduz in der Nähe von Chur stammt Ginia Caluori, die in diesem Jahr nicht nur auf der Straße ihre ersten Topresultate einfahren konnte, sondern auch auf dem Mountainbike - und das al
12.12.2025Visma verlängert vorzeitig mit Top-Talent Brennan (rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr
12.12.2025Nur ein Sieg fehlte zur perfekten ersten Profisaison (rsn) – 58 Renntage weist unser Statistikpartner firstcycling.com für Tim Torn Teutenbergs erstes Profijahr bei Lidl – Trek aus. 27 Mal landete er dabei unter den ersten Zehn. Eine herausragen
12.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Frauen 2025 (rsn) – Seit dem Jahr 2013 blicken wir am Ende der Straßenradsaison neben der Jahresrangliste der Männer auch auf das Jahr der Frauen mit entsprechendem RSN-Ranking zurück. Berücksichtigt werden
12.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025 (rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Vater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt w
12.12.2025Uijtdebroeks: Als klarer Leader endlich zum Glück? (rsn) – Auf der Bühne bei der Teampräsentation seines neuen Movistar-Teams im Kunstpalat der Königin Sofia, einem architektonisch beeindruckenden Opernhaus in Valencia, wurde er erst einmal gefop