Weltmeister in Diegem zurück auf dem Crossthron

Van der Poel zum siebten Mal die Nummer 1 des Nachtspektakels

Von Peter Maurer

Foto zu dem Text "Van der Poel zum siebten Mal die Nummer 1 des Nachtspektakels"
Mathieu van der Poel (Alpecin - Deceuninck) hat die Superprestige in Diegem gewonnen. | Foto: Cor Vos

28.12.2023  |  (rsn) – Diegem ist wieder die Spielwiese des Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck). Nachdem er in der flämischen Kleinstadt sechs Siege in Folge gefeiert hatte, fiel das dortige Superprestige-Rennen wegen Corona zwei Jahre lang aus. In der vergangenen Saison musste der aktuelle Weltmeister hinter seinem Dauerrivalen Wout van Aert (Jumbo – Visma) und Tom Pidcock (Ineos Grenadiers) mit Rang drei Vorlieb nehmen. Doch am Donnerstag kehrte der Cross-Superstar vor frenetischen 20.000 Zusehern an seine Stammposition auf dem obersten Podest zurück.

Mit über einer Minute Vorsprung auf Pidcock und Eli Iserbyt (Pauwels Sauzen – Bingoal) feierte van der Poel den fünften Sieg in seinem fünften Saisoneinsatz. "Es war ein wunderbares Rennen. Die Fans sind einfach super hier. Ich will so viel gewinnen wie möglich und habe hier schon eine tolle Geschichte geschrieben", sagte der 28-Jährige im Ziel. Mit seinem Erfolg schloss van der Poel zum Belgier Roland Liboton auf, der von 1982 bis 1988 sogar siebenmal in Folge das Rennen gewinnen konnte.

Zur Halbzeit ließ van der Poel im kurzen Sandabschnitt alle seine Konkurrenten stehen, beschleunigte danach noch einmal und war auf und davon. Seine beiden Verfolger lieferten sich im Kampf um Platz zwei ein sehenswertes Duell inklusive Schulterkontakt. Dabei hatte Pidcock hatte das bessere Ende für sich.

Europameister Michael Vanthourenhout (Pauwels Sauzen – Bingoal) wurde Vierter vor Joris Nieuwenhuis (Baloise Trek Lions). Dahinter beendete Quinten Hermans (Alpecin – Deceuninck), der in der Startrunde zu Boden ging und viele Plätze verlor, seine starke Aufholjagd noch auf Rang sechs.

Der Stolberger Marcel Meisen (Stevens Racing Team) verpasste im Sprint die Top Ten nur um wenige Zentimeter und wurde als bester deutscher Starter Elfter, der Schweizer Kevin Kuhn (Circus Reuz Technord) beendete das Rennen auf Platz 14.

In der Gesamtwertung der Superprestige-Serie konnte Iserbyt im siebten von acht Rennen seinen Vorsprung weiter ausbauen und steht damit schon vor dem Finale im Februar in Middlekerke als Gesamtsieger fest. Auf dem zweiten Platz liegt Nieuwenhuis vor Nils Vandeputte (Alpecin – Deceuninck), dann folgen Vanthourenhout und Kuhn.

So lief die Superprestige in Diegem:

Kuhn erwischte den besten Start und verteidigte für einige Kurven die erste Position, ehe Thibau Nys (Trek Baloise Lions) und van der Poel an ihm vorbeizogen. Dahinter stürzte Hermans und verlor viele Positionen. In dem langgezogenen Feld gingen zu Beginn kaum Lücken auf, Vanthourenhout jagte nach der ersten Runde als Erster über den Zielstrich.

Pech hatte auch der Tscheche Michael Boros (Elkov – Kasper), dessen Kette in Runde zwei vom Rad fiel und der so ebenfalls den Anschluss zu den Spitzenfahrern einbüßte. Das erste Mal so richtig am Tempohahn zog dann Pidcock, der gegen Ende der zweiten Runde seine Kontrahenten testete und die Spitze auf fünf Fahrer reduzierte. Doch dann vergrößerte sich die Gruppe wieder auf über zehn Athleten.

Der kurze Sandabschnitt erwies sich dann als entscheidend. In der dritten Runde hatte Pidcock dort erstmals Probleme und eine erste Lücke zu Vanthourenhout und van der Poel ging auf. Dies schien sich der Weltmeister gemerkt zu haben, denn eine Runde später attackierte van der Poel genau dort und setzte sich schnell von seinen Verfolgern ab.

Mit harten Bandagen ausgetragenes Duell um Platz zwei

Dahinter bekam Vanthourenhout Probleme und so entwickelte sich ein spannender Zweikampf zwischen Iserbyt und Pidcock, die nicht unbedingt viel Kooperationsbereitschaft zeigten. Trotzdem bauten sie gegenüber ihren Verfolgern einen Vorsprung auf, was auch daran lag, dass Nys mit einem Sturz, bei dem er zwei weitere Athleten mit abräumte, für etwas Chaos sorgte. Der Sohn von Crosslegende Sven Nys musste dann das Rennen vorzeitig beenden.

Ein Radwechsel von Pidcock veranlasste Iserbyt zu einer Attacke, aber der Weltmeister von 2022 konnte sich bis zur finalen Runde wieder an den Belgier heranarbeiten. In der letzten Sandpassage griff der Superprestige-Spitzenreiter den sonst technisch so versierten Briten an und holte schnell einige Sekunden an Vorsprung heraus.

Doch Pidcock machte den Rückstand langsam wieder wett und überholte sogar Iserbyt kurz vor der Treppe, die zur die Zielgerade hinauf führte. Dabei berührten sich die beiden mit den Ellbogen, ohne dass es jedoch zu einem Sturz gekommen wäre.

Results powered by FirstCycling.com

Mehr Informationen zu diesem Thema

08.02.2025“Spätstarter“ Nieuwenhuis gewinnt Superprestige-Finale

(rsn) – Es sah für Joris Nieuwenhuis (Ridley) nach Krankheiten und Verletzungen nach einer Saison zum Vergessen aus. Doch seit seinem Start in den Crosswinter am 12. Januar liefert der 28-Jährige

08.02.2025Van der Heijden jubelt erstmals in Middelkerke

(rsn) - Beim Abschluss der Superprestige in Middelkerke hat Inge van der Heijden (Crelan – Corendon) ihr erstes Wertungscross gewonnen. Die Niederländerin profitierte dabei von einem Sturz von Luci

07.02.2025Alvarado beendet ihre Saison vorzeitig

(rsn) – Die letzten fünf Crosswettkämpfe der Saison werden ohne Ceylin del Carmen Alvarado (Fenix – Deceuninck) stattfinden. Die Weltranglistendritte kämpft seit 2024 mit Gesundheitsproblemen â

04.01.2025Van Aert schenkt Sohn Georges zum Geburtstag einen Sieg

(rsn) – Wout van Aert (Visma – Lease a Bike) und Eli Iserbyt (Pauwels Sauzen – Cibel) haben den Crossfans bei der Superprestige in Gullegem ein Duell zum Genießen geliefert. Erst in der Schluss

04.01.2025Brand dreht bei der Superprestige in Gullegem den Spieß um

(rsn) – Mehr als das halbe Rennen fuhr Lucinda Brand (Baloise – Glowi Lions) zehn Sekunden hinter der Spitzengruppe her; im Finale der Superprestige von Gullegem machte sie aber ernst, schloss zu

31.12.2024Meisen findet den Spaß wieder und macht bis zur WM weiter

(rsn) – Die Superprestige in Diegem gehört zu den Lieblingsrennen von Marcel Meisen (RTF), der am Ende dieses Winters sein Rad an den Nagel hängen wird. Zum letzten Mal raste der Deutsche Meister

31.12.2024Nach vielen Krankheiten: Krahl gelingt die Trendwende

(rsn) – Platz neun, elf und 13 lautete nach der Superprestige der Frauen in Diegem das Ergebnis für das deutsche Team Heizomat - Herrmann. Ella MacLean sorgte dabei, obwohl sie durch einen Sturz di

30.12.2024Sweeck raubt Nys die Nerven und gewinnt in Diegem

(rsn) – Laurens Sweeck (Crelan – Corendon) hat einmal mehr die Gunst der Stunde genutzt und in Abwesenheit von Mathieu van der Poel und Wout Van Aert den sechsten Lauf der Superprestige-Serie in D

30.12.2024Brand jubelt erstmals beim Nacht-Cross in Diegem

(rsn) – Lucinda Brand (Baloise Trek Lions) hat den sechsten Lauf der Superprestige-Serie im Brüsseler Vorort Diegem gewonnen. Der Nachtlauf durch die City bei vier Grad und trockener Witterung war

23.12.2024Van der Poel gräbt den Schatz am Silbersee aus

(rsn) – Am Zilvermeer in Mol hat Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) bei seinem zweiten Saisoneinsatz den zweiten Sieg gefeiert. Dabei war der Weltmeister - obwohl er es in der Anfangsphas

23.12.2024Alvarado auch im Sand am Zilvermeer die Beste

(rsn) – Einen Tag nach ihrem Sieg beim Weltcup in Zonhoven war Ceylin del Carmen Alvarado (Fenix – Deceuninck) auch im Sand von Mol erfolgreich. Im fünften Lauf der Superprestige baute die Nieder

20.12.2024Van Aert kehrt in Mol zu seiner ersten Liebe zurück

(rsn) - Viel Zeit zur Vorbereitung konnte sich Wout van Aert (30) nicht gönnen. Nach nur drei Tagen im Cross-Training will der Belgier am Montag beim Superprestige in Mol starten. Der Cross-Vizeweltm

Weitere Radsportnachrichten

14.08.2025Van der Poel kehrt zur Renewi-Tour zurück ins Peloton

(rsn) - Mathieu van der Poel gibt sein Comeback im Peloton bei der Renewi Tour (2.UWT). Einen entsprechend verheißungsvollen Post setzte die Rundfahrt auf ihren Social-Media-Kanälen ab. Der Profi vo

14.08.2025Tanfield scheitert an Gannas Stundenweltrekord

(rsn) – Rekordversuch gescheitert! Der Brite Charly Tanfield, Teil des Bahn-Vierers, der im vergangenen Jahr Silber bei Olympia und Weltmeisterschaften holte, konnte den Stundenweltrekord, den seit

14.08.2025Schwere Tour de Romandie Feminin auch ohne Vollering stark besetzt

(rsn) – Auf Lokalmatadorin Marlen Reusser (Movistar), die sich nach ihrem frühen Aus bei der Tour de France Femmes noch im Erholungsmodus befindet, mussten die heimischen Fans ohnehin schon verzich

14.08.2025Berthet wechselt innerhalb Frankreichs

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

14.08.2025Cyclassics-Kurs etwas schwerer als in der Vergangenheit

(rsn) – Die Cyclassics in Hamburg am kommenden Sonntag warten in diesem Jahr nicht nur mit einem neuen Termin, sondern auch einer veränderten Strecke auf. Das Rennen, das im letzten Jahr erst im Se

13.08.2025Denk hofft mit Evenepoel auf den Sagan-Effekt

(rsn) – Ralph Denk hat sich im Podcast ´Sport am Samstag´ beim Deutschlandfunk zur Verpflichtung von Remco Evenepoel durch sein Team Red Bull – Bora – hansgrohe geäußert und dabei die rund u

13.08.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic

13.08.2025Waerenskjold mit perfektem Timing zu Sieg Nr. 1 seit dem Omloop

(rsn) – Sören Waerenskjold (Uno-X Mobility) hat den erwarteten Massensprint am Ende der 2. Etappe der Tour of Denmark (2.Pro) in Gladsaxe gewonnen. Der 25-jährige Norweger setzte sich am Ende des

13.08.2025Banks fordert Modernisierung der Anti-Doping-Regularien

(rsn) – Die Britin Elizabeth ´Lizzy´ Banks hat in einem rund 13.000 Wörter umfassenden Blogpost auf ihrer Website die Geschichte ihres vergeblichen Kampfes gegen eine zweijährige Dopingsperre au

13.08.2025Zanetti sprintet auf Kopfsteinpflaster bergauf zum zweiten Saisonsieg

(rsn) – Linda Zanetti (Uno-X Mobility) hat im gepflasterten Bergaufsprint von Chelm die 2. Etappe der Tour de Pologne Women (2.1) gewonnen. Die Schweizerin setzte sich dabei vor der Französischen M

13.08.2025Vingegaard mit starkem Kletter-Ensemble zur Vuelta a Espana

(rsn) – Das niederländische Team Visma – Lease a Bike wird, angeführt von Jonas Vingegaard, mit einer Fahrerauswahl in die Vuelta a Espana (2.UWT) starten, die voll auf den Kampf um den Gesamtsi

13.08.2025Vollering muss Tour de Romandie kurzfristig absagen

(rsn) - Die dreitägige Tour de Romandie der Frauen (2.WWT) wird am Freitag ohne Demi Vollering (FDJ - Suez) beginnen. Das gaben die Veranstalter am Mittwoch bekannt. Die Niederländerin müsste ihren

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour de Maurice (2.2, 000)
  • Tour of Szeklerland (2.2, ROU)
  • Czech Tour (2.1, CZE)
  • PostNord Tour of Denmark (2.Pro, DEN)