“Das haben sie selbst verbockt“

Cross-Szene schlägt gegen UCI-Präsident Lappartient zurück

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Das Frauen-Feld beim Cross-Weltcup in Dendermonde am vergangenen Sonntag. | Foto: Cor Vos

14.11.2023  |  (rsn) – UCI-Präsident David Lappartient hat mit seinem Machtwort zum Auslassen von Weltcuprennen im Cross harsche Reaktionen aus der belgisch-niederländischen Querfeldein-Szene hervorgerufen. Nachdem der Franzose drohte, Fahrer und Fahrerinnen, die Weltcuprennen auslassen, künftig von den Weltmeisterschaften auszuschließen, bekam er sofort viel Gegenwind.

"Wenn ich anfange, alles zu fahren, dann werde ich mich letztendlich selbst komplett zerstören", sagte beispielsweise Weltcup-Spitzenreiter Lars van der Haar (Baloise – Trek Lions). Der Niederländer hatte gegenüber Wielerflits bereits angekündigt, die Rennen im irischen Dublin am 26. November und im Val di Sole in Italien am 10. Dezember nicht bestreiten zu wollen.

"Ich lasse auch vier Superprestige-Rennen aus, um am jeweiligen Wochenende die Weltcups zu fahren. Es ist nicht so, dass wir absichtlich die Weltcup-Rennen auslassen, es ist immer noch eine sehr wichtige Serie. Deshalb denke ich nicht, dass da ein Machtwort gesprochen, sondern eher eine offene Diskussion zwischen UCI, Fahrern und Teams gesucht werden sollte."

Am vergangenen Sonntag war van der Haars Teamkollege Thibau Nys beim Weltcup in Dendermonde an seinem 21. Geburtstag nicht angetreten, nachdem er am Samstag in Niel das Superprestige-Rennen bestritten hatte. Nys Dendermonde-Absage, und möglicherweise auch der anstehende Weltcup im französischen Troyes am kommenden Sonntag, sorgte am Wochenende für die in einem Interview mit der französischen Plattform Direct Velo getätigten Aussagen Lappartients.

Der Franzose meinte: "Wenn ein Fahrer einem nationalen Rennen den Vorzug gegenüber einem Weltcup gibt, dann fährt er den nächsten Weltcup vielleicht auch nicht - und dementsprechend auch nicht die WM. Der Weltcup ist keine Serie, bei der man sich aussuchen kann, ob man startet. Jeder muss mitmachen!"

Lappartient droht mit WM-Ausschluss beim Auslassen von Weltcups

Thibau Nys' Vater Sven Nys, Teamchef bei den Baloise – Trek Lions, antwortete darauf am Montag: "Ich denke die Fahrer haben das Recht, ihre eigenen Entscheidungen zu treffen." Allerdings erklärte der Belgier auch, dass er Verständnis dafür habe, dass die Situation nicht ideal sei und sagte, dass man Gespräche führen müsse, "um unseren Sport zu optimieren".

Die Problematik, dass Weltcuprennen ausgelassen werden, entstand in den vergangenen Jahren durch die Ausweitung der Serie. In diesem Winter stehen 14 Weltcupläufe auf dem Programm. Beinahe jeder Sonntag in der Saison ist durch ein Weltcup-Rennen belegt, was wiederum für die anderen großen Rennserien Superprestige und X2O ein Problem ist.

"Wollen sie van der Poel, van Aert, Pidcock und van Empel die WM verbieten?"

Und für die Sportler und Sportlerinnen wird das gesamte Programm zu viel – vor allem dann, wenn sie bei den Weltmeisterschaften Anfang Februar im tschechischen Tabor nicht müde, sondern in Top-Form sein wollen. Und mit Blick auf die Weltmeisterschaften merkte dann auch Bart Wellens, Teamchef des Cross-Teams von Intermarché – Circus – Wanty, an, dass Lappartients Drohung aus seiner Sicht doch kaum ernst gemeint sein könne.

"Ich denke sie haben Panik bei der UCI. Wollen sie jetzt plötzlich Mathieu van der Poel, Wout van Aert und Tom Pidcock nicht mehr erlauben, bei den Weltmeisterschaften zu starten? Und Fem van Empel auch nicht? Das macht keinen Sinn", so der Ex-Profi und schob den Schwarzen Peter aufgrund der Ausweitung des Weltcup-Kalenders der UCI und der den Weltcup ausrichtenden Organisation Flanders Classics zu.

"Wir sagen es schon lange: Die Struktur des Weltcups ist nicht gut zusammengesetzt. Es ist jetzt viel zu viel los. Das wussten wir von Tag 1 an. Der Weltcup sollte etwas besonderes bleiben, aber das haben sie selbst verbockt mit dem Überangebot", sagte Wellens.

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