Van der Haar und Vanthourenhout abgehängt

Iserbyt zieht in Ruddervoorde mit van der Poel und Nys gleich

Von Kevin Kempf

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Eli Iserbyt (Pauwels Sauzen – Bingoal) gewinnt in Ruddervoorde | Foto: Cor Vos

28.10.2023  |  (rsn) – Nach einem erneut spannenden Rennen hat Eli Iserbyt (Pauwels Sauzen – Bingoal) den zweiten Lauf der Superprestige in Ruddervoorde vor Lars van der Haar (Baloise – Trek Lions) und seinem Teamkollegen Michael Vanthourenhout gewonnen. Erst in der letzten Runde fiel die Entscheidung zwischen diesen Drei.

Durch seinen vierten Sieg in Folge zog Iserbyt mit Mathieu van der Poel (2016 bis 2019/Alpecin - Deceuninck) und Sven Nys (2006 - 2009) gleich, die das Rennen vor Iserbyts Siegerserie ebenfalls viermal hintereinander als Erste beendet hatte. Kevin Kuhn (Circus – Reuz – Technord) erreichte das Ziel vor Laurens Sweeck (Crelan – Corendon) als Vierter.

Für Iserbyt war es nach seinem Triumph beim Superprestige-Auftakt in Overijse der zweite Sieg in Serie. “Das war heute nicht leicht. Der Kurs war tückisch und ich habe viele kleine Fehler gemacht. Zum Glück war meine letzte Runde fast perfekt“, urteilte der Belgier im Ziel-Interview. Wie die Frauen hatten auch die Männer Probleme mit dem äußerst technischen Kurs. “Es ist hier enorm rutschig. Wir fuhren nicht mit dem schwersten Profil, weil die zweite Hälfte des Parcours nicht so tief war. Aber im anderen Teil war gleiten und schlittern angesagt. Die Spuren im Untergrund haben sich jede Runde verändert, deswegen wusste man nie, ob man links, rechts oder in der Mitte fahren muss“, so der Sieger.

Iserbyt musste sich in der Schlussrunde mit Vanthourenhout und van der Haar messen. Der Letztgenannte schien dabei über die größten Kraftreserven zu verfügen. “Im Finale wollte ich die anderen unter Druck setzen. Damit sie einen Fehler machen und ihre Mannschaftstaktik nicht ausspielen können. Aber sie waren etwas besser. Schade“, resümierte van der Haar nach seinem zweiten Platz. Er selbst war es, der durch einen Fahrfehler den Anschluss an den Sieger verloren hatte.

Im Finale konnte sich noch zehn Fahrer Chancen auf den ersten Platz ausrechnen. Das Feld hatte sich immer wieder geteilt, um wenig später erneut zusammenzukommen. Auch van der Haar hatte einen Vorstoß gewagt. “Zur Mitte des Rennens hatte ich versucht anzugreifen, aber das ging übel schief. Wenn man hier eine Runde voll von vorn fährt, kommt man ziemlich schnell an die eigenen Grenzen“, erklärte er den ungewöhnlichen Rennlverlauf.

Im Klassement baute Iserbyt seine Führung aus. Mit 30 Punkte hat er drei mehr als der Gesamtzweite van der Haar auf dem Konto. Dritter ist der punktgleiche Vanthourenhout.

So lief die Superprestige in Ruddervoorde:

Nur langsam zog sich das Peloton in den ersten beiden Umläufen auseinander. Als Joris Nieuwenhuis (Baloise – Trek Lions) in zweiter Position ein Fehler unterlief und er den Rest aufhielt, schlich sich der in Führung liegende Vanthourenhout davon. Bei der nächsten Zielpassage lag er vier Sekunden vor Nieuwenhuis und fünf weiteren Verfolgern. In der dritten von neun Runden brachte Vandeputte Iserbyt zurück ans Hinterrad seines Teamkollegen.

In der ansteigenden Sandpassage stießen Kuhn, van der Haar und Sweeck ebenfalls wieder zur Rennspitze vor. Im technischen Teil des Parcours setzten sich die beiden Pauwels-Sauzen-Athleten ab, durch einen Fehler von Iserbyt im Sand verlor das Duo seinen Vorsprung aber wieder.

In der 5. Runde vollendete Gerben Kuypers (Circus – Reuz – Technord) seine Aufholjagd nach schlechtem Start. Von Positionen jenseits der Top 20 hatte sich der Belgier bis zur Rennspitze vorgekämpft. Er brachte Toon Vandebosch, Wietse Meeussen (beide Crelan – Corendon) und Nieuwenhuis mit nach vorn. Durch den Zieharmonikaeffekt konnte die Gruppe im technischen Teil nie lange Rad an Rad fahren. Mit Cameron Mason (Cyclocross Reds) kam im sechsten Umlauf ein weiterer Fahrer zur Spitzengruppe, aus der Kuypers mit einem Defekt nach einem Zusammenstoß und Nieuwenhuis wieder herausfielen.

Der Belgier schaffte wenig später noch ein Comeback und brachte dieses Mal den Spanischen Meister Felipe Orts (Burgos – BH) mit, wodurch die Gruppe auf elf Fahrer anwuchs. Dann machte Iserbyt Ernst. Er sprengte die Spitze und nur van der Haar und Vanthourenhout konnten mitgehen. Das Trio kam mit neun Sekunden Vorsprung auf Sweeck, Kuypers und Vandebosch zur vorletzten Zielpassage.

Mit einer erneut schlechten Fahrt durch den Sand behinderte Vanthourenhout seine beiden hinter ihm folgenden Begleiter, sodass Kuypers, Sweeck und Kuhn fast wieder aufschlossen. Doch van der Haar hielt den Druck hoch und als er auf die Zielgerade einbog, setzte er beim Läuten der Glocke nochmal an. Damit brachte er die Pauwels-Sauzen-Athleten in Probleme, die Iserbyt nur mit Mühe lösen konnte.

Danach übernahm der Belgier aber im technischen Teil das Kommando und nachdem van der Haar an einem Hügel einen Fehler machte, war Iserbyt davongeflogen. Im Sand konnte der Niederländer einige Sekunden aufholen. Im weniger kurvigen Teil hatte van der Haar den größeren Punch, er kam wieder etwas näher ran, doch Iserbyt rettete sich auf die Zielgerade und sicherte sich den Sieg. Vanthourenhout konnte sich knapp vor Kuhn auf Position drei retten.

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