--> -->
26.10.2023 | (rsn) - Mit elf Abgängen, darunter die langjährigen Stützen Lucas Carstensen und Niko Holler, denen sieben Neuzugänge gegenüberstanden, vollzog Bike Aid im vergangenen Winter einen großen personellen Umbruch. Auch wenn dem Team von Matthias Schnapka weniger Topergebnisse gelangen als 2022 und auch kein Sieg heraussprang, kann die zurückliegende Saison aber als Erfolg gewertet werden.
Mit dazu bei trugen auch die drei deutschen Neuzugänge Pirmin Eisenbarth, Vinzent Dorn und Adrian Zuger, die vorher wohl kaum jemand auf dem Schirm hatte. Der vom Development-Team verpflichtete Zuger startetet Anfang Februar mit Platz zwei beim GP Apollon Temple (1.2) in der Türkei direkt durch, konnte dieses Ergebnis im weiteren Saisonverlauf aber nicht mehr bestätigte. Mountainbiker Eisenbarth, der ebenfalls vom Development-Team kam, ließ vier Podiumsplatzierungen folgen, darunter der dritte Gesamtrang bei der Tour de Maurice (2.2) sowie dieselbe Platzierung auf einer Etappe der Tour of Hellas (2.1).
___STEADY_PAYWALL___Eisenbarth war gemeinsam mit Dorn die Entdeckung der Saison. Dies spiegelte sich zwar weniger in den Ergebnissen als vielmehr in den beeindruckenden Leistungen wieder. Vor allem gegen WorldTour-Konkurrenz trumpfte der ebenfalls vom Mountainbike in den Rennradsattel umgestiegene Freiburger groß auf. Bei der ZLM Tour etwa wurde Dorns Attacke erst spät noch vereitelt, bei Rund um Köln verhinderte vor allem noch fehlende taktische Finesse ein Topresultat und bei der Deutschland Tour war Dorn auf fast jeder Etappe bester Kontinental-Fahrer und erhielt auch viel Lob von der Konkurrenz. Sein bestes Ergebnis erzielte er mit einem fünften Etappenrang bei der Tour du Pays de Montbéliard (2.2), die er auf Rang neun abschloss.
Gute Leistungen zeigte auch wieder Dawit Yemane, der allerdings nicht ganz an das Niveau des Vorjahres heranreichen konnte. Auf Mauritius sammelte der Eritreer immerhin zwei Podiumsplatzierungen. Bereits zum Saisonstart fuhr Yemane bei der Tropicale Amisso Bongo (2.1) und der Tour du Rwanda (2.1) in die Top Ten und verpasste diese als Gesamtzwölfter der Tour of Türkiye (2.1) zum Saisonfinale nur knapp.
Neuzugang Vinzent Dorn benötigte keine Eingewöhnungszeit und übertraf ebenso wie Pirmin Eisenbarth alle Erwartungen. | Foto: Cor Vos
Etwas mehr erhofft hatte sich Bike Aid sicher vom kanadischen Neuzugang Francis Juneau, der nun seine Karriere beendete. Der Rest des Teams konnte aber die Erwartungen erfüllen oder gar übertreffen.
Im Power-Ranking landete die saarländische Equipe dieses Mal auf Rang drei, ganz weit vorne lag man aber wieder bei den Einsätzen. 80 internationale Renntage sowie extrem viele Rennen der Kategorie .1 und .Pro suchen nicht nur im deutschen KT-Zirkus seinesgleichen.
Zu Saisonbeginn formulierte radsport-news.com fünf Fragen, deren Antworten Aufschluss darüber geben sollten, ob das Jahr 2023 erfolgreich verlaufen würde. Lesen Sie hier die Antworten:
1. Können sich die Kapitäne Leo Bouvier und Dawit Yemane gegenüber dem Vorjahr nochmals steigern?
Bouvier konnte die im Sprint neu gewonnene Freiheit durch den Abgang von Carstensen nicht in zusätzliche Topergebnisse umwandeln. Der Franzose besitzt nicht die Endgeschwindigkeit von Carstensen und gilt eher als ein Puncheur ist, der nach einem schweren Finale im Sprint einer kleinen Gruppe auftrumpfen kann. Zudem reduzierte Bouvier auch seinen Trainingsumfang, um mehr Zeit für sein Start-Up-Unternehmen zu haben, das individuell angefertigte Sättel herstellt. Sieben Top-Ten-Ergebnisse - darunter zwei Etappen der Portugal-Rundfahrt (2.1) und eine der Türkei-Rundfahrt (2.1) unterstrichen aber seinen sportlichen Wert. Auch abseits der sportlichen Leistungen ist der Franzose ein wichtiger Fahrer für das Team, gilt er als guter Motivator.
Yemane fährt für Bike Aid konstant Spitzenergebnisse bei Rundfahrten ein. Siege oder Podiumsplatzierungen sprangen diesmal aber nicht heraus. Auch an den siebten Gesamtrang bei der letztes Jahr noch zur ProSeries zählenden Türkei-Rundfahrt konnte er in dieser Saison nicht anknüpfen. Dennoch zählt Yemane zu den stärksten Rundfahrern auf Kontinental-Niveau. Um sich seinen Traum von einem Profivertrag in der WorldTour zu erfüllen, muss der 25-Jährige aber noch an sich arbeiten und auch mal bei einem großen Rennen ganz vorne reinfahren.
Auch wenn diesmal kein Saisonsieg heraussprang, so war der Eritreer Dawit Yemane bei Rundfahrten wieder ein zuverlässiger Ergebnislieferant. | Foto: Cor Vos
2. Wie schnell finden sich die Mountainbiker Pirmin Eisenbarth, Vinzent Dorn und Philip Meiser auf der Straße zurecht und stehen sie eine komplette Saison durch?
Eisenbarth und Dorn übertrafen alle Erwartungen und zeigten, dass sie - wenn sie etwa taktische Defizite in den Griff bekommen und noch mehr Erfahrungen sammeln – über Profiniveau verfügen. Der erfahrene Meiser entwickelte sich zu einem zuverlässigen Helfer und rechtfertigte so seinen Platz im Team.
3. Kann Bike Aid die zahlreichen Abgänge wegstecken und auch mit neuem Personal den Teamspirit bewahren?
Der Umbruch stellte sich als die richtige Entscheidung heraus. Bike Aid stellte die Weichen für die Zukunft und die Neuzugänge brachten neuen Schwung in das Team, das zuvor über Jahre hinweg in kaum veränderter Zusammensetzung unterwegs war.
4. Ist das Team in der Lage, auch eine gewisse Frustrationstoleranz aufzubauen, sollte Bike Aid bei hochwertigen Rennen hinterherfahren?
Viele Frusterlebnisse gab es nicht zu verarbeiten. Im Gegenteil: Je besser das Rennen besetzt und je höherklassiger es eingestuft war, umso stärker schienen die Bike-Aid-Fahrer zu agieren. Bestes Beispiel war die Deutschland Tour: Auch wenn mal nicht die gewünschten Ergebnisse heraussprangen, so ließ niemand den Kopf nicht hängen. Schließlich war allen bewusst, dass es sich um wichtige Lernprozesse handelte.
5. Kann Adrian Zuger den guten Saisonauftakt bestätigen und zumindest ansatzweise die Lücke schließen, die Sprinter Lucas Carstensen hinterlassen hat?
Platz zwei zum Saisonauftakt weckte große Hoffnungen. Diese konnte Zuger aber aus gesundheitlichen Gründen nicht erfüllen. Dennoch hat der junge Sprinter Potenzial, es fehlt aber noch die Fähigkeit über mehrere Rennen hinweg gute Leistungen und Ergebnisse zu erzielen.
UCI-Renntage: 80
Wichtigste Rennen: Deutschland Tour (2.Pro), Münsterland Giro (1.Pro), ZLM Tour (2.Pro)
Beste Ergebnisse: Adrian Zuger Zweiter GP Apollon Temple (1.2, Dawit Yemane Zweiter Maurice Classique (1.2), Pirmin Eisenbarth Etappenzweiter Tour de Maurice (2.2), Pirmin Eisenbarth Gesamtdritter Tour du Maurice (2.2), Pirmin Eisenbarth Etappendritter Tour of Hellas (2.1)
Power-Ranking: 3.
28.10.2023Maloja Pushbikers: Mit sieben UCI-Siegen das Maß der Dinge(rsn) – Mit sieben UCI-Siegen waren die Maloja Pushbikers die mit Abstand beste deutsche Kontinental-Mannschaft in der laufenden Saison. Hauptverantwortlich für die Ausbeute war Sprinter Filippo Fo
27.10.2023Lotto - Kern Haus: Nach vielen Rückschlägen voll durchgestartet(rsn) – In der ersten Saisonhälfte lief bei Lotto – Kern Haus auch wegen vieler Defekte, Stürze, Verletzungen und Krankheiten nur wenig zusammen. Dazu kamen weitere Rückschläge wie die Nicht-N
23.10.2023P&S Benotti blieb erstmals ohne UCI-Sieg(rsn) - Erstmals, seitdem P&S Benotti 2019 eine Kontinental-Lizenz löste, blieb die Equipe von Lars Wackernagel ohne UCI-Sieg. Nach dem Umbruch im letzten Winter, als Leistungsträger wie John Mandr
22.10.2023Storck - Metropol: Mit Duckert-Deal ging ein Ruck durchs Team(rsn) - Im letzten Winter schlossen sich die beiden Bundesliga-Mannschaften Hanau - Storck und Wheelsports Metropol Racing zum Kontinental-Team Storck - Metropol Cycling zusammen. Der Kader setzte sic
21.10.2023Team Sauerland: Fehlende Ergebnisse waren einkalkuliert(rsn) - Saris Rouvy Sauerland vollzog im vergangenen Winter nach einer starken Saison 2022 einen größeren Personalwechsel, bei dem eine Großzahl der Leistungsträger und Ergebnisfahrer um Johannes
27.10.2025Matxin verrät Pogacar-Pläne nach UAE-Rekordjahr (rsn) – UAE – Emirates – XRG-Manager Matxin Fernandez hat bekanntgegeben, dass bei Tadej Pogacar zwei Fixpunkte im Kalender für die Saison 2026 stehen. Gegenüber der spanischen Zeitung Marca
27.10.2025Bulgarien, Blockhaus, Dolomiten: Gerüchte um Giro-Strecke 2026 (rsn) – Nachdem die kündigte nach der Streckenpräsentation der Tour an, dass man das Programm der Topfahrer des Teams erst nach Bekanntgabe der Routen der anderen Grand Tours festlegen wolle. An
27.10.2025Vivianis letzter Tanz brachte das Regenbogentrikot (rsn) – Es war wohl der emotionale Höhepunkt der 122. Bahn-Weltmeisterschaften in Santiago de Chile, als Elia Viviani bei seinem letzten großen internationalen Rennauftritt noch einmal um den Wel
27.10.2025Lidl erwirbt Mehrheitsbeteiligung an Lidl - Trek (rsn) – Das deutsche Unternehmen Lidl hat die Mehrheitsbeteiligung am US-Team Lidl – Trek erworben. Das gab der Discounter in einer Pressemitteilung bekannt. Das Vorgehen folgt einer Ankündigung
27.10.2025Bericht: Colbrelli raus bei Bahrain - Gasparotto als Nachfolger (rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr
26.10.2025Augenstein und Kluge können sich nur kurz über WM-Bronze freuen (rsn) – Roger Kluge und Moritz Augenstein hatten sich am Schlusstag der Bahn-Weltmeisterschaften in Santiago de Chile schon für die Siegerehrung vorbereitet. Das deutsche Madison-Duo hatte auch al
26.10.2025Vuelta a Espana 2026 beginnt mit Einzelzeitfahren in Monaco (rsn) – Während seit dem vergangenen Donnerstag bereits die gesamte Strecke der 113. Tour de France bekannt ist, haben die Organisatoren der Spanien-Rundfahrt nun zumindest den Auftakt der 81. Ausg
26.10.2025Kopfsache: Schweizerinnen kämpften erfolgreich um Rang acht (rsn) – Viele Stürze, keine Bonusrunden und ein enges Rennen bis zum letzten Sprint bot das Madison der Frauen am Samstagabend bei den Bahn-Weltmeisterschaften in Santiago de Chile. Im Velodromo Pe
26.10.2025Vanthourenhout wählt in Overijse den richtigen Moment (rsn) – Michael Vanthourenhout (Pauwels Sauzen – Altez) hat nach dem Auftakt in Ruddervoorde auch den zweiten Lauf der Superprestige-Serie in Overijse gewonnen. Der Belgier entledigte sich in der
26.10.2025Nach Brands Sturz war in Overijse für Casasola der Weg frei (rsn) – Ein Sturz von Lucinda Brand (Baloise – Glowy Lions) hat den zweiten Lauf der Superprestige in Overijse entschieden. Die Niederländerin war der Konkurrenz gemeinsam mit Sara Casasola (Crel
26.10.2025Del Toro geht als Mexikanischer Doppelmeister in die Winterpause (rsn) – Isaac Del Toro hat seine herausragende Saison standesgemäß beendet. Der 21-jährige Mexikaner entschied in seiner Heimatstadt Ensenada auch das Straßenrennen der Nationalen Meisterschafte
26.10.2025Letzter Punktesprint kostet Augenstein weitere WM-Medaille (rsn) – Mit mehreren guten Resultaten endete für das deutsche Team der vierte Tag der 122. Bahn-Weltmeisterschaften in Santiago de Chile, eine weitere Medaille sprang aber nicht dabei heraus. Sc