Sechs Ausreißer lassen das Feld hinter sich

Fantastisch bei der Super 8! Van der Poel siegt im Regenbogentrikot

Von Kevin Kempf

Foto zu dem Text "Fantastisch bei der Super 8! Van der Poel siegt im Regenbogentrikot"
Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) bei einem seiner Angriffe ind er Hügelzone | Foto: Cor Vos

16.09.2023  |  (rsn) – Im vierten Anlauf hat es geklappt. Nach drei verpassten Chancen und Gedanken über ein vorzeitiges Saisonende hat Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) die Super 8 Classic (1.Pro) aus einer Sechsergruppe heraus gewonnen. Er war schneller als Anthony Turgis (Total Energies) und Florian Vermeersch (Lotto – Dstny). Gastfahrer Lars Boven (Jumbo – Visma) wurde Vierter vor Jakob Fuglsang (Israel – Premier Tech). Gianni Vermeersch hatte den Sprint für seinen Kapitän angezogen und kam nach 203 Kilometern als Sechster ins Ziel und blieb damit knapp vor Alexander Kristoff (Uno-X), der den Sprint des Feldes für sich entschied.

Van der Poel haderte zuletzt über seine Form und feierte im belgischen Haacht doch seinen sechsten Saisonsieg. “Das kam unerwartet“, gab er im Ziel-Interview zu. Dabei hatte er im Mittelteil des Rennens direkt einen starken Eindruck gemacht und die Konkurrenz mehrere Mal abgehängt. Bei der entscheidenden Flucht wurde er von Vermeersch unterstützt.

“Wir wollten nach der Hügelzone zu zweit vorn dabei sein. Dieser Sieg ist mindestens zu fünfzig Prozent ihm zu verdanken. Dafür muss ich mich bei ihm enorm bedanken“, sagte der Alpecin-Profi. “Ich weiß, dass ich eine Wettkämpfe brauche, die nötige Rennhärte zu bekommen. Nach der Hügelzone war ich aber auch heute ziemlich kaputt. Zum Glück hatte ich noch einen Teamkollegen dabei, der vor allem zum Ende hin alles super kontrolliert hat. Es ist toll zu gewinnen“, fügte er an.

“Ich kann damit leben, aber ein wenig enttäuschen ist es schon. Ich hätte gern mal wieder gewonnen, ich war schon ein paar Mal nah dran in dieser Saison“, sagte der 24-J:ahrige, der seinen einzigen Profisieg im Mai 2022 bei der Antwerp Port Epic (1.1) erzielte. “Jetzt hatte ich die Chance, aber von Mathieu geschlagen zu werden ist natürlich keine Schande. Trotzdem komme ich immer, um zu gewinnen“, urteilte der Klassiker-Spezialist.

John Degenkolb (DSM) war der einzige Deutsche, der das Ziel sah. Er beteiligte sich im Finale an der erfolglosen Nachführarbeit und wurde 39.

So lief die Super 8 Classic:

Gilles de Wilde (Flanders – Baloise), Maciej Bodnar (TotalEnergies) und Gastfahrer Frank van den Broek (DSM – firmenich) bildeten die Gruppe des Tages. An der Moskeestraat 73 Kilometer vor dem Ziel griff Victor Campenaerts (Lotto – Dstny) an. Ein Quintett mit van der Poel formte sich. An der Holstheide schloss der Weltmeister die Lücke zur Spitze, wo Bodnar zurückgefallen war.

Das Profil der Super 8 Classic | Grafik: Veranstalter

Durch einen Defekt wurde wenig später am Smeysberg auch de Wilde ausgeschaltet. 66 Kilometer vor dem Ziel wurden die beiden Niederländer vorn ebenfalls von einem noch umfangreichen Feld eingeholt.

Ruhe kehrte aber nicht ein, nach zahlreichen vergeblichen Attacken lösten sich Gianni Vermeersch (Alpecin – Deceuninck), van den Broek, Fuglsang und Turgis. Diesem Quartett stieg mit noch 54 zu fahrenden Kilometern wieder van der Poel hinterher. Innerhalb von drei Kilometern kam der Niederländer erneut zur Spitze. Gleiches gelang kurz danach auch Florian Vermeersch und Boven.

Dieses Septett passierte zusammen den 50-Kilometer-Banner. An der letzten Helling, der Hulstbergstraat, lagen sie mit noch 20 zu fahrenden Kilometern 52 Sekunden vor dem rund 50-köpfigen Feld, wo nun vor allem Uno-X, Lidl - Trek und Intermarché – Circus – Wanty aufs Tempo drückten.

Für van den Broeck endete das Abenteuer schmerzhaft. In erster Position fahrend rutschte er auf nasser Straße in einem Kreisel weg. Die letzten 16 Kilometer fuhren die Ausreißer zu sechst weiter. Hinter ihnen wurde der gleiche Kreisverkehr auch dem Feld zum Verhängnis, wodurch die Jagd ins Stocken geriet.

Nachdem die Ordnung wieder eingekehrt war, kam die Meute stetig näher. Auf die letzten fünf Kilometer ging das Sextett mit 25 Sekunden Vorsprung. Kurz vor der Drei-Kilometer-Marke störte Campenaerts die Verfolgung, kurz danach griff Gianni Vermeersch an. Florian Vermeersch brachte die fünf anderen Ausreißer kurz vor dem Teufelslappen zurück. Gianni Vermeersch opferte sich nun für seinen Kapitän auf. Florian Vermeersch eröffnete den Sprint mit van der Poel an seinem Hinterrad. Der Weltmeister hatte keine Mühe am Belgier vorbeizuspurten und gewann das Rennen.

Results powered by FirstCycling.com

Weitere Radsportnachrichten

12.05.2024Trotz widriger Umstände rast Kooij beim Giro zum ersten Sieg

(rsn) - Die ersten beiden Massensprints des diesjährigen Giro d’Italia (2. UWT) liefen nicht nach dem Geschmack von Olav Kooij und seinem Team Visma – Lease a Bike. Doch die dritte Chance konnte

12.05.2024Krieger bei Sturz auf 9. Giro-Etappe schwer verletzt

(rsn) – Nach einem schweren Sturz im Finale der 9. Etappe musste Alexander Krieger mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht werden. Wie sein Team Tudor am Abend auf X mitteilte, sei der St

12.05.2024Auch ohne Sieg ist Buchmann ein Gewinner der Ungarn-Rundfahrt

(rsn) – Den Frust über seine Giro-Ausbootung hat Emanuel Buchmann (Bora – hansgrohe) in viel Angriffslust umgewandelt. Nachdem er bereits am 1. Mai bei Eschborn-Frankfurt (1.UWT) mit einer offens

12.05.2024Kooj triumphiert im Sprint-Krimi von Neapel vor Milan

(rsn) – Olav Kooij (Visma – Lease a Bike) hat die 9. Etappe des 107. Giro d’Italia im Massensprint gewonnen. Nach 214 Kilometern mit Start in Avezzano und Ziel in Neapel jagte er auf den letzten

12.05.2024Flèche du Sud: Teutenberg-Team am Schlusstag auf 1-2-3

(rsn) – Der Flèche du Sud (2.2) ist für viele der deutschsprachigen Fahrer und Teams erfreulich zu Ende gegangen. Am Schlusstag feierte Tim Torn Teutenberg mit seinem Team Lidl – Trek Future Ra

12.05.2024Narvaez: “Manchmal klappt es und manchmal nicht“

(rsn) – Rund 30 Meter fehlten Jhonatan Narvaez (Ineos Grenadiers) im Finale der 9. Etappe des Giro d’Italia (2.UWT) – stattdessen ging der Sieg an Olav Kooij (Visma – Lease a Bike). Die letzte

12.05.2024Buchmann erneut kurz vorm Ziel abgefangen - diesmal von Poels

(rsn) – Wie schon an der ersten Bergankunft beeindruckte Emanuel Buchmann (Bora – hansgrohe) auch auf der alles entscheidenden 5. Etappe der 45. Tour de Hongrie (2.Pro). Er musste auf den letzten

12.05.2024Highlight-Video der 9. Etappe des Giro d´Italia

(rsn) – Olav Kooij (Visma – Lease a Bike) hat auf der 9. Etappe des 107. Giro d’Italia seinen ersten Tagessieg bei einer Grand Tour gefeiert. Der 22-jährige Niederländer entschied nach 214 Kil

12.05.2024Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 9. Etappe

(rsn) - 176 Profis aus 22 Teams sind am 4. Mai zum 107. Giro d’Italia (2.UWT) angetreten, darunter auch zwölf Deutsche, vier Österreicher, zwei Schweizer und ein Luxemburger. Hier listen wir a

12.05.2024Vollering stürmt mit 30-km-Solo am letzten Tag ins Gelbe Trikot

(rsn) – Mit einem Solo über gut 30 Kilometer hat Demi Vollering (SD Worx – Protime) am letzten Tag der 3. Itzulia Women (2.WWT) ihrer Teamkollegin Mischa Bredewold das Gelbe Trikot noch abgenomme

12.05.2024Sarnowski fehlen 100 Meter zum ersten UCI-Sieg

(rsn) – Tillman Sarnowski (Embrace The World) hat beim GP de la Ville d`Oran (1.2) in Algerien sein erstes UCI-Podium in einem Eliterennen eingefahren. Der 19-Jährige, 2022 Gesamtsieger der U19-

12.05.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morgen

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)
  • Radrennen Männer

  • Boucles de l´Aulne (1.1, FRA)
  • Boucles de l´Aulne (1.1, FRA)
  • Flèche du Sud (2.2, LUX)
  • Tour d´Algérie (2.2, DZA)