RSNplusHürther musste nicht lange überlegen

Politt: “UAE hat sich extrem um mich bemüht“

Von Christoph Adamietz

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Nils Politt (Bora - hansgrohe) | Foto: Cor Vos

03.08.2023  |  (rsn) – Wenn die Nummer 1 der Weltrangliste mit einem Vertragsangebot anklopft, dann gibt es in der Regel nicht mehr viel nachzudenken. So war es auch bei Nils Politt, der nach drei Jahren Bora – hansgrohe zum Saisonende verlassen wird, um sich UAE Team Emirates anzuschließen. “Wenn so ein Team anfragt, dann überlegt man nicht zwei Mal, ob man das macht“, erklärte Politt gegenüber radsport-news.com.

Den Hürther beeindruckte vor allem, das Engagement, mit dem der Rennstall aus den Vereinigten Arabischen Emiraten um ihn warb. “UAE hat sich extrem um mich bemüht, wir standen schon früh in der Saison in Kontakt“, sagte der 29-Jährige. Dagegen habe sich Bora-Team-Manager Ralph Denk zu diesem Zeitpunkt “noch zu keinem Angebot durchringen“ können. “Und als Fahrer will man irgendwann Gewissheit haben“, erklärte Politt, weshalb nun das Kapitel Bora – hansgrohe für ihn zu Ende gehen wird.

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Die Zeit beim deutschen Top-Team wird er aber in guter Erinnerung behalten. “Ich schaue auf eine erfolgreiche Zeit zurück, die für mich sehr emotional war mit dem Tour-Etappensieg, den DM-Titeln (Straße und Zeitfahren, d.Red.), dem Sieg bei der Deutschland Tour sowie dem Heimerfolg bei Rund um Köln“, listete Politt rückblickend auf. “Das waren sehr schöne Erfolge und noch kommen ja einige Rennen“, zeigte sich Politt auch für seine letzten Monate im Raublinger Team sehr ambitioniert.

Bei UAE Emirates wird der Deutsche Zeitfahrmeister (2.v.l.) Teamkollege unter anderem von Tadej Pogacar, hier im Gelben Trikot der Tour de France 2022 | Foto: Cor Vos

Dabei fürchtet der UAE-Zugang nicht, dass es ihm bei seinem neuen Team ähnlich ergehen könnte wie Pascal Ackermann. Der Sprinter wechselte vor zwei Jahren ebenfalls von Bora – hansgrohe zu UAE Emirates, blieb dort aber – auch wegen Verletzungen – hinter den Erwartungen zurück. Nach zwei Jahren und nur vier Siegen wird Ackermann das Team zum Saisonende wieder verlassen. “Sprinter haben es bei UAE eher schwer. Acki hatte dort auch keinen richtigen Leadout-Zug“, fügte Politt erklärend an.

Bei UAE Emirates wird Politt bei den großen Landesrundfahrten – ganz ähnlich wie bei Bora – hansgrohe - als Helfer eingesetzt werden. Auch wenn sich im UAE-Aufgebot fast ausschließlich Siegfahrer befinden, so geht Politt davon aus, künftig auch auf eigene Rechnung fahren zu können. “Für mich wird sich sicherlich die eine oder andere Möglichkeit ergeben“, betonte er.

Bei der Tour de France 2021 feierte Politt seinen bisher größten Sieg, als er in Nimes die 12. Etappe für sich entschied. | Foto: Cor Vos

Im Klassikerteam soll Politt den erfahrenen Italiener Matteo Trentin ersetzen, den es zum Schweizer Zweitdivisionär Tudor zieht. In den Frühjahrsrennen soll Politt jedoch nicht nur als Capitain de la Route fungieren, sondern auch die Rolle des Co-Leaders einnehmen. Uneingeschränkter Kapitän wird wieder Flandern-Sieger Tadej Pogacar sein – sofern der Slowene die großen Eintagesrennen wieder in sein Programm nehmen wird. “Bei Pogacar muss man abwarten, ob er die Klassiker auch wirklich fährt“, sagte Politt, der wohl sicher bei Paris-Roubaix seine Chance bekommen wird und dort “auf eine sehr starke Mannschaft“ an seiner Seite bauen kann.

Insgesamt passe es “im Ganzen“ bei UAE und entsprechend freue er sich auf die nächsten drei Jahre, so Politt. Vor dem Wechsel steht für den Rheinländer unter anderem aber noch die Straßen-WM in Glasgow an, bei der er für den Bund Deutscher Radfahrer (BDR) sowohl im Straßenrennen als auch im Einzelzeitfahren starten wird.

Bei den Frühjahrsklassikern – hier auf dem Podium von Paris-Roubaiy (re.), wo er 2019 Zweiter hinter Philippe Gilbert (Mi.) wurde – wird Politt auch im UAE-Trikot seine Freiheiten bekommen | Foto: Cor Vos

Besonders der Kurs des 48 Kilometer langen Einzelzeitfahrens über etwa 350 Höhenmeter kommt Politt entgegen. “Das ist ein Drückerding, nicht ganz so anspruchsvoll. Ich denke, das sollte mir liegen“, so der Deutsche Zeitfahrmeister, der in Stirling auf eine Top Ten-Platzierung hofft.

Das Straßenrennen beschrieb Politt als “sehr kurvenreich, sehr tricky“. Auf dem finalen Rundkurs rechnet er mit einem Ausscheidungsfahren, aber auch auf dem Weg von Edinburgh nach Glasgow könnte es “ziemlich hektisch“ werden. “Ich denke, dass dort die Flucht nach vorne gesucht werden muss“, prognostizierte er. Welches Resultat für ihn in dem 271,1 Kilometer langen Straßenrennen herausspringen könnte, wollte Politt nicht sagen. Der neue Bundestrainer André Greipel hatte im Juni bei der Nominierung des deutschen Aufgebots die Top Ten als Minimalziel ausgerufen.

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