P&S im Lernprozess, Felbermayrs schwarzer Tag

Circuit Ardennes: Etappenvierter Kärsten in gefühlt jeder Gruppe

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Circuit Ardennes: Etappenvierter Kärsten in gefühlt jeder Gruppe"
Moritz Kärsten (DSM Development) | Foto: Cor Vos

07.04.2023  |  (rsn) – Nachdem Henri Uhlig (Alpecin – Deceuninck Development) zum Auftakt bereits Zweiter geworden war, hat Moritz Kärsten (DSM Development) auf der 2. Etappe des Circuit des Ardennes (2.2) für das zweite deutsche Spitzenergebnis gesorgt. Der 20-Jährige belegte nach einem erfolgreichen Fluchtversuch beim Sieg des Dänen Mathias Bregnhoj (Leopard TOGT) nach 189 Kilometern mit 35 Sekunden Rückstand Platz vier. Zudem wurde Kärsten zum kämpferischsten Fahrer des Tages gewählt.

Dabei war eine frühe erste Attacke erfolglos geblieben. Als sich danach eine Spitzengruppe mit einem Teamkollegen formiert hatte, setzte Kärsten mit zwei weiteren Fahrern erfolgreich nach. "Ich habe mich richtig stark gefühlt und die Situation war ideal, um noch nach vorne zu fahren", erklärte er.

Die Spitze wurden zwar nach 135 Kilometern von einer Verfolgergruppe gestellt, Kärsten war dann jedoch der einzige der ursprünglichen Ausreißer, der sich festbeißen konnte, als vorne weiter aufs Tempo gedrückt wurde. "Am letzten Anstieg sah ich schon Sternchen und konnte dann das Rad der anderen nicht mehr halten. Aber nach dieser Leistung ist Rang vier immer noch ein gutes Ergebnis", meinte das DSM-Talent, das auch von Lars Wackernagel gelobt wurde. "Moritz Kärsten war heute gefühlt in jeder Gruppe. Das war sehr beeindruckend", sagte der P&S-Teamchef.

P&S Benotti: Peter erst am vorletzten, 20 Prozent steilen Stich abgehängt

Während Hannes Wilksch (Tudor Development) mit 50 Sekunden Rückstand knapp hinter der ersten Verfolgergruppe auf Rang 34 ins Ziel kam, hatten Uhlig und die Fahrer von P&S Benotti nichts mit dem Ausgang des Rennens zu tun. So kam Jannis Peter als bester Fahrer von P&S Benotti auf Rang 66 ins Ziel, Uhlig folgte eine Position dahinter. Beide wiesen einen Rückstand von jeweils 4:06 Minuten auf.

"Leuchte (Jakob Schmidt, d. Red.), Jarno (Grixa) und Nick (Bangert) haben probiert, in die Gruppe des Tages zu kommen, aber es hat fast eine Stunde gedauert, bis eine Gruppe ging und wir hatten einen 50er-Schnitt auf der Uhr. Alpecin hat der Gruppe aber keinen großen Vorsprung gegeben, es war immer Druck auf dem Pedal, dazu ging es wie gestern nur links, rechts, hoch, runter. Insgesamt wurde unglaublich hart gefahren, es war wirklich beeindruckend, was für eine Qualität hier in diesem Fahrerfeld herrscht", berichtete Wackernagel gegenüber radsport-news.com.

Dass in diesem schweren Rennen seine Fahrer nicht ganz vorne mitmischen konnten, konnte Wackernagel allerdings verkraften. "Wir hatten uns im Vorfeld schon auf Prügel eingestellt. Wir sind hier wirklich zum Lernen und haben auch heute viel gelernt. Und wenn wir hier gut durchkommen, dann gibt es uns noch mal richtig Tinte aufn Füller. Beeindruckt hat mich heute, dass erst nach 150 Kilometern der erste unserer Fahrer abgehängt wurde, obwohl es zuvor schon richtig zur Sache ging", war er mit dem Gesehenen zufrieden.

Das Team P&S Benotti beim Circuit des Ardennes. Foto: P&S Benotti

Am längsten im Feld halten konnte sich Peter, der U23-Meister musste erst acht Kilometer vor dem Ziel an einer bis zu 20 Prozent steilen Rampe reißen lassen. "Natürlich wünscht man sich immer mehr, aber gerade vor den jungen Fahrern muss ich sagen: Hut ab, da sie heute richtig weit gekommen sind", so Wackernagel.

Felbermayr Simplon Wels mit "rabenschwarzem Tag"

In der Gruppe um Peter fuhr auch der Tscheche Michael Kukrle, der somit bester Fahrer von Felbermayr Simplon Wels war. Der österreichische Kontinental-Rennstall musste den Ausstieg des erkrankten Kapitäns Riccardo Zoidl sowie des an Magenproblemen leidenden Emanuel Zangerle verkraften. Dazu stürzte Sprinter Daniel Federspiel gestürzt und kam mit über zwölf Minuten Rückstand ins Ziel.

"Es war ein rabenschwarzer Tag für uns. Ricci Zoidl ist schon nach 10 Kilometern mit einer bakteriellen Infektion vom Rad gestiegen. Nachdem wir gestern mit ihm schon im Krankenhaus waren, haben wir heute relativ schnell gesehen, dass er nicht rennfähig ist", meinte der Sportliche Leiter Rupert Hödlmoser gegenüber radsport-news.com.

Felix Ritzinger hatte noch versucht, in die Fluchtgruppe des Tages zu kommen, "aber auch ihm hat heute etwas der Punch gefehlt", ergänzte Hödlmoser. Dazu kam noch, dass Federspiel und der Schweizer Mathias Reutimann in einen durch ein Begleitfahrzeug verursachten Sturz verwickelt waren.

Results powered by FirstCycling.com

Weitere Radsportnachrichten

08.01.2025Landa zum Giro, Martin fährt Tour und Vuelta

(rsn) - Mikel Landa wird 2025 zum Giro d´Italia zurückkehren. Der 35 Jahre alte Edelhelfer von Remco Evenepoel wird Soudal - Quick-Step bei der ersten Grand Tour des Jahres als Kapitän anführen. L

08.01.2025Reinhardt beendet in Berlin seine Karriere

(rsn) – Noch einmal die Sixdays in Bremen und Berlin, dann ist Schluss. Theo Reinhardt beendet mit 34 Jahren seine aktive Karriere. Ende Januar wird er zum letzten Mal mit seinem langjährigen Partn

08.01.2025Die Trikots der WorldTeams für die Saison 2025

(rsn) - Wie bunt wird das Peloton 2025? Und welche werden die vorherrschenden Farben in der kommenden Saison sein? Nach und nach stellen die WorldTour-Rennställe ihre Trikots für das neue Jahr vor -

07.01.2025Alaphilippe und Hirschi sollen Tudor in neue Höhen führen

(rsn) – Angeführt von seinen beiden neuen Topstars Julian Alaphilippe und Marc Hirschi präsentierte sich der Schweizer Zweitdivisionär Tudor Pro Cycling in Moraira bei Calpe der Öffentlichkeit.

07.01.2025Hindley will 2024 so schnell wie möglich vergessen machen

(rsn) – Gleich in seiner ersten Saison bei Bora – hansgrohe gelang Jai Hindley die Sensation: Der Australier gewann als erster Fahrer seines Landes den Giro d‘Italia 2022 und sorgte so für den

07.01.2025Sponsoren-Rückzug: CIC - Mont Ventoux hat finanzielle Probleme

(rsn) – Nach dem Rückzug von mehreren Geldgebern sieht sich das französische Eintagesrennen CIC - Mont Ventoux (1.Pro) vor finanzielle Probleme gestellt. “Zwei private Sponsoren haben inzwischen

07.01.2025Sicherheitsdiskussion: Froome für Begrenzung bei Übersetzungen

(rsn) – Nachdem vor einigen Tagen bereits Wout van Aert (Jumbo – Visma) gegenüber dem TV-Sender Sporza eine Begrenzung der Übersetzungen angeregt hatte, um die Sicherheit der Fahrer zu erhöhen,

07.01.2025Poels will im Astana-Trikot Grand-Tour-Sammlung komplettieren

(rsn) – Nach fünf Jahren bei Bahrain Victorious wechselte Wout Poels zu XDS Astana, das mit neuem, finanzstarken Sponsor ausgestattet ist. Doch das Geld war nicht der Hauptgrund bei der Entscheidun

07.01.2025Jakobsen muss sich als Sprinter neu erfinden

(rsn) – Fabio Jakobsen (Picnic – PostNL) blickt auf ein Jahr zum Vergessen zurück. Dem mit so großen Erwartungen in seine erste Saison beim Rennstall von Manager Iwan Spekenbrink gestarteten Nie

06.01.2025Junioren-Weltmeister Finn: “Wir sind nicht alle wie Remco“

(rsn) – Im vergangenen Herbst stürmte Lorenzo Finn im WM-Straßenrennen der Junioren mit mehr als zwei Minuten Vorsprung zur Goldmedaille. Im Gegensatz zum gleichaltrigen U19-Zeitfahrweltmeister Pa

06.01.2025Picnic - PostNL setzt auf Routine und viele junge Talente

(rsn) – Mit 28 Fahrern, nur drei davon neu im Aufgebot, startet der niederländische Rennstall Picnic – PostNL in die Saison 2025. Bei einem Even in Calpe wurden sowohl das Männer- und Frauenteam

06.01.2025De Lie: Aus den Ardennen auf (simulierte) 3000 Meter Höhe

(rsn) – Arnaud De Lie fordert in der Vorbereitung auf die neue Saison seinem Körper viel ab. Nach einer zweieinhalbstündigen Ausfahrt mit dem Mountainbike bei frostigen Bedingungen durch die Arden

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine