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Slowene in Katalonien mit zweitem Etappensieg

Roglic bezwingt am Lo Port Evenepoel und baut Führung aus

Von Sebastian Lindner

Foto zu dem Text "Roglic bezwingt am Lo Port Evenepoel und baut Führung aus"
Primoz Roglic (Jumbo – Visma, li.) hat die 5. Etappe der Katalonien-Rundfahrt gewonnen. | Foto: Cor Vos

24.03.2023  |  (rsn) – Lange sah es so aus, als wäre Remco Evenepoel (Soudal - Quick-Step) der stärkste Fahrer im Schlussanstieg der 5. Etappe der Katalonien-Rundfahrt über 177 Kilometer auf dem Weg von Tartosa zum Lo Port. Doch am Ende war es Primoz Roglic (Jumbo Visma), der als Erster die Ziellinie überquerte, seinen zweiten Etappensieg in Spanien feierte und damit auch die Führung in der Gesamtwertung behauptete.

Als Evenepoel nach mehreren Angriffen 400 Meter vor dem Ende nochmal attackierte, blieb Roglic wie bei den Versuchen zuvor am Hinterrad des Belgiers. Dem gingen auf den letzten 100 Metern dann die Kräfte aus, Roglic sprintete vorbei und brachte noch sechs Sekunden zwischen sich und seinen Rivalen. Durch Zeitbonifikationen trennen beide nun zehn Sekunden in der Gesamtwertung. Neuer Dritter ist dort nun Joao Almeida (UAE Team Emirates/+ 1:02), der mit zwölf Sekunden Rückstand auch Etappendritter vor seinem Teamkollegen Marc Soler (+ 0:28) wurde.

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Das Bora-hansgrohe-Duo mit Jai Hindley (+ 1:04) und Cian Uijtebroeks (+ 1:15) schloss die Top 10 ab. Der Australier verlor damit einen Platz im Gesamtklassement und ist nun Achter vor Uijtebroeks, der Platz neun verteidigte.

Roglic, der einfach nur "happy" nach seinem Erfolg war, verteidigte mit seinem Etappensieg zusätzlich die Punktewertung und ist ab sofort auch Führender in der Bergwertung. Das Trikot luchste er Guillaume Martin (Cofidis) ab, obwohl der in der Ausreißergruppe des Tages wieder Punkte gesammelt hatte. Doch das ist alles nebensächlich für den Slowenen, der nun den "härtesten Tag der Rundfahrt" hinter sich wähnt, sich aber trotzdem noch nicht sicher fühlt: "Es kommen noch zwei schwere Tage. Wenn nicht morgen, wird es aber am Tag darauf nochmal gefährlich." Doch da sich der 33-Jährige nach eigenen Angaben von Tag zu Tag besser fühlt, sollte seinem ersten Gesamtsieg in Katalonien nichts mehr im Wege stehen.

"Ich genieße das hier alles gerade", so der dreifache Sieger der Vuelta a Espana, der sich nach seinem Sturz-Aus bei der letzten Vuelta weiter als Rückkehrer sieht: "Es ist lange her, dass ich so etwas wie heute geleistet habe."

So lief die 5. Etappe der Katalonien-Rundfahrt:

Wie schon tags zuvor dauerte es bis in die Abfahrt der ersten Bergwertung nach 30 Kilometern, ehe die Gruppe des Tages stand. Nach mehreren abgewehrten Attacken sicherte sich Martin mit Ethan Hayter (Ineos Grenadiers), der sich danach zurückfallen ließ, und Tsgabu Grmay (Jayco AlUla) am Hinterrad drei Punkte für sein Trikot. Im Anschluss gesellten sich die fünf Spanier Ibai Azurmendi (Euskaltel – Euskadi), Julen Amezqueta (Caja Rural – Seguros RGA) und José Félix Parra sowie Pablo Castrillo und Héctor Carretero (alle Kern Pharma) dazu und bauten ihren Vorsprung auf maximal fünf Minuten aus.

Bis zur zweiten Bergwertung nach 106 Kilometern arbeitete die Gruppe weiter in der Form zusammen. Martin holte sich drei weitere Punkte - die letztlich aber auch nicht reichen sollten, um sein Trikot zu verteidigen - und ließ sich auf den folgenden 50 flachen Kilometern bis zum Schlussanstieg ins Feld zurückfallen.

Mit der Passage des Zwischensprints in Roquetes, den Carretero für sich entschied, war das Finale eröffnet. Sieben Kilometer vor dem Ziel wurde Grmay als letzter Ausreißer gestellt. Soudal - Quick-Step übernahm das Kommando, Jan Hirt und Ilan Van Wilder fuhren ihren Kapitän bis 4,6 Kilometer vor das Ziel und dezimeirten die Gruppe auf 20 Fahrer. Dann attackierte Evenepoel selbst.

Zunächst konnten nur Roglic und Soler mitgehen, in einer zweiten Dreiergruppe fanden sich Almeida, Michael Woods (Israel – PremierTech) und Rigoberto Uran (EF Education – EasyPost) wieder, auch Mikel Landa (Bahrain Victorious) schloss zu der Gruppe auf. Weil das Spitzentrio das Tempo aber wieder rausnahm, konnten Almeida und Uran fast wieder aufschließen. Um das zu verhindern, attackierte Evenepoel erneut, doch der Portugiese war 2,5 Kilometer vor dem Ziel wieder dran.

Durch Almeidas Rückkehr schlüpfte Soler in die Helferrolle und zog das Tempo der Spitze wieder an. Doch 1300 Meter später waren auch seine Kräfte erschöpft. Also blieb das Tempo bis hinter den Teufelslappen wieder auf der Strecke. Roglic übernahm die Führung, drückte aufs Tempo. Evenepoel setzte zum Konter an, konnte seine Attacke aber nicht bis zum Ende durchziehen, sodass Roglic letztlich wieder vorbeizog und gewann.

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