Bora-Duo Down Under in unterschiedlichen Rollen

Schachmann hat die Klassiker im Blick, Lührs seine Kapitäne

Von Matthias Seng

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Maximilian Schachmann (Bora - hansgrohe) im Prolog zur Tour Down Under | Foto: Cor Vos

17.01.2023  |  (rsn) – Neun Jahre Altersunterschied und eine ganze Reihe großer sportlicher Erfolge liegen zwischen Maximilian Schachmann und Luis-Joe Lührs. Bei der Tour Down Under (17. – 22. Januar / 2.UWT) gehören der zweimalige Deutsche Meister und der junge Münchner zum Aufgebot von Bora – hansgrohe, das in Australien vom Giro-Sieger Jai Hindley und dem Italiener Giovanni Aleotti angeführt wird. Während der 29-jährige Schachmann sein erstes Rennen seit fast einem halben Jahr bestreiten wird, gibt Teamkollege Lührs zu Beginn seiner zweiten Saison als Profi sein Debüt in einem WorldTour-Rennen.

“Ich fühle mich in einer guten Verfassung und habe bisher gut trainieren können. Ich nutze das Rennen für einen Einstieg nach einer längeren Rennpause, lege meinen Fokus aber auf die Klassiker“, so Schachmann gegenüber radsport-news.com vor dem Prolog von Adelaide, in dem er bei regnerischen Bedingungen als bester Fahrer seines Teams mit 28 Sekunden Rückstand auf Tagessieger Alberto Bettiol (EF Education – EasyPost) Rang 44 belegte.

Überraschend kam dieses eher mittelprächtige Ergebnis deshalb nicht, zumal der gebürtige Berliner die lange Anreise und der heiße australische Sommer mit Temperaturen weit jenseits der 30 Grad nicht in die Karten spielen. “Der Jetlag und auch die Umstellung auf die hohen Temperaturen waren deutlich spürbar“, betonte Schachmann. “Aktuell fühle ich mich so langsam recht akklimatisiert, wäre aber dennoch froh, wenn es nicht ganz so heiß wird.“

Lührs liegen die Strecken, “aber ich bin auch ein sehr guter Helfer“

Während Schachmann auf den hügeligen Etappen freie Fahrt erhalten dürfte, wird Lührs zum WorldTour-Auftakt Helferaufgaben übernehmen müssen. “Ich werde alles für die Teamkollegen geben müssen/können/dürfen. Ich werde Jai und Giovanni bestmöglich unterstützen, das hat Priorität“, sagte er zu radsport-news.com und fügte selbstbewusst an: “Mir liegen die Profile zwar super, aber ich denke, ich bin auch ein sehr guter Helfer.“

Große Unruhe verspürte Lührs nach eigenen Worten vor seinem ersten Einsatz in einem Rennen der WorldTour nicht. “Das hier ist ja nicht mein Profidebüt. Ich bin deshalb nicht wirklich nervös, sondern bin gut vorbereitet und in guter Form, ich denke, dass ich sehr gut unterwegs sein werde. Ich bin gespannt und voller Vorfreude“, fasste er seinen Gemütszustand zusammen.

Weil an den kommenden Tagen viele Aufgaben warten, ließ es Lührs, der noch im Verlauf der Rundfahrt am 20. Januar 20 Jahre alt wird, auf den 5,5 Kilometern durch Adelaide eher ruhig angehen und beendete den Prolog 59 Sekunden hinter Bettiol auf Platz 128.

Zwar kassierten die Kapitäne Aleotti (85. / +0:39) und Hindley (100. / +0:44) bereits deutliche Rückstände, doch Bora – hansgrohe konnte zumindest zufrieden konstatieren, das auf den regennassen Straßen alle sieben Starter ohne Sturz ins Ziel kamen. “Auch wenn am Ende die Strecke etwas aufgetrocknet ist, hatte keiner unserer Rennfahrer optimale Bedingungen“, sagte der Sportliche Leiter Christian Pömer, der aber aufgrund der Konstellation im Klassement zuversichtlich auf die kommenden Etappen blickte: “Allerdings hat das den Großteil der Klassementfahrer betroffen, die alle ziemlich in der Mitte des Rennens gestartet sind, und darum sind unsere Chancen weiterhin intakt.“

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