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07.01.2023 | (rsn) – Ein Winter ohne Cross, das ist für Christine Majerus (SD Worx) ein Novum. Die 35-jährige Luxemburgerin kombinierte in ihrer Karriere die Straße von Anfang an erfolgreich mit dem Gelände und hätte darauf auch diesmal nicht verzichten wollen. Doch Majerus ist dieses Jahr an einem anderen Punkt in ihrem Formaufbau für die neue Straßensaison, denn ein Sturz bei der Simac Ladies Tour (2.WWT) bedeutete am 30. August nicht nur das Ende ihrer Saison 2022, sondern auch das Aus für den Winter und einen deutlich späteren Trainingseinstieg als sonst.
"Es war sicher ein eher kompliziertes Jahr für mich, vor allem zum Schluss hin. Der Sturz bei der Simac Ladies Tour hat mich sicher auch eigene Ergebnisse gekostet, denn da wären dann die Rennen gekommen, bei denen ich auf eigene Faust hätte fahren können", erklärte Majerus radsport-news.com im Rückblick.
___STEADY_PAYWALL___Bei der Simac Ladies Tour hatte Majerus 2019 sogar die Gesamtwertung gewonnen, 2021 hingegen schied sie durch einen Sturz aus – und nun kam gleich auf der 1. Etappe das Déjà -vu. "Ich hätte in dieser Woche für mich fahren sollen, aber das war leider am ersten Tag nach 50 Kilometern vorbei", so Majerus. "Es war ein blöder, unnötiger Sturz. Wir sind Windkante gefahren und ich war so an zehnter, elfter Position. 300 Meter später wäre es rechts ab in den Gegenwind gegangen, so dass die ganze Aktion des Feldes sinnlos war. Aber vor mir haben zwei Fahrerinnen, die auch noch aus ein und demselben Team waren – welches sage ich jetzt nicht – trotzdem hart um die Positionen gekämpft, sich dann am Lenker berührt und sind gestürzt. Ich konnte nicht mehr ausweichen."
Auf die Querfeldein-Saison muss Christine Majerus (SD Worx) diesen Winter verzichten, sodass erstmals seit 2010 eine andere Fahrerin das Trikot der Luxemburgischen Meisterin tragen wird. | Foto: Cor Vos
So endete die einwöchige Rundfahrt durch die Niederlande zum zweiten Mal in Folge für Majerus im Krankenwagen. Und diesmal zog sich die Luxemburgische Meisterin eine besonders komplizierte Verletzung zu: "Eine Luxation von Schlüsselbein und Sternum. Mein Schlüsselbein hat sich nach hinten hinter das Sternum verschoben und zum Beispiel auf die Aorta gedrückt. Ich musste operiert werden, dabei ist aber eine Entzündung entstanden und deshalb war eine zweite OP nötig, bei der dann auch das Material wieder herausgenommen wurde. Sonst wäre die Gefahr zu groß gewesen, dass sich die Entzündung auf den sehr nahen Herzmuskel ausdehnt."
Lange Winterpause begann schon im Spätsommer
Im gesamten September und Oktober fasste Majerus kein Rad an und auch im November sei noch kein ernsthaftes Training möglich gewesen, erklärte sie nun. "Der Formaufbau dauert deshalb jetzt etwas länger als normal", so die 35-Jährige. "Außerdem muss ich mich jetzt an diese neue Schlüsselbeinstellung gewöhnen. Denn die Ärzte sagen, wenn es von den Schmerzen her geht, wollen sie nicht nochmal operieren, um nicht nochmal eine Entzündung zu riskieren. Das muss ich jetzt unter Belastung und in Rennsituationen testen, wie es geht."
Bis Majerus das tun kann, dürften aber noch einige Wochen vergehen. Einen konkreten Einstiegstermin ins Rennprogramm ihres Teams SD Worx gibt es bislang nicht. "Wir müssen erstmal schauen, wie sich der Formaufbau jetzt entwickelt", sagte sie. Ein großes Ziel und ihr großer Wunsch wäre aber, trotzdem wieder bei Paris-Roubaix dabei zu sein. Dort schlug sie sich 2021 bereits sehr gut, doch 2022 konnte sie von einer starken Frühjahrsform dann bei der Königin der Klassiker doch nicht profitieren.
Krankheit vor Roubaix trübte starkes Frühjahr nicht
"Das Jahr hat eigentlich recht gut angefangen und ich bin eines meiner besten Frühjahre gefahren, denke ich. Roubaix sollte dann das Highlight werden, aber leider war ich in der Woche davor krank", blickte Majerus zurück. Nach Platz 15 bei der Flandern-Rundfahrt zwei Wochen zuvor wähnte sich Majerus in Top-Form.
"Die Form hatte ich auch eine Woche danach bei der Streckenbesichtigung für Roubaix noch. Das Kopfsteinpflaster hat sich da angefühlt, wie eine normale Straße. Aber leider kam dann eine Erkältung dazwischen und dann hat im Rennen der Kopf auch nicht mehr mitgespielt", meinte sie mit Blick auf den 26. Rang im Velodrome.
Trotzdem konnte das den Gesamteindruck vom starken Frühling 2022 nicht schmälern – zumal Majerus schon sehr früh am 11. März ihren ersten und am Ende auch einzigen Saisonsieg feierte. Sie gewann die Drentse Acht van Westerveld (1.2) in Dwingeloo, die Generalprobe für das einen Tag später stattfindende WorldTour-Rennen Ronde van Drenthe.
Majerus bei Gent-Wevelgem | Foto: Cor Vos
So sorgte sie auch früh dafür, dass ihre Serie von mindestens einem Sieg pro Jahr seit 2015 – abgesehen von der verkürzten Corona-Saison 2020 - weiter anhält. "Es war wirklich ein sehr guter Tag für mich – solche Tage hat man nicht oft im Jahr. Schade nur, dass es nur bei Drentse 8 war", lachte sie rückblickend. Der Triumph tagsdrauf wäre ihr noch lieber gewesen. "Aber es gibt keine kleinen Siege, sagt man ja. Es war einfach ein tolles Rennen, von der ganzen Mannschaft. Wir waren zu viert oder fünft in der großen ersten Gruppe und konnten dann etwas spielen mit den Anderen. Es dann für das Team zu Ende zu bringen, war eine große Genugtuung."
Helferrolle im besten Team der Welt
Bei der Ronde van Drenthe wurde Majerus dann 13., hinzu kamen Platz 20 beim Nokere Koerse (1.Pro) und eben der 15. Rang bei der Flandern-Rundfahrt nach starker Arbeit fürs Team, aus dem heraus Lotte Kopecky gewann, Chantal van den Broek-Blaak Dritte und Marlen Reußer Fünfte in Oudenaarde wurden.
Zu Erfolgen der Mannschaft beizutragen, das ist ohnehin Majerus' Hauptjob und das tat sie in den folgenden Monaten immer wieder, als sie das Festival Elsy Jacobs (2.Pro) und den RideLondon Classique (2.WWT) sowie die Women's Tour (2.WWT) in England bestritt. Ende Juni folgte – fast schon obligatorisch – der erneute Doppel-Triumph bei den Luxemburgischen Meisterschaften in Zeitfahren und Straßenrennen sowie ganz kurzfristig der Start beim Giro d'Italia.
Coronabedingt war SD Worx dort unterbesetzt und Majerus sprang ein, stieg dann aber planmäßig nach der 6. Etappe aus, um sich für die Tour de France vorzubereiten. Im August wurde dann das Tempo etwas gedrosselt und Majerus verzichtete auf die Tour of Scandinavia, wurde im EM-Straßenrennen von München aber immerhin 16. und sammelte so nochmal einige Punkte, bevor mit der 1. Etappe der Simac Ladies Tour ihre Saison abrupt endete.
Olympia in der Wahlheimat
Punktesammeln, das wird nun auch in den kommenden anderthalb Jahren ein wichtiger Nebenjob für Majerus sein. Denn auch wenn sie für 2023 noch nicht weiß, wann und wo ihre Saison beginnt und was die größten Ziele sein werden, so hat sie das Hauptziel für 2024 bereits fest im Blick: Die Olympischen Spiele in ihrer Pariser Wahlheimat.
"Dafür den Quota-Platz für Luxemburg zu sichern, wird wichtig. Und das geht natürlich nur über UCI-Punkte. Da ist mir dann auch egal, ob das mehrmals kleine oder einmal große Punkte sind. Ich will einfach dort nochmal dabei sein", eklärte sie.
"Wir fahren keine kleinen Rennen, sondern nur große. Deshalb muss ich dann bei der Teamleitung auch immer wieder mal anklopfen, wo ich vielleicht noch ein paar Punkte sammeln kann, ohne die jeweiligen Ziele der Mannschaft zu gefährden." Denn auch wenn ihr persönliches Hauptziel Paris im Sommer 2024 ist, so bleibt Majerus' Hauptjob bei SD Worx, Helferdienste für Demi Vollering, Lorena Wiebes und Co. zu verrichten.
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