RSNplusRSN-Rangliste, Platz 27: Mika Heming

Wechsel nach Tschechien war goldrichtige Entscheidung

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Wechsel nach Tschechien war goldrichtige Entscheidung"
Mika Heming (Topforex - ATT Investment) | Foto: Ivo Benes / Jirout

29.11.2022  |  (rsn) – Nach drei Jahren kontinuierlicher Entwicklung bei den deutschen Kontinental-Teams Dauner Akkon (2019) und Maloja Pushbikers (2020 – 2021) entschloss sich Mika Heming, seine letzte U23-Saison aus privaten Gründen für ein tschechisches Team zu absolvieren.

Die Entscheidung, sich dem Kontinental-Rennstall ATT Investment anzuschließen, entpuppte sich als goldrichtig. Für sein neues Team fuhr der 22-Jährige zwei UCI-Siege und zahlreiche weitere Spitzenplatzierungen ein, die ihm die Tür zu einem Profivertrag geöffnet haben dürften.

___STEADY_PAYWALL___

Entsprechend zufrieden zeigte sich der mit einer Tschechin liierte Heming im Gespräch mit radsport-news.com über seinen Wechsel. “Meine Saison verlief generell ziemlich gut und auch konstant. Sportlich und menschlich habe ich mich weiterentwickelt und konnte mich voll auf den Sport konzentrieren“, sagte der gebürtige Ahauser auch mit Blick auf seine 26 Top-Ten-Resultate. Als einen Grund für die Erfolge führte Heming die “super Mentalität im Team“ an. “Man konnte auf jeden zählen. Das ist im Rennen sehr wichtig.“

Auf Rhodos gelang der erste Sieg in einem UCI-Rennen

Schon früh in der Saison platzte der Knoten. Nach dem 15. Gesamtrang bei der Aegean-Tour (2.2) und Platz fünf beim GP Rhodes (1.2), fuhr Heming auf der Schlussetappe der anschließenden Tour of Rhodes (2.2) seinen ersten UCI-Sieg ein. “Das war für mich persönlich ein großes Highlight. Der Sieg bedeutet mir sehr viel. Meine Arbeit hat sich endlich mal ausgezahlt “, erklärte er. Auch die sich anschließende einmonatige Rennpause tat Hemings Form keinen Abbruch. Beim Couriers Carpathian Race (2.2u) wurde er im Prolog Zweiter und feierte auf der 2. Etappe seinen zweiten Saisonsieg.

Im Trikot des tschechischen Kontinental-Teams ATT Investment absolvierte Mika Heming eine starke Saison. | Foto: Filip Bezd?k

Seine beste Saisonleistung lieferte der ATT-Neuzugang eigenen Angaben zufolge im Mai beim Fleche du Sud (2.2) ab. An allen fünf Tagen in Luxemburg fuhr Heming in die Top 20, auf der Königsetappe wurde er Vierter, so dass im Gesamtklassement Platz drei heraussprang. “Da hätte es aus meiner Sicht an keinem Renntag besser laufen können“, meinte Heming.

Dafür erhielt er Anfang Juli einen Dämpfer. Bei der im luxemburgischen Diekirch ausgetragenen Dreiländermeisterschaft – Deutschland, Schweiz und Luxemburg - musste der als Mit-Favorit gestartete sprintstarke Allrounder im U23-Straßenrennen aufgeben. “Das war sicherlich die große Enttäuschung in dieser Saison“, meinte er.

Davon ließ sich Heming aber nicht beirren. Beim Gemenc GP (2.2) in Ungarn landete er auf beiden Etappen in den Top Ten und schloss die Kurzrundfahrt auf Rang sechs ab. Beim folgenden ungarischen Eintagesrennen Visegrad 4 (1.2) wurde er zudem Fünfter.

Nach zwei Saisonsiegen und zahlreichen weiteren Spitzenergebnissen hatte Heming gut lachen. | Foto: Filip Bezd?k

Nach starken Leistungen 2023 bei den Profis?

Bei der Baltic Chain Tour (2.2) läutete Heming einen starken Herbst ein. Zum Auftakt der estnischen Rundfahrt wurde er Zweiter, gefolgt von drei weiteren Spitzenergebnissen in den Top Ten. Als Lohn sprang im Schlussklassement Rang drei heraus. Auch bei der anschließenden rumänischen Rundfahrt Turul Romaniei (2.1) überzeugte Heming durch konstant starke Leistungen. Auf den sechs Tagesabschnitten war er nie schlechter als Zwölfter und wurde so im Gesamtklassement Fünfter, dazu gewann er die Nachwuchswertung.

Dass er 2022 so durchstarten würde, kam für Heming nicht völlig unerwartet. Dennoch sei er vom durschlagenden Erfolg auch etwas überrascht gewesen. “Ich hatte schon das Gefühl, dass es möglich wäre, da ich in immer mehr Rennen gemerkt hatte, dass ich etwa einem Sieg immer näher komme“, sagte er. Andererseits “hatte ich ja sogar schon überlegt, mit dem Radsport aufzuhören“, wie er zugab.

Dann jedoch machte er mit seinen Spitzenergebnissen sogar Profiteams auf sich aufmerksam. Nach Informationen von radsport-news.com wird Heming zum Schweizer Team Tudor wechseln, das sich auf eine Zweitliga-Lizenz bewirbt. Heming selbst wollte sich zu seinem möglichen neuen Arbeitgeber nicht äußern, benannte aber seine Ambitionen für 2023: “Falls ich im nächsten Jahr in die Profiklasse aufsteigen würde, wären meine Ziele, dem Team so viel wie möglich zu helfen und mein höchstes Level an Leistung konstant abzurufen.“

Bei der Baltic Chain Tour konnte Heming als Gesamtdritter (li.) die Korken knallen lassen. | Foto: Cor Vos

Mehr Informationen zu diesem Thema

27.12.2022Fahrer des Jahres 2022: Küng freut sich über Strassacker-Trophäe

(rsn) – Eine Woche hatte Stefan Küng zuhause, bevor sich der Schweizer von Frauenfeld wieder verabschieden musste, um am heutigen Dienstag die nächste Trainingslager-Reise in Angriff zu nehmen.

19.12.2022Die Radsport-News-Jahresrangliste 2022 im Überblick

(rsn) – Auch in diesem Jahr hat Radsport News wieder mit Hilfe eines eigens dafür erstellten Punkteschlüssels den besten Fahrer des deutschsprachigen Raumes ermittelt. In unserer Rangliste 2022 fi

19.12.2022Ein Super-Jahr trotz zwei schmerzhafter Niederlagen

(rsn) – 2022 war das Jahr des Stefan Küng (Groupama - FDJ). Im Juni feierte der Schweizer die Geburt seines ersten Sohnes Noé und sportlich lief es über die gesamte Saison hinweg glänzend. Küng

18.12.2022Eine Hüft-OP ebnete den Weg zurück auf die Siegerstraße

(rsn) – Ein ganz großer Sieg wie beim Flèche Wallonne oder der Tour-Etappe in Sarran im Jahr 2020 sprang in dieser Saison zwar nicht für ihn heraus, doch mit insgesamt vier ersten Plätzen bei kl

17.12.2022Vom ersten bis zum letzten Rennen Leistung abgerufen

(rsn) – In seinem zweiten Profijahr gelang Mauro Schmid zwar kein Coup wie 2021, als er eine Etappe des Giro d‘Italia gewann. Doch bei seinem neuen Team Quick-Step Alpha Vinyl machte der Schweizer

16.12.2022Bester Deutscher trotz zwei Mal Corona und Nahtoderlebnis

(rsn) – Trotz zweier Coronaerkrankungen und eines schweren Trainingssturzes, der ihn mehrere Wochen außer Gefecht setzte, konnte Max Walscheid (Cofidis) 2022 so viele Punkte für die Jahresranglist

15.12.2022In der Romandie geglänzt, bei der Tour tragischer Held

(rsn) – Er war der tragische Held der Tour de France – nicht nur aus deutscher Sicht, sondern auch für die internationalen Fans: Simon Geschke (Cofidis) kämpfte bis zur letzten Bergetappe wacker

14.12.2022Zunächst konstant stark, dann von Corona ausgeknockt

(rsn) - Auch wenn ihm in der Saison 2022 deutlich weniger Siege gelangen als noch im vergangenen Jahr, so wusste Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) mit einer deutlichen Leistungssteigerung zu beeindru

13.12.2022Nach den Klassikern aus dem Loch herausgearbeitet

(rsn) – Auch wenn er im Frühjahr wegen Krankheiten nicht die gewünschten Ergebnisse einfahren konnte und im Sommer bei der Tour de France leer ausging, fällt Nils Politts Saisonbilanz positiv aus

12.12.2022Nach langem Leidensweg Befreiungsschlag in der Schweiz

(rsn) – Es war eine der beeindruckendsten Triumphfahrten der gesamten Saison 2022: Als Bob Jungels (AG2R Citroën) am 10. Juli durch die Schweiz rauschte und in Chatel am Rande des Skigebiets Les Po

11.12.2022Immer wenn er fit war, kam etwas dazwischen

(rsn) – Nach fünf Jahren bei Bora – hansgrohe und der großen Enttäuschung über die verpasste Tour de France 2021 entschied sich Pascal Ackermann für einen Tapetenwechsel und heuerte bei UAE

10.12.2022Die Beständigkeit in Person

(rsn) – Der Wechsel von DSM zu Movistar hat sich für Max Kanter gelohnt. Der 25-Jährige muss zwar weiter auf seinen ersten Sieg warten, doch mit 29 Top-Ten-Resultaten war er der beständigste Erge

Weitere Radsportnachrichten

28.12.2025Evenepoel an Kwaremont und Paterberg gesichtet

(rsn) – Red-Bull-Neuzugang Remco Evenepoel hat laut der Zeitung Het Nieuwsblad am Sonntag am Oude Kwaremont und am Paterberg trainiert. Der Doppel-Olympiasieger habe demnach in einem neutralen schw

28.12.2025Van Aert: “Zwei Runden vor Schluss ging es schief“

(rsn) – Während Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) seine bisherigen fünf Crossrennen dieses Winters gewinnen konnte, fährt Wout van Aert (Visma – Lease a Bike) seinem ersten Sieg wei

28.12.2025Nys tut in der letzten Runde von Dendermonde die richtigen Dinge

(rsn) – In Abwesenheit des in den letzten Wochen übermächtigen Matthieu van der Poels (Alpecin – Deceuninck) eröffnete sich der Konkurrenz beim heutigen Cross-Weltcup Dendermode die Gelegenhei

28.12.2025Brand auch in Dendermonde zu stark für die Konkurrenz

(rsn) – Und immer wieder Lucinda Brand (Baloise - Glowi Lions)! Auch im achten Weltcup dieses Winters dominierte die Gesamtführende das Geschehen fast nach Belieben und holte sich in Dendermonde b

28.12.2025Van der Poel rollt auch in der Siegbilanz das Feld von hinten auf

(rsn) – Auch in der Crosssaison 2025/26 legt Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) einen Raketenstart hin. Der siebenmalige Weltmeister befindet sich erst seit rund zwei Wochen wieder im Wet

28.12.2025WM-Tiefpunkt kann Freude über “bestes Jahr“ nicht trüben

(rsn) – Auftakt in Australien, zum Abschluss noch Japan: Mauro Schmid (Jayco – AlUla) hat im Grunde die längste Saison hinter sich, die der internationale Rennkalender hergibt. Weil er zwischendu

28.12.2025Zoe Bäckstedt vor Comeback: “Gebt mir etwas Zeit“

(rsn) – Nach ihrem schweren Trainingsunfall Ende Oktober fiel Zoe Bäckstedt für lange Zeit aus. Kurz vor dem Jahresende ist die U23-Weltmeisterin nun aber bereit für ihren Einstieg in die Crosssa

28.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025

(rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Vater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt w

28.12.2025Saisonstart-Spezialistin mit Top-Frühjahr und gutem Herbst

(rsn) – Sie war die fleißigste Punkte- und Ergebnissammlerin des Frauenradsports in den ersten zweieinhalb Monaten der Saison 2025: Als das Peloton aus Italien von Mailand-Sanremo zurück nach Belg

28.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Frauen 2025

(rsn) – Seit dem Jahr 2013 blicken wir am Ende der Straßenradsaison neben der Jahresrangliste der Männer auch auf das Jahr der Frauen mit entsprechendem RSN-Ranking zurück. Berücksichtigt werden

27.12.2025Warum zieht es so viele Straßenprofis zum Gravel?

(rsn) – Als der Gravel-Sport vor etwa fünf Jahren nach Europa hinüber schwappte, hätten wohl nur wenige vermutet, in welcher Anzahl und vor allem mit welcher Bedeutung Gravel-Rennen nur kurze Ze

27.12.2025Teams fordern mehr Geld, als RCS für Giro-Start in Bulgarien zahlen will

(rsn) – Vor allem der Giro d`Italia hat in den letzten Jahren Auslandsstarts in Regionen gewählt, die nicht gerade zu den Kernländern des Radsports zählen und obendrein - vom Sitz der meisten Tea

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Antwerp Port Epic (1.1, BEL)
  • Tour de Gyeongnam (2.2, KOR)