Pushbikers mit dem Feld fehlgeleitet

Sazka Tour: Etappenfünfter Tarlton aktivster Fahrer des Tages

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Sazka Tour: Etappenfünfter Tarlton aktivster Fahrer des Tages"
Alex Tarlton (Lotto - Kern Haus) | Foto: Team Lotto - Kern Haus

04.08.2022  |  (rsn) – Mit einem lachenden und einem weinenden Auge blicken die beiden deutschen Kontinental-Teams Lotto – Kern Haus und die Maloja Pushbikers auf den Auftakt der tschechischen Sazka-Tour (2.1) zurück. Ausnahmslos enttäuschend verlief dagegen die 1. Etappe für Santic - Wibatech, die dritte deutschen Kontinental-Mannschaft am Start.

Nachdem im Vorjahr Joshua Huppertz für Lotto – Kern Haus aus einer Ausreißergruppe heraus den Auftakt der Sazka-Tour gewonnen hatte und einen Tag im Gelben Trikot fuhr, hatte der Koblenzer Rennstall diesmal ein ähnliches Szenario im Sinn. Und viel fehlte tatsächlich nicht: Kletterspezialist Alexander Tarlton war in der fünfköpfigen Gruppe des Tages dabei, die nach 196 Kilometern in Prostejov den Sieg unter sich ausmachte, und wurde schließlich Fünfter.

"Die erste Etapep bei der Sazka-Tour scheint für uns ein gutes Omen zu sein“, zeigte sich Teamchef Florian Monreal gegenüber radsport-news.com mit dem Tag zufrieden. Allerdings war Leichtgewicht Tarlton nicht derjenige, den Monreal auf der Flachetappe in der Gruppe haben wollte. "Das war so nicht geplant, aber manchmal ist es so, dass ein anderer Fahrer vorne ist. Das muss man nehmen, wie es kommt“, meinte er.

Im Sprint hatte Tarlton dann naturgemäß keine Chance gegen den Sieger Rune Herregodts (Sport Vlaanderen – Baloise) und rollte als letzter Fahrer der Gruppe mit drei Sekunden Rückstand über den Zielstrich. Dennoch wurde der U23-Nationalfahrer ebenfalls ausgezeichnet - und zwar als aktivster Fahrer der Etappe.

Zwar präsentierte sich die Ausreißergruppe stark, profitierte aber auch davon, dass das Peloton bei der Aufholjagd im Finale fehlgeleitet wurde. "Es gab heute viel Chaos bei der Streckensicherung. Das Feld wurde 20 Kilometer vor dem Ziel fehlgeleitet und hätte beim Kreuzen fast die Spitze überholt“, berichtete Monreal.

So wurde das Feld angehalten und durfte erst dann seine Fahrt fortsetzen, als die Ausreißer ihren ursprünglichen Vorsprung von 2:45 Minuten wieder herausgefahren hatten. Von entscheidendem Nachteil für das Feld erwies sich, dass es in Folge der Fehlleitung mehrere Kilometer abgekürzt hatte, die dann am Ende bei der Aufholjagd fehlen sollten..

Pushbikers: Fortin gewinnt Feldsprint - was nur zu Rang sechs reicht

Leidtragende dabei waren die Maloja Pushbikers. Sprinter Filippo Fortin gewann souverän den Feldsprint, doch dies reichte 23 Sekunden hinter Herregodts nur zu Rang sechs. "Für Pippo war der Sprint Balsam auf die Seele. Unter anderen Umständen wären wir mit den Top Ten zufrieden gewesen. So aber haben wir nur ein halbes lachendes Auge. Durch die Fehlleitung und die dadurch erfolgte Verkürzung der Etappe wurde das Rennen verfälscht“, erklärte der Sportliche Leiter der Pushbiker, Rupert Hödlmoser gegenüber radsport-news.com.

Nicht zufrieden war der Österreicher damit, dass seine Fahrer den Sprung in die Ausreißergruppe verpasst hatten. "Das war unser erster Fehler“, so Hödlmoser. Laurin von Stetten jagte der enteilten Gruppe um Tarlton zwar noch hinterher, fuhr aber "30 Kilometer zwischen Baum und Borke“, so Hödlmoser, und wurde schließlich wieder gestellt. "Cool, dass er es probiert hat, aber trotzdem schlecht, dass wir es nicht an die Spitze geschafft haben. Denn das war unser Grundziel“, betonte der Maloja-Sportdirektor.

Da die Ausreißer keinen sonderlich großen Vorsprung bekamen und sich eine Sprintentscheidung abzeichnete, konnten es die Pushbikers verkraften, die Gruppe verpasst zu haben. Durch die Fehlleitung bekam das Rennen allerdings eine ganz andere Wendung. Zudem brach auf den letzten 20 Kilometern Chaos unter den Verfolgern aus. "Obwohl es hoffnungslos war, die Ausreißer noch zu stellen, wurde im Feld volle Kanne draufgedrückt und die Lücke wäre fast noch geschlossen worden. In dieser Phase haben wir aber leider unseren Klassementfahrer verloren“, bedauerte Hödlmoser, dass Alexander Evans noch knapp vier Minuten aufgebrummt bekam.

Santic - Wibatech erlebt einen Tag zum Vergessen

Ein Tag zum Vergessen erlebte derweil Santic - Wibatech. Die Passauer hatten nach zuletzt starken Leistungen in Polen diesmal nichts mit dem Ausgang des Rennens zu tun. Piotr Pekala auf Rang 117 mit über vier Minuten Rückstand war bester Fahrer des Teams. Für Jonas Sonnleitner und Tim Wollenberg ist die Rundfahrt nach dem ersten Tag sogar schon vorbei, sie mussten vorzeitig vom Rad steigen.

"Heute lief es nicht ganz wie gewünscht", erklärte Teamfahrer Michael Peter gegenüber radsport-news.com. "Wir wollten einen in die Gruppe des Tages schicken, was uns leider nicht gelang. Wir haben dann versucht uns im Feld zu verstecken und auf den Schluss-Sprint zu setzen. Durch die Hitze und leichte gesundheitliche Beschwerden mehrerer Fahrer mussten wir auch das streichen. Am Ende sind wir nur noch ins Ziel gerollt. Morgen geht es dann leider nur noch zu Viert weiter. Wir werden versuchen den Tag so git wie möglich zu überstehen" schloss Peter.

Mehr Informationen zu diesem Thema

07.08.2022Sazka Tour: Tarlton reißt zum Abschluss erneut aus

(rsn) – Alexander Tarlton (Lotto – Kern Haus) hat es zum Abschluss der viertägigen Sazka Tour (2.1) in Tschechien zum zweiten Mal in die Ausreißergruppe des Tages geschafft. Auf der mit zehn Be

07.08.2022Sazka: Guerin lässt Vorarlberg auf der Schlussetappe jubeln

(rsn) - Der für das österreichische Team Vorarlberg fahrende Franzose Alexis Guerin hat die Schlussetappe der Sazka Tour (2.1) in Tschechien gewonnen. Guerin setzte sich nach schweren 180 Kilometer

06.08.2022Sazka: Einzelkämpfer Pekala klettert auf ordentlichen 20. Platz

(rsn) – Hinter den Fahrern der drei deutschen Kontinental-Teams am Start der Szaka Tour (2.1) liegt ein weiterer harter Tag. Bei der zweiten Bergankunft in Serie konnten sich diesmal allerdings die

06.08.2022Bonneu feiert bei zweiter Bergankunft seinen ersten Profisieg

(rsn) - Bei der tschechischen Sazka Tour (2.1) hat sich Kamiel Bonneu (Sport Vlaanderen - Baloise) an der zweiten Bergankunft in Folge den Sieg gesichert. Der Belgier setzte sich nach 148,7 Kilometer

05.08.2022Sazka Tour: Pushbiker Evans rehabilitiert sich bei Bergankunft

(rsn) – Am zweiten Tag der tschechischen Sazka-Tour (2.1) hatten die drei deutschen Kontinental-Teams erwartungsgemäß nichts mit dem Ausgang des Rennens zu tun.  Beim Sieg des Italieners Lorenzo

05.08.2022Sazka Tour: Rota schnappt sich den Sieg und das Gelbe Trikot

(rsn) – Lorenzo Rota (Intermarché – Wanty Gobert) hat die Bergankunft am zweiten Tag der Sazka-Tour (2.1) gewonnen. Der Italiener setzte sich nach 189 Kilometern von Olomouc hinauf ins 1018 Meter

04.08.2022Herregodts holt sich als Ausreißer den Auftakt, Tarlton Fünfter

(rsn) – Rune Herregodts (Sport Vlaanderen-Baloise) hat in Tschechien den Auftakt der Sazka-Tour (2.1) gewonnen. Der Belgier setzte sich nach 196 Kilometern zwischen Unicov und Prostejov im Sprint ei

Weitere Radsportnachrichten

28.10.2025Lipowitz würde auch 2026 gerne die Tour ins Visier nehmen

(rsn) – Wenige Tage nach der Streckenpräsentation der 113. Tour de France ist noch offen, wen Red Bull – Bora – hansgrohe im kommenden Jahr als Kapitän zu den drei großen Rundfahrten schicken

28.10.2025Cofidis verstärkt Sprintfraktion mit Page

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

27.10.2025Matxin verrät Pogacar-Pläne nach UAE-Rekordjahr

(rsn) – UAE – Emirates – XRG-Manager Matxin Fernandez hat bekanntgegeben, dass bei Tadej Pogacar zwei Fixpunkte im Kalender für die Saison 2026 stehen. Gegenüber der spanischen Zeitung Marca

27.10.2025Bulgarien, Blockhaus, Dolomiten: Gerüchte um Giro-Strecke 2026

(rsn) – Nachdem die kündigte nach der Streckenpräsentation der Tour an, dass man das Programm der Topfahrer des Teams erst nach Bekanntgabe der Routen der anderen Grand Tours festlegen wolle. An

27.10.2025Vivianis letzter Tanz führte ins Regenbogentrikot

(rsn) – Es war wohl der emotionale Höhepunkt der 122. Bahn-Weltmeisterschaften in Santiago de Chile, als Elia Viviani bei seinem letzten großen internationalen Rennauftritt noch einmal um den Wel

27.10.2025Lidl erwirbt Mehrheitsbeteiligung an Lidl - Trek

(rsn) – Das deutsche Unternehmen Lidl hat die Mehrheitsbeteiligung am US-Team Lidl – Trek erworben. Das gab der Discounter in einer Pressemitteilung bekannt. Das Vorgehen folgt einer Ankündigung

26.10.2025Augenstein und Kluge können sich nur kurz über WM-Bronze freuen

(rsn) – Roger Kluge und Moritz Augenstein hatten sich am Schlusstag der Bahn-Weltmeisterschaften in Santiago de Chile schon für die Siegerehrung vorbereitet. Das deutsche Madison-Duo hatte auch al

26.10.2025Vuelta a Espana 2026 beginnt mit Einzelzeitfahren in Monaco

(rsn) – Während seit dem vergangenen Donnerstag bereits die gesamte Strecke der 113. Tour de France bekannt ist, haben die Organisatoren der Spanien-Rundfahrt nun zumindest den Auftakt der 81. Ausg

26.10.2025Kopfsache: Schweizerinnen kämpften erfolgreich um Rang acht

(rsn) – Viele Stürze, keine Bonusrunden und ein enges Rennen bis zum letzten Sprint bot das Madison der Frauen am Samstagabend bei den Bahn-Weltmeisterschaften in Santiago de Chile. Im Velodromo Pe

26.10.2025Vanthourenhout wählt in Overijse den richtigen Moment

(rsn) – Michael Vanthourenhout (Pauwels Sauzen – Altez) hat nach dem Auftakt in Ruddervoorde auch den zweiten Lauf der Superprestige-Serie in Overijse gewonnen. Der Belgier entledigte sich in der

26.10.2025Nach Brands Sturz war in Overijse für Casasola der Weg frei

(rsn) – Ein Sturz von Lucinda Brand (Baloise – Glowy Lions) hat den zweiten Lauf der Superprestige in Overijse entschieden. Die Niederländerin war der Konkurrenz gemeinsam mit Sara Casasola (Crel

26.10.2025Del Toro geht als Mexikanischer Doppelmeister in die Winterpause

(rsn) – Isaac Del Toro hat seine herausragende Saison standesgemäß beendet. Der 21-jährige Mexikaner entschied in seiner Heimatstadt Ensenada auch das Straßenrennen der Nationalen Meisterschafte

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine