RSNplusInterview mit dem Rund-um-Köln-Sieger

Politt: “Bennett hat am Ferrenberg meine Attacke vorbereitet“

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Politt: “Bennett hat am Ferrenberg meine Attacke vorbereitet“"
Nils Politt (Bora - hansgrohe) | Foto: Cor Vos^

23.05.2022  |  (rsn) – Nach seinem Etappensieg bei der letztjährigen Tour de France hat sich Nils Politt am Sonntag einen weiteren sportlichen Traum erfüllt. Der Profi von Bora - hansgrohe gewann erstmals in seiner Karriere sein Heimrennen Rund um Köln. Am Tag nach seinem ersten Saisonsieg sprach radsport-news.com mit dem Kölner.

___STEADY_PAYWALL___ Wie haben Sie Ihren ersten Sieg bei Rund um Köln gefeiert?
Politt: Zum Feiern war nicht viel Zeit. Es mussten noch Sachen gepackt werden, da es heute ins Trainingslager geht.

Nils Politt (Bora - hansgrohe) | Foto: Cor Vos

Im vergangenen Jahr haben Sie Ihre erste Tour-Etappe gewonnen, nun das Heimrennen. Was bedeutet Ihnen mehr?
Politt: Es ist en sehr schönes Gefühl, das Heimrennen zu gewinnen. Das bedeutet mir sehr viel, aber mit einer Tour-de-France-Etappe kann man es natürlich nicht gleichstellen. Da hat die Tour-Etappe einen höheren Stellenwert.

Ihr Team war mit Sam Bennett voll auf Sprint ausgerichtet, auch die anderen großen Teams hatten ihre Aufgebote auf die schnellen Männer ausgerichtet. Was machte Sie optimistisch, dass Sie dennoch auf eigene Rechnung würden fahren können?

Bora in der Übermacht | Foto: Cor Vos


Politt:
Klar hatten wir mit Sam Bennett und Danny van Poppel sehr gute Sprinter dabei und auch einen sehr guten Lead-Out. Dazu sah es mit Kaden Groves, Dylan Groenewegen und Jasper Philipsen am Start eigentlich stark nach Sprint aus. Aber die Strecke bei Rund um Köln war diesmal deutlich härter als in den letzten Jahren. Gerade mit der Runde am Anfang und dem drei Mal zu befahrenden Agathaberg.

Sie kennen die Strecke in- und auswendig. Ein großer Vorteil?
Politt: Das war auf jeden Fall ein Vorteil. Ich weiß, wo die Berge anfangen und aufhören, wie lange und wie steil sie sind. Gerade beim Agathaberg wussten wir, dass wir vorne reinfahren müssen und haben so auch die Selektion herbeigeführt.

Spielte es Ihnen auch in die Karten, dass mit Nikias Arndt ein weiterer Lokalmatador am Start stand, der ebenfalls wie Sie einem Massensprint aus dem Weg gehen wollte?
Politt: Auf jeden Fall. Er ist auch Kölner, kennt die Strecke sehr gut. Sein DSM-Team hat die ganze Zeit das Rennen schwer gemacht. Das ist uns natürlich entgegen gekommen.

Die Top 3 von Rund um Köln 2021 | Foto: Cor Vos

Am Agathaberg bildete sich die entscheidende 30-Mann-Gruppe, in der Ihr Team mit sechs Mann vertreten war, darunter auch mit Sprinter Bennett…
Politt: Die Situation war natürlich schon zu unserem Vorteil. Wir haben gesagt: Wenn es zum Sprint kommt, dann alles für Sam. Trotzdem hatte ich meine freie Karte, die ich spielen konnte und die ich auch perfekt genutzt habe.

Sie konnten sich schließlich mit Arndt und Ihrem Teamkollegen Danny van Poppel absetzen. Für Bennett, der das Rennen immerhin auch schon zwei Mal gewonnen hat, war das kein Problem?
Politt: Sam wollte das Rennen auch schwermachen, da er aktuell in einer guten Verfassung ist. Dazu hat er mir sogar meine Attacke am Ferrenberg vorbereitet, er ist das Ding ein bisschen für mich angefahren. Darüber war ich sehr froh und das zeigt, wie das Team zusammenhält.

Auf einen Dreiersprint wollten Sie es aber nicht ankommen lassen…
Politt: Nein. Es war für uns klar, dass ich solo ankommen sollte. Wir wollten kein Risiko eingehen, dass ich irgendwie übersprintet werden. Von daher war das Ziel, dass ich alleine ankommen, was auch sehr gut geklappt hat.

Politt jubelt über den Sieg | Foto: Cor Vos

Weitere Radsportnachrichten

18.09.2025Pogacar will auch im WM-Zeitfahren der Beste sein

(rsn) – Tadej Pogacar will bei der Straßen-WM in Ruanda nicht nur seinen Titel im Straßenrennen verteidigen, sondern auch im Zeitfahren das Regenbogentrikot holen. Um gegen den zweimaligen Weltmei

18.09.2025Magnier jubelt in der Slowakei erneut - diesmal in Gelb

(rsn) – Der Franzose Paul Magnier (Soudal – Quick-Step) hat auch die 2. Etappe der 69. Slowakei-Rundfahrt (2.1) für sich entschieden. Der Auftaktsieger ließ über 169,4 Kilometer von Svidnik nac

18.09.2025Evenepoel vor WM-Duell mit Pogacar: “Ich bin bereit“

(rsn) – Nach dem enttäuschenden Aus bei der Tour de France reist Remco Evenepoel voller Selbstbewusstsein nach Ruanda, wo er am Sonntag zum Auftakt der Straßen-WM in Kigali seinen Titel im Zeitfah

18.09.2025Capiot soll Jaycos Klassikerteam verstärken

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

18.09.2025Die WM-Aufgebote aller Nationen für die Elite-Kategorien

(rsn) – Die Weltmeisterschaften in Ruandas Hauptstadt Kigali vom 21. bis 28. September umfassen 13 Wettkämpfe – je Einzelzeitfahren und Straßenrennen für männliche wie weibliche U19 und U23 so

18.09.2025Merlier will Pogacar im Herbst noch abfangen

(rsn) - Tim Merlier (Soudal – Quick-Step) will Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) in den letzten Wochen der Saison 2025 noch überflügeln – allerdings nicht in einem Rennen, sondern in der

18.09.2025Schweizer WM-Team ohne Hartmann und Häberlin

(rsn) – Nicht nur das deutsche Team muss für die Straßen-WM in Ruanda personelle Ausfälle verkraften. Auch die beiden Schweizerinnen Elena Hartmann und Steffi Häberlin fallen für die am 21. Se

18.09.2025Mayrhofer ersetzt Stork im deutschen WM-Kader

(rsn) – Nachdem Maximilian Schachmann (Soudal – Quick-Step) am Dienstagabend nicht in den Flieger nach Ruanda steigen konnte, weil er sich in der Schlusswoche der Vuelta a Espana erkältet hatte u

18.09.2025Die Zeitfahrstrecken bei den Weltmeisterschaften in Ruanda

(rsn) – Im hügelig-bergigen Kigali gibt es kaum flache Straßen. Und so sind auch die Einzelzeitfahren sowie die Mixed-Staffel bei den Weltmeisterschaften in Ruanda wirklich schwere Prüfungen. Wir

18.09.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic

17.09.2025Top-Favoritinnen mit Fragezeichen, Niedermaier Medaillenhoffnung

(rsn) – Ohne Titelverteidigerin muss das diesjährige WM-Zeitfahren der Frauen in Kigali auskommen. Das liegt daran, dass sich Grace Brown partout nicht wollte umstimmen lassen und das Rennrad – z

17.09.2025Grégoire bezwingt im Bergaufsprint van den Berg und Hirschi

(rsn) – Romain Grégoire (Groupama – FDJ) hat seine bestechende Herbstform auch zum Auftakt der 85. Skoda Tour de Luxembourg (2.Pro) eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Der 22-jährige Franzose,

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour de Serbie (2.2, SRB)
  • Tour de Slovaquie (2.1, SVK)
  • Skoda Tour de Luxembourg (2.Pro, LUX)