Die Stimmen zur 106. Flandern-Rundfahrt

Pogacar: “Van der Poel und ich waren etwa gleich stark“

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Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) und Mathieu van der Poel (Alpecin - Fenix) waren die beiden stärksten Fahrer bei der Flandern-Rundfahrt 2022 | Foto: Cor Vos

03.04.2022  |  (rsn) - Die 106. Flandern-Rundfahrt bot ein packendes Finale, das lange Zeit vom späteren Sieger Mathieu van der Poel (Alpecin - Fenix) und Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) geprägt wurde. Doch durch Stehversuche auf den Zielgeraden konnten noch Dylan van Baalre (Ineos Grenadiers) und Valentin Madouas (Groupama - FDJ) aufschließen und im Sprint hinter van der Poel zumindest noch die Plätze zwei und drei belegen. radsport-news.com hat die Stimmen der Protagonisten zusammengetragen.

Dylan van Baarle (Ineos Grenadiers): "Ich hatte schon gar nicht mehr damit gerechnet, noch um den Sieg zu sprinten. Ich muss aber sagen, dass ich schon noch viel Vertrauen in meinen Sprint hatte. Zunächst hatte ich mich auf den Sprint um Platz drei eingestellt und plötzlich wurde es der Sprint um den Sieg. Es ging alles so super schnell, man musste ganz spontan Entscheidungen treffen. Aber am Ende war van der Poel zu stark. Vize-Weltmeister und Zweiter in Flandern zu sein, das ist auch nicht so schlecht."

Valentin Madouas (Groupama - FDJ / Dritter): "Wir sind das Rennen genau so gefahren, wie wir es geplant hatten. Am Oude Kwaremont fehlten mir leider etwas die Beine, um van der Poel und Pogacar folgen zu können. Da machen Kleinigkeiten den Unterschied. Im Sprint hatte ich dazu leider ein paar Krämpfe. Ich hatte einen hohen Speed drauf und habe wirklich an den Sieg geglaubt, aber meine krampfenden Beine haben mir gesagt; setz dich wieder hin. Ich werde zurückkommen und versuchen, es besser zu machen. Aber generell ist es schon eine tolle Sache, bei einem Monument auf dem Podium zu stehen."

Tadej Pogacar (UAE Team Emirates / Vierter): "Es war ein tolles Erlebnis bei einem fantastischen Rennen. Das Team war perfekt. Im Ziel war ich schon enttäuscht, denn ich war im Sprint eingebaut und konnte so nicht voll sprinten. Ich war einfach frustriert. Aber insgesamt muss ich sagen, dass ich dieses Rennen liebe und definitiv zurückkommen werde. Am Kwaremont war Rückenwind, ich wusste, dass ich dort bei der letzten Überquerung etwas probieren musste. In den Anstiegen war es mir nicht möglich, van der Poel abzuhängen, ich denke, wir waren da etwa gleichstark. Ich habe es dann im Sprint noch probiert, aber es hat nicht sollen sein."

Stefan Küng (Groupama - FDJ / Fünfter) : "Wir haben heute ein großartiges Rennen gezeigt, wir waren sehr präsent, in allen Moves dabei. Das war auch unser Plan. Wir waren topmotiviert und haben gespürt, dass heute alles möglich ist. Ich bin sehr happy für Valentin (Madouas, d. Red.), dass er auf dem Podium ist. Für mich war es am Ende fast ein bisschen bitter, dass es nicht mehr ganz zusammenläuft, denn ich hatte noch ein extrem gutes Bein. Aber ich nehme natürlich auch diesen fünften Platz. Wenn es so knapp ist, denkt man sich: Ach, da wäre vielleicht noch mehr möglich gewesen."

Max Kanter (Movistar / Ausreißer) "An und für sich kann ich mit dem Tag zufrieden sein. Es war ein geiles Gefühl, ich habe es genossen auf dem Rad zu sitzen, auch wenn es einer der härtesten Tage auf dem Rad für mich waren. Die Kälte kostet Kraft, vielleicht habe ich auch zu wenig gegessen. Hinten wurde relativ früh das Finale eröffnet, ich hatte gehofft, dass wir noch ein bisschen weiter kommen mit der Ausreißergruppe."

John Degenkolb (DSM / auf Rang 18 bester Deutscher): "Es war echt Spektakel, das Rennen enttäuscht einfach nicht. Es war die ganze Zeit Vollgas. Ich habe mich in der entscheidenden Phase nicht so in der Lage gesehen, vorne mitzugehen. Ich habe dann einfach versucht mitzufahren und zu überleben. Das ist mir ganz gut gelungen, mehr war heute nicht drin. Ich habe geschaut, dass ich noch ein anständiges Ergebnis einfahre, nachdem Sören Kragh Andersen kurzfristig ausgefallen ist. Da musste ich den Schalter umlegen. Die letzten zehn Tage waren echt hart. Jetzt versuche ich mich zu erholen und lege alles auf den großen Tag auf den Pflastersteinen."

Nils Politt (Bora - hansgrohe): "Es lief eigentlich ganz gut. Ich habe zwischenzeitlich versucht, am Kanaerieberg in die Verfolgergruppe zu springen. Leider habe ich das Loch nach vorne nicht zubekommen. Als die Sonne wegging und es kälter wurde, hat es mir schlagartig den Stecker gezogen und habe etwas Krämpfe zu bekommen. Insgesamt war es nicht mein bester Tag heute."

Christophe Laporte (Jumbo - Visma / Rang 9): "Ich hatte heute am Koppenberg nicht die besten Beine. Ich bin im Rennen gestürzt, das hat es heute erschwert. Ich habe das Maximum gegeben, aber mit dem Sturz war es einfach Pech, denn es kostete viel Kraft, um wieder nach vorne zu kommen. Natürlich hätten wir uns ein besseres Ergebnis gewünscht."

Tiesj Benoot (Jumbo - Visma / Rang 13): "Ich hatte bei der letzten Überquerung des Oude Kwaremont einen schlechten Moment. Bis dahin hatte ich mich gut gefühlt. Wenn ich da dabei bleibe, denke ich, dass ich zumindest um Platz drei hätte fahren können. Das ist ziemlich schade."

Zdenek Stybar (Quick-Step Alpha Vinyl): "Heute gibt es keine Ausreden, wir waren einfach nicht stark genug. Wir haben unser Bestes gegeben, aber das hat nicht gereicht. Kasper Asgreen hatte Defektpech am Koppenberg, da haben wir auf ihn gewartet und versucht, ihn wieder nach vorne zu bringen. Aber ich glaube, er hatte schon am Paterberg zuvor einen schlechten Moment, auch dort mussten wir ihn wieder vorfahren. Vielleicht hatte er insgesamt einen schlechten Tag."

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