Ackermann und Bauhaus auf sechs und sieben

Ewan bricht auf Kopfsteinpflaster den Tirreno-Bann

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Caleb Ewan (Lotto Soudal) hat die 3. Etappe von Tirreno-Adriatico gewonnen. | Foto: Cor Vos

09.03.2022  |  (rsn) – Zwischenzeitlich sah es auf der 3. Etappe von Tireno-Adriatico zwar nicht nach einem Massensprint aus, doch nach 170 Kilometern zwischen Murli und Terni waren es am Ende doch die schnellen Männer, die ihre Nasen vorne hatten. Caleb Ewan (Lotto Soudal), etwa bei der Hälfte des Rennens noch gestürzt, hatte auf dem Kopfsteinpflaster der Zielgeraden die besten Beine und fing so noch Arnaud Demare (Groupama – FDJ) ab, der aus der letzten Kurve 250 Meter vor Schluss als Erster beschleunigt hatte. Das Podium komplettierte Olav Kooij (Jumbo – Visma), Pascal Ackermann (UAE Emirates) und Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) landeten auf den Plätzen sechs und sieben.

In der Gesamtwertung führt weiter Filippo Ganna (Ineos Grenadiers) mit elf Sekunden vor Remco Evenepoel (Quick Step – Alpha Vinyl) und Tadej Pogacar (UAE Emirates). Der 23-Jährige Slowene konnte auf seinen Konkurrenten um die Gesamtwertung aber wieder drei Sekunden gutmachen und liegt jetzt noch genauso viele hinter Evenepoel, weil er sich den einzigen Zwischensprint des Tages sicherte. Den Antritt hatte der Tour-Sieger obendrein noch für eine Attacke genutzt, die am Ende aber ins Leere führte.

Das auch, weil Ewan den Großteil seines Teams opferte, um Pogacar und seine drei Mitausreißer wieder einzufangen. “Man kann diesen Jungs nicht viel Vorsprung geben“, sagte der Australier nach seinem Sieg. “Am Ende war ich zwar auf mich alleine gestellt, wusste aber was zu tun war und bin den richtigen Hinterrädern gefolgt. Demare hatte noch einen Teamkollegen vor sich, also habe ich mich da dran gehängt.“

Es war der Schlüssel zum ersten Sieg bei seinem fünften Anlauf im Rennen zwischen den Meeren. “Bisher hatte ich immer Pech oder schlechte Form. Aber Tirreno-Adriatico ist ein Rennen, bei dem ich schon immer mal gewinnen wollte. Deswegen bin ich jetzt sehr glücklich.“ Obendrein gebe der Sieg dem 27-Jährigen Auftrieb für sein erstes Saisonhighlight, Mailand-Sanremo. “Eines meiner großen Ziele steht nächstes Wochenende an, also nehme ich aus diesem Sieg viel Selbstvertrauen mit."

Die Punktewertung führen imit je 18 Zählern Tim Merlier (Alpecin – Fenix) und Kooij gemeinsam an, das Trikot bleibt durch seinen Sieg vom Vortag aber auf den Schultern des Belgiers. Davide Bais (Eolo – Kometa) trägt mit zehn Punkten – fünf kamen heute dazu - weiterhin das Bergtrikot. Bester Nachwuchsfahrer ist Evenepoel, bestes Team dessen Mannschaft.

So lief das Rennen:

Gleich nach dem Start, der ohne Peter Sagan (TotalEnergies) vonstatten ging, setzte sich ein Sextett ab, in dem sich vor allem die Wildcard-Teams wiederfanden. Luca Rastelli (Bardiani – CSF – Faizane), das Duo von Drone Hopper – Androni Giocattoli, Bais und Edoardo Zardini, sowie die beiden Eolo-Kometa-Fahrer Mirco Maestri und Davide Bais, Träger des Bergtrikots, hatten sich mit dem einzigen WorldTour-Profi Taco van der Hoorn (Intermarche - Wanty - Gobert Materiaux) auf den Weg gemacht.

Schnell war klar, dass es für Bais nur ein Ziel geben würde, die Bergwertung La Foce nach 35 Kilometern. Der Italiener holte sich die fünf zu vergebenden Punkte und ließ sich sogleich zurückfallen, da sein Trikot damit gesichert war. Abgesehen von einem Sprint standen nämlich keine weiteren Zwischenwertungen mehr auf dem Programm.

Der Vorsprung der Ausreißer, maximal etwas über sechs Minuten, war zu diesem Zeitpunkt bereits auf ein Drittel davon zusammengeschrumpft, obwohl immer noch die Hälfte des Rennens zu absolvieren war. Anschließend stabilisierte sich die Situation etwas. Auch ein Sturz inklusive Radwechsel von Ewan sorgte kaum für Aufregung. Tempo machte das Feld, angeführt von Alpecin – Fenix und BikeExchange – Jayco trotzdem: 60 Kilometer vor dem Ziel betrug der Rückstand auf die Gruppe nur noch eine Minute. Als dann auch UAE Team Emirates mit einstieg, war 47 Kilometer vor dem Ziel Schluss für die Ausreißer.

20 Kilometer später wurde es dann wieder spannend. Die drei Bonussekunden am Zwischensprint sicherte sich Pogacar in unglaublich starker Manier. Einzig Julian Alaphilippe (Quick Step – Alpha Vinyl) und sein Teamkollege Marc Soler konnten mithalten. Doch anstatt das Tempo danach rauszunehmen, zog das Trio durch. Lediglich Tao Geoghegan Hart (Ineos Grenadiers) konnte noch aufschließen. Maximal 26 Sekunden konnte das Quartett herausholen, musste sich dann zehn Kilometer vor dem Ziel aber doch geschlagen geben. Somit war dann doch der Weg für die Sprinter frei.

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