Trotz spätem Trainingseinstieg auf Kurs

Cavendish beeindruckt: Mit langem Sprint zum ersten Saisonsieg

Von Felix Mattis

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Mark Cavendish (Quick-Step - Alpha Vinyl, Bildmitte im Grünen Trikot) gewinnt die 2. Etappe der Tour of Oman. | Foto: Cor Vos

11.02.2022  |  (rsn) – Mark Cavendish ist auch ohne seinen Traum-Sprintzug von der vergangenen Tour de France erfolgreich in die Saison 2022 gestartet und hat im teaminternen Sprinter-Duell bei Quick-Step – Alpha Vinyl hinter Fabio Jakobsen nachgezogen. 2:1 steht es in Sachen Saisonsiege jetzt nur noch für den jungen Niederländer.

Nachdem Cavendish auf der 1. Etappe der Tour of Oman noch hinter Fernando Gaviria (UAE Team Emirates) Zweiter geworden war, setzte er sich auf dem zweiten Teilstück nun in beeindruckender Manier durch: Cavendish kam von weit hinten und fuhr einen sehr langen Sprint, um nach rund 300 Metern im Wind als Erster über den Zielstrich zu fliegen.

"Ich habe mich auf den heutigen Sprint gefreut. Es war wie ein Tour de France-Sprint, weil man den Bogen schon von weitem sehen konnte", strahlte der 36-Jährige, der sich im Winter beim Sechstagerennen von Gent schwer verletzt hatte und verspätet in die Saisonvorbereitung eingestiegen war.

"Ich konnte nur sechs Wochen trainieren und bin happy mit meiner Form. So ein erster Sieg ist immer schön und es ist toll, zurück bei den Besten zu sein und mich nach der Verletzung wieder zu zeigen", so Cavendish im Oman, wo er nur einen in Massensprints erfahrenen Mann an seiner Seite hat: Iljo Keisse.

"Gestern hat man wirklich gemerkt, dass wir noch ein neues Team sind, mit einem Neoprofi und einigen Kletterern. Es dauert dann eine Weile, bis man reinkommt", gestand der Sieger, der sich in Maskat am Donnerstag noch Gaviria hatte geschlagen geben müssen. Diesmal aber hatte der Kolumbianer, der den Sprint von seinem Team im Gegensatz zu Cavendish perfekt angezogen bekam, keine Chance.

"Ich musste früh starten und habe es geschafft – das macht mich stolz"

Am Ende musste Gaviria sogar auch Kaden Groves (BikeExchange – Jayco) und Amaury Capiot (Arkéa – Samsic) noch passieren lassen – und eben Cavendish, der rechts an der Konkurrenz unwiderstehlich vorbeirauschte.

"Wir haben in der letzten Kurve einige Plätze verloren, aber Iljo hat mich mit einem sehr guten Turn wieder nach vorne gebracht. Danach ist es mir gelungen, mit einem anderen Team weiter vor zu kommen und anschließend musste ich früh starten, 300 Meter vor dem Ziel. Ich habe es geschafft, und das macht mich stolz", fasste der Brite das Finale aus seiner Sicht zusammen. "Gestern hat mir Selbstbewusstsein gegeben. Ich habe mich gut gefühlt und daraus die Zuversicht gewonnen, dass ich es von weitem versuchen kann."

Die Frage, die zu klären bleibt: Wer sprintet bei der Tour?

Für Cavendish ist dieser frühe erste Saisonsieg besonders auch deshalb wichtig, weil er um sein Standing im Team Quick-Step – Alpha Vinyl kämpft. Denn Fabio Jakobsen hat bei seinem Saisonauftakt bei der Valencia-Rundfahrt gegen auf dem Papier bessere Konkurrenz, aber eben auch mit dem besseren Sprintzug um Michael Morkov bereits zweimal gewonnen.

Jakobsen soll, so heißt es, von Teamchef Patrick Lefevere die Pole Position in Sachen Tour de France-Nominierung bekommen haben, während Cavendish wohl den Giro d'Italia fahren soll. Das letzte Wort scheint da aber noch nicht gesprochen zu sein – und um zur Tour zu dürfen braucht Cavendish vor allem eines: Siege.

Der Erfolg am Suhar Corniche am Freitag war deshalb ein wichtiger erster Schritt hinein ins Jahr 2022 für den 'Manxman'.

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