Nach spätem Bora-Aus geht es bei Lotto Soudal weiter

Schwarzmann: “Hatte auch mir selbst gegenüber Zweifel“

Von Christoph Adamietz

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Michael Schwarzmann fuhr zwölf Jahre lang für Bora - hansgrohe beziehungsweise NetApp. | Foto: Cor Vos

27.09.2021  |  (rsn) – Mit dem Abschied von Pascal Ackermann von Bora – hansgrohe in Richtung UAE Team Emirates war auch das Aus seines Sprintzuges beim Raublinger Rennstall besiegelt. Während Andreas Schillinger sein Karriereende bekanntgab und Rüdiger Selig relativ schnell bei Lotto Soudal Unterschlupf fand, stand Team-Urgestein Michael Schwarzmann lange Zeit vor einer ungewissen Zukunft. Seit heute aber ist sie geklärt. Auch Schwarzmann wird künftig das Trikot von Lotto Soudal tragen.

Seitdem die Mannschaft von Ralph Denk im Jahr 2010 – damals noch als Team NetApp – eine Kontinental-Lizenz gelöst hatte, fuhr der heute 30-Jährige in Diensten der Equipe, die über die Jahre zu einem der besten WorldTeams aufstieg. Dass nun für den Bayer kein Platz mehr war, sei ihm vom Team erst relativ spät mitgeteilt worden, erklärte er gegenüber radsport-news.com. “Es war eine schwierige Zeit und die Enttäuschung definitiv groß“, so Schwarzmann.

Im Groll zurückblicken will der endschnelle Allrounder aber nicht. “Ich bin dankbar für zwölf tolle Jahre, ich bin zusammen mit der Mannschaft gewachsen“, erklärte Schwarzmann, der nach dem Aus bei Bora – hansgrohe erstmals in seiner Karriere so richtig in das “kalte Wasser“ des Transfermarkts geschmissen wurde. “Die neue Situation war natürlich schwer für mich“, gestand er.

Vor allem die Sorgen, ob er noch ein Team finden würde, seien groß gewesen. “Man hat dann auch sich selbst gegenüber Zweifel. Das hat einige Wochen gedauert“, gab Schwarzmann auch einen Einblick in sein Seelenleben. Geholfen habe ihm dabei vor allem das positive Feedback aus dem Peloton. “Das hat mich aufgebaut und mein Management hat auch hinter mir gestanden. Wir haben alles dafür getan, dass es weitergeht“, so Schwarzmann.

Zweijahresvertrag als Vertrauensbeweis

Und die Bemühungen trugen Früchte. Lotto Soudal war auf der Suche nach einer weiteren Verstärkung für den Sprintzug von Caleb Ewan und war von Schwarzmann so sehr überzeugt, dass man ihn gleich mit einem Zweijahresvertrag ausstattete. “Das ist schon ein Vertrauensbeweis“, so Schwarzmann, der sich aber keinesfalls darauf ausruhen will. “Ich werde in beiden Jahren alles geben und will für die Mannschaft eine gute Stütze und mit dem Team erfolgreich sein. Ich freue mich auf den Weg, das wird eine gute Zeit.“

Für eine gute Zeit wird auch sorgen, dass Schwarzmann weiter an der Seite seines Spezis Rüdiger Selig fahren kann. “Das freut mich sehr. Wir wohnen ja nicht weit voneinander. Ich hoffe, dass wir auch zusammen einige Rennen fahren und uns darauf vorbereiten können“, meinte der langjährige Bora-Profi.

Als erste Ziele für das kommende Jahr gab Schwarzmann aus, sich “erstmal gut in die Mannschaft reinfinden“ zu wollen. Er wolle ein guter Teamkollege sein, sich selbst aber auch weiterentwickeln und seine Stärken unter Beweis stellen.

Am liebsten noch ein Sieg zum Abschied

Diese werden vor allem im Sprintzug von Ewan zum Tragen kommen, dessen Sprintverhalten Schwarzmann aus den letzten Jahren, als der Australier einer von Ackermanns größten Widersachern war, bestens kennt. “Wie es genau in den Rennen, im Leadout abläuft, muss man sehen. Aber ich glaube, dass er einer der schnellsten Fahrer ist und ich freue mich auf die gemeinsame Zusammenarbeit“, gab sich Schwarzmann zuversichtlich.

Auch wenn sein neuer Arbeitgeber nun feststeht und er sich in den letzten Rennen nicht nochmal ins Schaufenster stellen muss, so will er hochprofessionell seine letzten Einsätze für Bora – hansgrohe bestreiten. So wird Schwarzmann etwa am 3. Oktober an der Seite von Pascal Ackermann den Münsterland Giro bestreiten, danach stehen noch Paris–Bourges und Paris–Tours an. “Es wäre schön, wenn wir als Team nochmal erfolgreich wären“, so Schwarzmann abschließend.

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