Pfälzer steht vor Gewinn der Friaul-Rundfahrt

Erster Saisonsieg bei Bergankunft - Rapp bereit für die EM

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Erster Saisonsieg bei Bergankunft - Rapp bereit für die EM"
Jonas Rapp gewinnt in Piancavallo | Foto: Hrinkow Advarics Cycleang/Bolgan

05.09.2021  |  (rsn) – Egal wie die Schlussetappe der Friaul-Rundfahrt (2.2) am Sonntag endet, Jonas Rapp (Hrinkow Advarics Cycleang) wird mit einem guten Gefühl zu den Europameisterschaften in Trento reisen, wo er vom Bund Deutscher Radfahrer (BDR) für das Straßenrennen nominiert wurde. Der 27-jährige Pfälzer entschied am Samstag die Königsetappe der dreitägigen Rundfahrt, die nach einem mehr als 14 Kilometer langen und im Schnitt knapp acht Prozent steilen Anstieg in Piancavallo zu Ende ging, als Solist für sich und übernahm mit seinem ersten Saisonsieg auch die Führung in der Gesamtwertung. 

"Ich bin natürlich super glücklich, dass es endlich mit einem Sieg geklappt hat. Ich hatte schon viele gute Resultate in diesem Jahr, aber es hat immer ein kleines Stück für eine ganz vordere Platzierung gefehlt. Heute hat es einfach gepasst und ich bin auch stolz darauf, dass ich zeigen konnte, was ich drauf habe“, erklärte Rapp gegenüber radsport-news.com. 

Der 27-Jährige, der es vor seinem Sieg schon auf 13 Top-Ten-Resultate bei UCI-Rennen brachte, darunter Rang vier im Gesamtklassement der Oberösterreich-Rundfahrt (2.2), Platz zehn bei der Straßen-DM und Platz acht bei der Sibiu-Tour (2.1), landete nun endlich ganz vorne. Trotz der zuletzt guten Leistungen war es für Rapp bei der Friaul-Rundfahrt aber auch eine Fahrt ins Ungewisse gewesen. Denn es war sein allererster Start bei einem UCI-Rennen in Italien seit April 2014. "Mein Ziel war es, unter die besten Drei zu fahren. Aber es war schwer die Konkurrenz einzuschätzen, da ich nur wenige Fahrer kannte“, gestand Rapp.

Entsprechend konzentrierte sich der Hrinkow-Fahrer nur auf sich selbst. Bis zum Fuß des Schlussanstieges, den ein Ausreißer vom Zweitdivisionär Kern Pharma als Solist in Angriff genommen hatte, war Rapp gut von seinen Teamkollegen positioniert worden. Dann lag es am Pfälzer selbst, der etwa acht Kilometer vor dem Ziel gemeinsam mit dem späteren Etappenzweiten José Parra (Kern Pharma) davonzog. "Da musste ich aber die Führungsarbeit alleine leisten, da der Spanier (Parra) ja noch einen Teamkollegen vorne hatte“, berichtete Rapp, der dann auch noch Pech hatte. 

Kurz bevor er mit seinem Begleiter zum Spitzenreiter hätte aufschließen können, sprang ihm etwa sechs Kilometer vor dem Ziel die Kette ab. "Ich musste kurz absteigen und die Kette wieder auflegen. Dadurch habe ich dann noch etwa 10 bis 15 Sekunden verloren“, so der Deutsche, der trotz des Malheurs zeitnah den Ausreißer des Tages einholen und abhängen konnte. Doch mit dessen Teamkollegen Parra lag ja noch ein Fahrer der spanischen Equipe vor Rapp.

EM-Form stimmt

Dieser hielt sich lange wacker mit einem knappen Vorsprung an der Spitze. Im etwas flacheren Teil des Anstieges etwa drei Kilometer vor dem Ziel konnte der Deutsche aber dann doch noch zum Spanier aufschließen und diesen schließlich mit einer Attacke etwa 1.500 Meter vor dem Ziel entscheidend abschütteln.

Durch seinen ersten Saisonsieg geht Rapp als Spitzenreiter mit einem Vorsprung von zehn Sekunden auf Parra auf die flache Schlussetappe. Die Chancen, dass Rapp dann in Pordenone seinen zweiten Rundfahrtsieg der Karriere feiern wird – 2019 gewann er die Tour of Szeklerland - stehen gut. Und auch auf eine gute Leistung bei der EM in Trento lässt das Ergebnis hoffen. "Die Form stimmt für den kommenden Sonntag. Es war auf jeden Fall schön, dass meine bisherigen Leistungen nicht unbemerkt geblieben sind. Und es macht mich natürlich auch stolz, einen Einsatz für die Nationalmannschaft zu bekommen“, schloss Rapp.

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