--> -->
03.09.2021 | (rsn) - Egan Bernal (Ineos Grenadiers) wird bei dieser Vuelta wahrscheinlich das Podium verpassen. Seine Reputation hat er bei den beiden letzten Bergetappen dieser Spanienrundfahrt aber wiederhergestellt.
Auf der Etappe zu den Seen von Covadonga attackierte er bereits 60 km vor dem Ziel. Man fühlte sich an den späten Alberto Contador erinnert, der die frühen Angriffe zum Markenzeichen seiner späten Karriere gemacht hatte – und der als Eurosport-Kommentator Bernal auch lobte. "Er hat umgesetzt, was er versprochen hat: Alles oder nichts“, meinte der immer noch gertenschlanke Ex-Profi, der unter dem obligatorischen Mund-Nasen-Schutz seit einiger Zeit das Oberlippenhaar sprießen lässt.
Bernal wurde zwar von Primoz Roglic (Jumbo - Visma, dem Mann im Roten Trikot, klassisch ausgekontert. "Ich wollte einfach nur schnell ins Ziel“, kommentierte der Slowene seine Tempoverschärfung, die für den Toursieger von 2019 zu viel war und die ihn schließlich ins Feld der Hinterherfahrer zurückfallen ließ. Aber Bernal hatte sein weißes Trikot immerhin im Rennen gezeigt.
Am Donnerstag wartete Bernal bis zum letzten Berg, dem erstmals im Wettkampf befahrenen Asphaltweg hoch zum Sendemast auf dem Alto d’El Gamoniteiro. Die in den Himmel hinaufragende Antenne verlieh dem Gipfel Ähnlichkeit zum Mont Ventoux. Und wie manchmal auch der Riese der Provence war der Felsbrocken in Asturien von dichtem Nebel umhüllt. Etwa fünf Kilometer von der Antennenspitze entfernt warf sich Bernal allein in die Nebelschwaden. Erneut folgte ihm umgehend Roglic. Und erneut versuchte der Slowene den Respekt, den er vor Bernal hegt, verbal herunterzuspielen. "Ich war direkt an seinem Hinterrad, also bin ich mitgefahren“, sagte er.
Bei Bernals Landsmann Miguel Angel Lopez reagierte Roglic nicht so aufmerksam. "Wir wussten, dass er keine unmittelbare Gefahr darstellt“, sagte Roglic-Helfer Sepp Kuss gelassen zu radsport-news.com auf dem Gipfel. Bernal aber strahlte Gefahr aus!
Zwar lag der Ineos-Profi weit zurück im Gesamtklassement. Aber sein Potenzial hat sich im Peloton herumgesprochen. Und sein Wille war unverkennbar. "Es muss gut ausgesehen haben im Fernsehen“, kommentierte Bernal seine Attacke gut gelaunt später im Ziel. Als Motivation gab er an, seine Zweifel an sich selbst ausgeräumt haben zu wollen. „Wenn man nichts versucht, weiß man auch nicht, was geschehen könnte“, meinte er.
Von Zweifeln überhäuft waren schließlich auch seine ersten beiden Vuelta-Wochen. Gegen den ausgemachten Blitzstarter Roglic verlor er schnell an Boden. Im kurzen Auftaktzeitfahren lag er weiter zurück als erwartet. Auf dem Picon Blanco, der ersten steilen Rampe, konnte er noch mithalten. Am Alto de Velefique auf der 9. Etappe musste er aber neben dem Slowenen auch noch Landsmann Lopez, den Spanier Enric Mas und Teamkollegen Adam Yates ziehen lassen. Danach fing er sich, blieb immerhin an Roglic dran. Für eigene Akzente reichten aber weder die eigenen Beine noch die Moral.
Bernal, der nach seinem Toursieg 2019 schon als der nächste Begründer einer Rundfahrerepoche gefeiert wurde, fiel ins Mittelmaß der Großperformer zurück – zwar irgendwie da, aber keinesfalls prägend. Auf den beiden Königsetappen dieser Vuelta zeigte er zumindest, dass sein Kämpferherz immer noch pocht, dass ihm nur mitfahren nicht ausreicht.
Die Zukunft wird zeigen, wie dies zu bewerten ist. Bekommt er noch einmal jene Leichtigkeit bei aller Anstrengung zurück, die seinen Toursieg vor zwei Jahren kennzeichnete – und die danach zum Markenzeichen seines Nachfolgers Tadej Pogacar wurde? Oder beginnt schon jetzt, mit nur 24 Jahren, bei ihm jene Spätphase, mit der Alberto Contador seine Laufbahn beendete? Die war von heroischen, aber meist erfolglosen Attacken gekennzeichnet.
Bernal hofft selbst jedenfalls, dass es noch nicht so weit ist. Auf die Frage, ob er mit seinen Attacken vom Mittwoch und Donnerstag die Herzen der spanischen Fans entzünden wollte, entgegnete er nur trocken: "Der Friedhof ist voll mit mutigen Männern.“
In Zukunft will er auch wieder seinen Trophäenschrank füllen. Aus einer Spanienrundfahrt, die für ihn schlecht startete, machte er immerhin ein eigenes Wiedererweckungsrennen. Dem Wettbewerb tat das gut. Ganz auf der Höhe des neuen Rundfahrtsterns Tadej Pogacar aber scheint er nicht zu sein. Selbst Roglic, der ältere und im Vergleich zu Pogacar bemühter wirkende Slowene, ist derzeit eine Nummer zu groß für ihn.
Herausforderer, Mitfahrer oder Wettkampfbeleber – an der Kreuzung von Wegen in diese drei Richtungen steht der Ineos-Profi, derr im Weißen Trikot des besten Nachwuchsfahrers der Vuelta fährt.
(rsn) - Erstmals seit seinem vorzeitigen Weggang von Movistar hat sich Miguel Angel Lopez öffentlich gegenüber spanischsprachigen Medien zu den Umständen der Trennung geäußert. Movistar und Lopez
18.09.2021Bestätigt: Lopez verlässt Movistar nach Vuelta-Eklat(rsn) – Nun ist offiziell, was sich in den vergangenen zwei Wochen seit dem Ende der Vuelta a Espana immer mehr andeutete: Miguel Angel Lopez wird das spanische Team Movistar verlassen. Wie sein Arb
07.09.2021Roglic ist der erste, der Romingers Serie einstellen konnte(rsn - Bis zu Primoz Roglic‘ drittem Vuelta-Gesamtsieg in Folge war der Schweizer Tony Rominger alleiniger Rekordsieger der Spanienrundfahrt. Zwar hatte Roberto Heras das Rennen in den Jahren 2000,
06.09.2021Lopez war rücksichtslos gegenüber seinen Teamkollegen(rsn) - Der Fall Miguel Angel Lopez (Movistar) hat für heftige Diskussion in der Szene gesorgt. Wie ist es zu bewerten, dass der 27-jährige Kolumbianer aus Trotz während der vorletzten Etappe der V
06.09.2021Mäder: “Das Ergebnis ist vielleicht etwas zu gut ausgefallen“(rsn) - Für die Vuelta a Espana hatte sich das Team Bahrain Victorious große Ziele gesteckt. Mikel Landa sollte nach seinem sturzbedingten Ausscheiden beim Giro d`Italia nun in seiner spanischen He
06.09.2021Lopez-Aus: Unzue kritisiert scharf, zeigt aber auch Verständnis(rsn) – Movistar-Teamchef Eusebio Unzué hat sich im spanischen Radio am Sonntag erstmals öffentlich zum Ausstieg seines Schützlings Miguel Angel Lopez bei der Spanien-Rundfahrt am Samstag geäuß
06.09.2021Roglic: körperlich, mental und taktisch in neuen Dimensionen(rsn) - Primoz Roglic (Jumbo – Visma) war bei dieser Vuelta ein viel beschäftigter Mann. Im Rennen, aber auch noch nach dem Rennen. Während auf dem Platz vor der Kathedrale von Santiago de Compost
06.09.2021Großschartner: “Man gewinnt oder man lernt daraus“Nach drei Wochen bei der Vuelta a Espana wollte Felix Großschartner im Bus zufrieden mit seiner Leistung sein. Das gab der Österreicher im Trikot von Bora – hansgrohe vor dem Auftakt der Rundfahrt
06.09.2021Video-Highlights zur 21. Etappe der Vuelta a Espana(rsn) – Mit dem erwarteten Zeitfahr-Triumph von Gesamtsieger Primoz Roglic (Jumbo – Visma) ist die 76. Vuelta a Espana am Sonntag in Santiago de Compostela zu Ende gegangen. Beeindrucken konnte ab
05.09.2021Roglic kannte bei seinem 3. Vuelta-Triumph keine Gnade mit Mas(rsn) – Sein Sieg kam nur wenig überraschend; Primoz Roglic (Jumbo – Visma), der Goldmedaillengewinner von Tokio im Zeitfahren, hat mit seinem Triumph im Kampf gegen die Uhr in Santiago de Compos
05.09.2021Roglic gewinnt Zeitfahren und feiert 3. Gesamtsieg in Folge(rsn) - Primoz Roglic (Jumbo – Visma) hat auch im abschließenden Zeitfahren der Vuelta a Espana seine Überlegenheit mit einem deutlichen Sieg demonstriert. Der Slowene überholte kurz vor dem Ziel
05.09.2021Palzer: “Ich habe noch nie so viel leiden müssen“(rsn) - Es war ein völlig neues Kapitel seiner Karriere, dass Anton Palzer vor drei Wochen in Burgos aufschlug und nun in Santiago de Compostela erfolgreich abschloss. Der 28-Jährige, der im April a
(rsn) - Es war ein durchaus ungewöhnlicher Zeitpunkt, als Romain Bardet im Sommer, kurz vor der Tour de France, sein Karriereende ankündigte. Mindestens genauso ungewöhnlich ist das Rennen, das sei
14.11.2024Quintana beendet Spekulationen, Bonnamour gibt Kampf gegen Dopingsperre auf(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr
14.11.2024Rhodos-Prolog-Experte mit Sturzpech im stärksten Rennen(rsn) – Seine elfte Saison auf KT-Niveau ragt zwar nicht als seine beste heraus, dennoch zeigte Lukas Meiler (Team Vorarlberg) auch 2024, was er drauf hat. Seine beste Platzierung gelang ihm dabei
14.11.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste 2024(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem
14.11.2024Schädlich übernimmt die deutschen Ausdauer-Spezialisten(rsn) – Der Bund Deutscher Radfahrer hat einen neuen Nationaltrainer auf der Bahn für den Bereich Ausdauer. Lucas Schädlich, der seit 2019 die deutschen Juniorinnen unter seinen Fittichen hatte, Ã
14.11.2024Im Überblick: Die Transfers der Männer-Profiteams für 2025(rsn) – Nachdem zahlreiche Transfergerüchte seit Monaten in der Radsportwelt zirkulieren, dürfen die Profimannschaften seit dem 1. August ihre Zu- und Abgänge offiziell bekanntgeben. Radsport
14.11.2024Schär wird Schweizer Nationaltrainer(rsn) – Marc Hirschi, Stefan Küng und Co. haben einen neuen Nationaltrainer. Michael Schär wird mit Jahresbeginn 2025 die Verantwortung für die Schweizer Männer in den Bereichen Elite und U23 ü
14.11.2024Lotto Kern - Haus wird Development-Team von Ineos Grenadiers(rsn) – In den vergangenen beiden Jahren war das deutsche Kontinental-Team Lotto Kern - Haus PSD Bank sogenannter Development-Partner von Red Bull – Bora – hansgrohe. Ab der kommenden Saison wi
14.11.2024Meisen kündigt baldiges Karriereende an(rsn) – “Spätestens im Januar ist Schluss“, kündigte Marcel Meisen (Stevens) gegenüber RSN an. Der 35-Jährige ist in seine letzte Cross-Saison gestartet und will diese nicht mehr ganz zu End
14.11.2024Traumszenario mit kurzem Anfangsschock(rsn) – Unverhofft kommt oft – dieser Spruch traf in dieser Saison auch auf Meo Amann zu. Mit dem Elite-Team Embrace The World in die Saison gestartet, bewarb er sich im Sommer auf einen Platz bei
13.11.2024Auch ein kurioser erster UCI-Sieg reichte nicht zum Profivertrag(rsn) – Auch wenn er in dieser Saison seinen ersten UCI-Sieg einfahren konnte, so gelang Roman Duckert (Storck – Metropol) am Ende seiner U23-Zeit nicht der Sprung in ein Profiteam. Deshalb wird e
13.11.2024Ein Jahr geprägt von Stürzen und viel Unglück(rsn) – Eigentlich wollte Mikà Heming (Tudor Pro Cycling) 2024 so richtig durchstarten. Die Klassikerkampagne in Belgien hatte er sich als erstes Saisonhighlight gesetzt, doch diese endete für den