Zum D-Tour-Auftakt erster gemeinsamer Saisonsieg

Ackermann und sein Sprintzug wischten die Zweifel beiseite

Foto zu dem Text "Ackermann und sein Sprintzug wischten die Zweifel beiseite"
Pascal Ackermanns (Bora - hansgrohe, Mi.) jubelt in Schwerin mit seinen Teamkollegen Rüdiger Selig (li.) und Nils Politt. | Foto: Cor Vos

27.08.2021  |  (rsn) - Es war ein im doppelten Wortsinn langer Weg zum Auftaktsieg bei der Deutschland Tour. Pascal Ackermann und sein Team Bora - hansgrohe konnten nach einer dominanten Vorstellung am Ende der 1. Etappe in Schwerin jubeln, nachdem der Pfälzer sehr zeitig angetreten war und in einem engen Duell Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) auf den zweiten Platz verwiesen hatte.

“Es war ein extrem langer Sprint, aber Rudi (Selig) hat entschieden, dass er vor der Kurve noch den Schwung mitnimmt und da waren wir ein bisschen zu früh dran. Im Endeffekt war es aber genau das Richtige. Als Sprinter muss man durchziehen, wenn man einmal die Entscheidung getroffen hat“, sagte Ackermann später auf der Pressekonferenz zu seinem sechsten Saisonsieg, den er auch seinem bewährten Sprintzug verdankte.

Andreas Schillinger, Michael Schwarzmann und Rüdiger Selig waren in den vergangenen Jahren die Erfolgsgaranten des 27-Jährigen. In dieser Saison allerdings konnte das Quartett noch keinen Sieg gemeinsam feiern - was auch mit dem Trainingsunfall vom Januar zusammenhing, bei dem sich Schillinger und Selig schwer verletzten. “Wir hatten ein schweres Frühjahr“, sagte Ackermann, der seinen ersten Saisonsieg erst Anfang Juli bei der Sibiu Tour einfuhr. Die wiederum bestritt er, nachdem er nicht für die Frankreich-Rundfahrt berücksichtigt worden war.

Es folgten weitere Erfolge in Rumänien und bei der Sardinien-Rundfahrt. Schließlich wollte Ackermann seine kleine Serie bei der Polen-Rundfahrt gegen WorldTour-Konkurrenz fortsetzen. Allerdings machten ihm dort die Folgen einer Erkältung einen Strich durch die Rechnung und der Bora-Profi musste das Rennen bereits auf der 1. Etappe verlassen.

"Für mich der bisher wichtigste Sieg in dieser Saison"

Umso wichtiger war der perfekte Start in die Deutschland Tour. “Ich glaube, für mich war das der bisher wichtigste Sieg in dieser Saison“, war Ackermann in Schwerin die Erleichterung deutlich anzumerken. “Viele Leute haben gezweifelt, dass ich noch sprinten kann - und genau denen wollte ich zeigen, dass ich es doch noch kann.“

Zudem zeigte er mit seinen Helfern, dass die Sprint-Mechanismen wieder funktionieren - und das beim letzten gemeinsamen Auftritt im Rahmen einer Rundfahrt. Als kollektive Abschiedsvorstellung ist zum 3. Oktober der Münsterland-Giro geplant. “Wir wollen hier zeigen, was wir können“, sagte Ackermann, der zum Saisonende Bora - hansgrohe verlassen und ab 2022 bei UAE Emirates Teamkollege von Tour-Sieger Tadej Pogacar wird. Selig wird künftig in Diensten von Lotto Soudal stehen, der 38-jährige Schillinger hat bereits sein Karriereende angekündigt. Schwarzmanns Zukunft ist noch offen.

Bei der Deutschland Tour werden auf der 2. Etappe wohl die Klassementfahrer zum Zug kommen, vor allem auf der schweren zweiten Rennhälfte in Richtung Ilmenau. Dann wird Bora - hansgrohe wohl für Nils Politt fahren, der einer der Kandidaten für den Gesamtsieg ist. Die Gesamtwertung hatte das Team bereits zum Auftakt im Hinterkopf, wie Ackermann bestätigte: “Wir wollten das Feld von Anfang an relativ klein machen. Wir haben es oft versucht, aber der Wind stand nie so richtig. Wir hätten gerne in Richtung Gesamtklassement eine kleinere Gruppe gehabt“, sagte der erste Träger des Roten Trikots zu den Windkantenattacken seiner Mannschaft, die am Freitag voll gefordert sein wird.

“Es wird an den beiden kommenden Tagen schwerer, und in Sachen Klassement war es vielleicht gar nicht so gut, dass wir heute gewonnen haben“, so Ackermann mit einem Lächeln, das seine Worte aber widerlegte. Und ernsthafter fügte er an: “Wir haben hier ein extrem starkes Team und wir werden alles versuchen.“

Mehr Informationen zu diesem Thema

16.09.2021Aberasturi wegen “Super Tuck“ in Luxemburg disqualifiziert

(rsn) – Für Jon Aberasturi (Caja Rural) war die Luxemburg-Rundfahrt nach der 2. Etappe beendet. Der 32-jährige Spanier, der zum Saisonende zu Trek - Segafredo wechselt, wurde von der Rennjury wege

30.08.2021Bora: D-Tour-Erfolge dank guter Taktik, Politt und etwas Glück

(rsn) - Wie gewinnt man eine Rundfahrt, wenn man nur acht Sekunden Vorsprung hat und die eigene Mannschaft nicht wirklich in Topform ist? Das geht mit einem starken Fahrer wie Nils Politt und ein weni

30.08.2021Deutschland Tour: Die Konti-Teams betrieben beste Eigenwerbung

(rsn) – Die Deutschland Tour (2.Pro) bot an den vergangenen vier Tagen fünf deutschen Kontinental-Teams sowie vier U23-Fahrern von Rad-net Rose, die mit dem Nationalteam an der Seite von John Dege

30.08.2021Schillinger erreicht bei Deutschland Tour seine “Endstufe“

(rsn) - Für Andreas Schillinger (Bora - hansgrohe) war die am Sonntag in Nürnberg zu Ende gegangene Deutschland Tour, für die er kurzfristig nominiert worden war, besonders emotional. Nicht nur we

30.08.2021Ackermann: “Politt hat den Rundfahrtsieg verdient, nicht ich“

(rsn) - Es war schon eine spannende Ausgangslage, mit der Bora – hansgrohe in die letzte Etappe der Deutschland Tour ging. Nur acht Sekunden lagen Nils Politt als Spitzenreiter und Pascal Ackermann

29.08.2021Politt pariert alle Angriffe und feiert ersten Rundfahrtsieg

(rsn) - Es war bei erneut regnerischen Bedingungen der erwartet harte Kampf mit knappem Ausgang. Letztlich aber verteidigte Nils Politt (Bora - hansgrohe) mit Glück und Geschick am letzten Tag der De

29.08.2021Politt feiert Gesamtsieg, Kristoff gewinnt Schlussetappe

(rsn) - Nils Politt (Bora hansgrohe) hat die 36. Deutschland Tour gewonnen. Der 27-jährige Hürther kam auf der Schlussetappe mit der ersten Gruppe ins Ziel und feierte erstmals in seiner Karriere de

29.08.2021Zimmermann will zum Finale auf Etappensieg fahren

(rsn) - Georg Zimmermann (Intermarché - Wanty-Gobert) gewann auf den beiden vergangenen Etappen der Deutschland Tour zwar die jeweiligen Bonussprints kurz vor dem Ziel, ging im Kampf um die Etappensi

29.08.2021Steimle: “Heute gilt nur Feuer frei und den anderen weh tun“

(rsn) - Obwohl Deceuninck – Quick-Step eine sehr starke Mannschaft um Mark Cavendish zur Deutschland Tour geschickt hat, haben die Belgier noch nichts Zählbares vorzuweisen. Deshalb hat das "Wolfsp

29.08.2021Schlussetappe der Deutschland Tour ohne Bauhaus und Sieberg

(rsn) - Ohne Phil Bauhaus und Marcel Sieberg wird das Team Bahrain Victorious zur Schlussetappe der Deutschland Tour antreten. Das Duo fährt stattdessen nach Belgien, wo am Montag in Surhuisterveen d

29.08.2021Greipel: “Am Ende bin ich noch an Degenkolb vorbeigerobbt“

(rsn) - In den letzten Monaten seiner Karriere kommt André Greipel (Israel Start-Up Nation) noch mal gut in Form. Auch wenn es am Ende der 3. Etappe der Deutschland Tour in Erlangen nicht zum Sieg la

29.08.2021Die Renneinsätze der Fahrer aus deutschsprachigen Ländern

(rsn) - Die Radsportsaison 2021 ist trotz der Corona-Pandemie in vollem Gang. Wir liefern Ihnen zu Beginn jeder Woche eine Aufstellung über die Einsätze der Profis aus Deutschland, Österreich, der

Weitere Radsportnachrichten

03.07.2025Van der Poel sieht Chancen für eine erfolgreiche Tour

(rsn) – Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) gehört einmal mehr zu den Top-Stars, die bei der Tour de France an den Start gehen. Wirklich in Erscheinung treten konnte er in den letzten dre

03.07.2025Arndt hofft nach Wirbelbruch auf Comeback noch 2025

(rsn) – Nikias Arndt (Bahrain Victorious) wird am Samstag in Lille zwar nicht am Start der Tour de France stehen, doch einige Tage vor der Frankreich-Rundfahrt gibt es dennoch gute Neuigkeiten vom 3

03.07.2025Auch bei der 112. Tour wird die 3-Kilometer-Regel ausgeweitet

(rsn) - Die ASO wird auch bei der kommenden Tour de France die 3-Kilometer-Regel auf weitere ausgewählte Etappen ausdehnen. Dann werden die Fahrer bereits vier oder sogar fünf Kilometer vor dem Ziel

03.07.2025Teams packen zur Tour wieder Sondertrikots aus

(rsn) – Es ist inzwischen ein jährlich wiederkehrendes Ritual: Kurz vor der Tour de France präsentieren einige Mannschaften Sondertrikots für die drei Wochen in Frankreich. Den Anfang machte

03.07.2025Neue GPS-Technologie wird auch bei Rad-WM in Ruanda eingesetzt

(rsn) – Nachdem sich erst wieder kürzlich einige Radprofis zu mangelnden Sicherheitsvorkehrungen beim erstmals ausgetragenen Copenhagen Sprint (1.UWT/1.WWT) kritisch geäußert hatten, dürfte eine

03.07.2025Tudor erweitert Partner-Portfolio prominent

(rsn) - Mit der Kreuzfahrtreederei MSC Cruises, einem der weltweit größten Anbieter für Vergnügungsreisen auf dem Meer, steigt kurz vor dem Start der Tour de France ein weiterer potenter Geldgeber

03.07.2025Das Grüne Trikot der Tour de France

(rsn) – Was haben der Reifenhersteller Michelin, der Anbieter von Pferdewetten PMU, Mineralölkonzern BP oder Autohersteller Skoda gemeinsam? All die international tätigen Konzerne waren (oder sind

03.07.2025Nys: “Für einen Etappensieg muss ich mich selbst übertreffen“

(rsn) – Mit 29 Fahrern stellen die Belgier bei der am 5. Juli in Lille beginnenden 112. Tour de France nach den heimischen Profis das zweigrößte Kontingent. Alle Augen sind dabei natürlich auf Do

03.07.2025Das Gepunktete Trikot der Tour de France

(rsn) – Seit 1933 ermittelt die Tour de France neben dem Gesamtsieger auch den Bergkönig. Seit 1975 gibt es das Gepunktete Trikot, offiziell maillot à pois rouges, das “Trikot mit roten Erbsenâ€

03.07.2025Die Aufgebote für den 36. Giro d´Italia Women

(rsn) – Mit dem Giro d’Italia Women (6. – 13. Juli / 2.WWT) steht einen Tag nach dem Start der Tour de France der Männer die zweite Grand Tour der Frauen an. Die 36. Ausgabe der Italien-Rundfa

03.07.2025Märkl bei Tour-Debüt Anfahrer für gleich zwei Sprinter

(rsn) – Für Niklas Märkl (Picnic – PostNL) ist der Radsport-Sommer 2025 ein ganz besonderer: Erst stand die von seinem Heimatverein RSC Linden - mit seinem Vater Andreas Märkl an der Spitze - o

03.07.2025Die zehn deutschen Starter bei der 112. Tour de France

(rsn) – Zehn deutsche Radprofis und damit so viele wie zuletzt 2021, als noch Tony Martin oder André Greipel am Start waren, werden am 5. Juli in Lille die Tour de France 2025 in Angriff nehmen. Im

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Course de Solidarnosc (2.2, POL)
  • Sibiu Tour (2.1, ROU)