Slowene erklärt seine Siegergeste

Mohoric: “Wollte damit zeigen, welche Opfer wir bringen müssen“

Von Joachim Logisch

Foto zu dem Text "Mohoric: “Wollte damit zeigen, welche Opfer wir bringen müssen“"
Psssst... Matej Mohoric (Bahrain Victorious) bittet in Libourne um Ruhe. Oder was sollte diese Siegergeste bedeuten? | Foto: Cor Vos

16.07.2021  |  (rsn) - Als Matej Mohoric (Bahrain Victorious) jubelnd als Sieger in Libourne über die Ziellinie der 19. Etappe der Tour de France fuhr, hielt er sich erst einen Finger vor den Mund und machte dann mit der rechten Hand eine Geste, als wenn er sich den Mund mit einem Reißverschluss verschließen würde. Es sah aus, als wolle er den Kritikern nach der Doping-Razzia letzten Mittwochabend in Pau im Team-Hotel sagen: Haltet den Mund!

"Mit meiner Geste am Ende wollte ich den Leuten zeigen, dass sie im Hinterkopf behalten sollen, welche Opfer wir bringen, was Nahrung, Trainingspläne betrifft und die Zeit, die wir weg sind von zu Hause", erklärte der Slowene in der Siegerpressekonferenz seine verunglückte Aktion. Wie sein Freund und Landsmann Tadej Pogacar, der überlegene Fahrer und Mann in Gelb dieser Tour, ist er, was die Rede angeht, ein Typ Lausbub.

Beide sind überaus freundlich, reden sehr flüssig, mit dabei blitzenden und auch lachenden Augen. Genauso fuhr Mohoric in seiner Rechtfertigung fort. "Wir (Bahrain Victorious) haben hart gearbeitet für das schwerste Rennen der Welt. Wir performen in diesem Jahr gut, haben das aber auch in der Vergangenheit getan. Die Untersuchungen, die laufen, haben uns Fahrer noch enger zusammenrücken lassen", sagte er, um dann die Voruntersuchung der Staatsanwaltschaft Marseille zumindest verbal zu unterstützen: 

"Wir haben nichts zu verbergen, wir haben vollständig mit der Polizei zusammengearbeitet. Unser Fokus hier liegt auf dem Rennfahren, es ist das größte Rennen der Welt. Auch heute wollten wir zeigen, dass wir eines der besten Teams der Welt sind. Im Zuge der Ermittlungen wurden auch einige Telefone konfisziert, wir gehen davon aus, dass wir sie bald wieder zurückbekommen."

Der zweifache Etappensieger dieser Tour gab zu: "Erst hat sich die Polizeiaktion für mich komisch angefühlt, aber dann habe ich es in einen größeren Zusammenhang eingeordnet und mir gesagt, dass es gut für den Radsport ist, transparent zu sein. Denn in diesem Sport gab es in der Vergangenheit große Probleme."

Der Gewinner der Deutschland Tour 2018 beteuerte, in seiner Generation noch nichts von der Verwendung unerlaubter Methoden mitbekommen zu haben. Mohoric: "Ich kann nur für mich sprechen. Ich habe niemanden gesehen, der etwas Verbotenes getan oder besessen hat. Ich habe auch ein reines Gewissen, was mich und meine Leistung betrifft. Wenn jemand meine Sachen, mein Handy durchsuchen muss, dann akzeptiere ich das, wenn ich dadurch meine Unschuld beweisen kann. Wenn wir so etwas über uns ergehen lassen müssen, um zu zeigen, dass wir eines der besten Teams der Welt sind, dann ist das so."

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