Poels, Woods, Quintana und Van Aert die Aspiranten

Der Kampf um das Bergtrikot: Spannend wie selten

Foto zu dem Text "Der Kampf um das Bergtrikot: Spannend wie selten "
Hier noch im Bergtrikot: Michael Woods (Israel Start-Up Nation) vor Wout Poels (Bahrain Victorious), der es ihm auf der 15. Etappe abnahm. | Foto: Cor Vos

12.07.2021  |  (rsn) - Der Kampf um das Gelbe und das Weiße Trikot ist so gut wie entschieden, da Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) beide Wertungen souverän anführt. In Sachen Grünes Trikot stellt sich nur die Frage, ob es Mark Cavendish (Deceuninck - Quick-Step) über die Pyrenäen schafft. Dagegen ist bei der diesjährigen Tour de France das Ringen um das Bergtrikot offen und spannend wie selten zuvor.

Am zweiten Ruhetag ist der Niederländer Wout Poels (Bahrain Victorious) - wieder - im Besitz des Weißen Trikots mit den roten Punkten. 74 Zähler hat der 33-Jährige auf seinem Konto und damit acht mehr als der Kanadier Michael Woods (Israel Start-Up Nation), den er auf der Andorra-Etappe nach nur einem Tag von der Spitze der Bergwertung verdrängte. Je zwei Punkte hinter Woods liegen mit Nairo Quintana (Arkéa Samsic) und Wout Van Aert (Jumbo - Visma) zwei weitere Fahrer aussichtsreich im Rennen.

Poels hatte erstmals auf der 8. Etappe nach Le Grand Bornand das Bergtrikot übernommen. Schon am darauf folgenden Tag musste er es aber an Quintana weiterreiten, der es auf den nächsten fünf Etappen trug, ehe es ihm am Samstag Woods abluchste. In Lauerstellung befand sich da schon Van Aert, den sein Landsmann Poels als großen Rivalen ausmachte. "Ich denke, Wout Van Aert wird ein harter Gegner sein im Kampf um das Bergtrikot", sagte Poels, der am Sonntag 25 Zähler sammelte und als Dritter in Andorra ankam.

"Ich denke, es ist heute ganz gut gelaufen. Ich hatte aber an allen Anstiegen zu kämpfen. Die Bergwertungen waren heiß umkämpft und ich bin wirklich glücklich, wie es für mich gelaufen ist. Die letzte Woche wird sehr hart und mein Ziel ist es jetzt, bis zum Schluss um das Bergtrikot zu kämpfen. Sechs Tage bis Paris hört sich erst einmal nicht viel an, aber es ist doch noch so weit entfernt. Erstmal freue ich mich aber, am Ruhetag meine Batterien etwas aufladen zu können“, fügte er an.

Jetzt heißt es für alle: Akkus aufladen

Die Akkus aufzuladen wird auch dringend nötig sein. Denn allein auf den drei dem Ruhetag folgenden Etappen stehen zwei Anstiege er 2. Kategorie sowie je drei der 1. Kategorie und der Ehrenkategorie auf dem Programm. Dann wird sich der Kampf um das Bergtrikot nochmals zuspitzen und entscheiden - etwa, wenn es nur einer der vier Fahrer in die entscheidende Fluchtgruppe schaffen und dort fleißig Punkte sammeln sollte.

Auf der 15. Etappe jedenfalls waren alle Aspiranten in der großen Spitzengruppe und stockten ihr Konto weiter auf. Vor allem Quintana probierte es immer wieder mit frühen Attacken in den Anstiegen, mal mit mehr, mal mit weniger Erfolg. "Ich wollte heute unbedingt in die Fluchtgruppe, da ich die Strecke hier sehr gut kannte und ich das zu meinem Vorteil nutzen wollte. Aber alle meine Rivalen im Kampf um das Bergtrikot waren auch vorne und sie hatten noch Teamkollegen an ihrer Seite. Ich habe dann an den letzten Anstiegen jeweils attackiert, um so viele Punkte wie möglich zu holen", sagte Quintana, der sich mit Blick auch die kommenden Kletterprüfungen zuversichtlich zeigte: “Ich fahre gerne in den Pyrenäen und hoffe, dass die Beine nach dem Ruhetag so gut bleiben, wie sie heute waren.“

Van Aert, der einzige aus dem Spitzenquartett, der noch nicht das Bergtrikot trug, dafür aber schon einen Etappensieg auf seinem Konto hat, hielt sich mit Äußerungen zu seinen Ambitionen zurück. Dafür ließ der Belgier auf der 15. Etappe seine Beine sprechen. Am schweren Port d`Envalira (1. Kat.), mit seinen 2400 Metern das Dach der Tour, duellierte er sich im Bergaufsprint mit Quintana, musste sich dann aber dem Kolumbianer geschlagen geben. Dafür hatte er sich zuvor am Col De Puymorens (2. Kat.) die maximal möglichen fünf Punkte geholt.

"Ich bin unbeabsichtigt in eine gute Position beim Bergtrikot gekommen und wenn sich dann die Möglichkeiten zum Punktesammeln ergibt, dann lasse ich sie natürlich nicht liegen. Am Ende sind es jeweils kurze Bergaufsprints und die liegen mir", sagte Van Aert, der am Sonntag zum kämpferischsten Fahrer gewählt wurde. Allerdings dürfte es für den 26-Jährigen an den beiden schweren Ankünften am Col du Portet und in Luz Ardiden schwer werden, gegen die Kletterspezialisten zu bestehen - auch wenn er am Mont Ventoux alle Konkurrenten abgehängt hatte.

"Das Problem werden die beiden Bergankünfte sein, wo es jede Menge Punkte geben wird. Da kann sich noch alles verändern. Irgendwie ist es ein komisches Punktesystem bei der Tour. Deshalb werde ich mich nicht völlig auf das Bergtrikot konzentrieren. Ich werde jetzt nicht davon träumen, der Nachfolger von Lucien Van Impe zu werden", sagte Van Aert mit Blick auf seinen Landsmann, der bei der Tour sechs Mal das Bergtrikot gewann, zuletzt 1983 und erstmals 1971, also vor genau 50 Jahren.

Mehr Informationen zu diesem Thema

09.12.2021Frau mit “Allez Opi – Omi“-Schild zu einer Geldstrafe verurteilt

(rsn) - Zu einer Geldstrafe von 1200 Euro wurde die Zuschauerin verurteilt, die mit dem Schild "Allez Opi – Omi" bei der vergangenen Tour de France einen Massensturz verursacht hatte. Ein Gericht in

13.10.2021Verursacherin des Tour-Massensturzes vor Gericht

(rsn) – Während am Donnerstag in Paris die Strecke der Tour de France 2022 vorgestellt wird, beginnt in Brest der Strafprozess gegen die junge Frau, die auf der 1. Etappe der diesjährigen Frankrei

23.07.2021Zimmermann kämpfte sich mit Kahnbeinfraktur durch die Tour

(rsn) - Georg Zimmermann (Intermarché - Wanty - Gobert) ist seine erste Tour de France mit einem Kahnbeinbruch zu Ende gefahren, den er sich bereits bei einem Sturz auf der 1. Etappe zugezogen hatte.

21.07.2021Verstärkt Soler ab 2022 die Helferriege von Tour-Sieger Pogacar?

(rsn) - Nach seinem Sturz zum Auftakt der Tour de France, bei dem er sich Frakturen in beiden Ellbogen zuzog, erholt sich Marc Soler nur langsam von den Folgen. “Ich trainiere schon seiteiniger Zeit

21.07.2021Highlight-Video der 108. Tour de France

(rsn) - Vom Grand Départ am 26. Juni in Brest bis zum großen Finale am 18. Juli auf den Champs Élysées: Das Highlight-Video zur 108. Tour de France liefert einen Rückblick auf die 21 Etappen des

20.07.2021Pogacar und UAE Team Emirates auch in Geldranglisten vorn

(rsn) - Tadej Pogacar und sein UAE Team Emirates sind die Großverdiener der 108. Tour de France. Nach seinen Galavorstellungen vor allem in der letzten der drei Wochen kommt der Titelverteidiger auf

19.07.2021Martinez mit Corona infiziert: Olympiastart abgesagt

(rsn) – Wie das kolumbianische Portal Mundo Ciclístico berichtet, hat sich Daniel Martinez mit dem Coronavirus infiziert und wird deshalb nicht wie vorgesehen am Olympischen Straßenrennen am 24.

19.07.2021Krebs, Herzprobleme: Brailsford denkt an Rücktritt

(rsn) – Dave Brailsford, Gründer und Team-Manager von Ineos Grenadiers, hat in einem Interview mit der Tageszeitung The Guardian erklärt, dass ihn massive gesundheitliche Probleme zum Rücktritt

19.07.2021Konrad: “Wir haben zwei von drei Zielen erreicht“

(rsn) – Zum dritten Mal stand Patrick Konrad (Bora – hansgrohe) am Start der Tour de France. Mit seinem grandios herausgefahrenen Sieg auf der 16. Etappe von El Pas de la Casa nach Saint-Gaudens s

19.07.2021Cavendish verpasst alleinigen Rekord und ist dennoch glücklich

(rsn) - Obwohl sein Team Deceuninck - Quick-Step nochmals alles gab, konnte Mark Cavendish eine bis dahin für ihn perfekt verlaufene Tour de France nicht mit dem fünften Etappensieg krönen. Nachdem

19.07.2021Politt jubelte, Rutsch überraschte, Buchmann half

(rsn) - Nach der 108. Tour de France ziehen wir Bilanz von den Vorstellungen der insgesamt zwölf deutschen Starter, von denen nach drei schweren Wochen acht in Paris das Ziel auf den Champs Élysée

19.07.2021Auf den Champs Élysées pokerte Greipel etwas zu lange

(rsn) - In den Jahren 2015 und 2016 holte sich André Greipel zum Abschluss der Tour de France auf den Champs Élysées den jeweils letzten Etappensieg, 2017 musste er sich nur Dylan Groenewegen gesch

Weitere Radsportnachrichten

06.09.2025Netanyahu lobt Israel – Premier Tech

(rsn) – Seit Tagen wird die Vuelta a Espana von Protestaktionen gegen den Krieg Israels gegen das palästinensische Volk und die Anwesenheit des Teams Israel – Premier Tech bei der Spanien-Rundf

06.09.2025Froome verlässt das Krankenhaus

(rsn) – Neun Tage nachdem Chris Froome (Israel – Premier Tech) nach einem Trainingsunfall schwer verletzt mit dem Helikopter ins Militärkrankenhaus Saint Anne Toulon in Toulouse abtransportiert w

05.09.2025Pidcock verliert an Boden, aber nicht an Moral

(rsn) – Tom Pidcock (Q36.5) hat am Alto de L'Angliru am Ende der 13. Etappe bei der Vuelta a Espana (2.UWT) zwar Zeit auf seine direkten Konkurrenten ums Podium dieser 80. Spanien-Rundfahrt eingebü

05.09.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic

05.09.2025Gall hat in den Top 5 der Vuelta seinen Spaß

(rsn) - Felix Gall (Decathlon - AG2R) kam mit einem Lächeln auf den Lippen von der Abfahrt des gefürchteten Angliru zum Teambus. Denn der Arbeitstag des Österreichers, die erste massive Kletterhera

05.09.2025Noch ein Kletterspektakel in Asturien

(rsn) - Nach dem harten Tag am Angliru geht die Vuelta a Espana in Asturien bergig weiter. Die 14. Etappe ist mit 135,9 Kilometern zwar relativ kurz, dafür umso intensiver. Auf dem Weg von Avilés na

05.09.2025“Da ziehe ich den Hut“: UAE hält Vingegaard in Schach

(rsn) – Die Königsetappe der Vuelta a Espana hinterließ ihre Spuren, auch bei Felix Großschartner (UAE – Emirates - XRG), "Das war das zweite Mal, dass ich hier hochgefahren bin - das letzte Ma

05.09.2025Highlight-Video der 13. Etappe der Vuelta a Espana

(rsn) – Joao Almeida (UAE – Emirates – XRG) hat die 13. Vuelta-Etappe gewonnen. Der 27-jährige Portugiese ließ über 202,7 Kilometer von Cabezon de la Sal zum Alto de l’Angliru im Bergaufdu

05.09.2025German Cycling mit Schachmann und Zimmermann nach Ruanda

(rsn) – Erwartungsgemäß ohne den Tour-de-France-Dritten Florian Lipowitz wird das deutsche Team bei der Straßen-WM in Ruanda (21. - 28. September) antreten. Der Profi von Red Bull - Bora – hans

05.09.2025Vingegaard: “Natürlich bin ich etwas enttäuscht“

(rsn) – Wie vor zwei Jahren hat sich Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) am berüchtigten Angliru mit Rang zwei begnügen müssen. Diesmal kam Joao Almeida (UAE – Emirates – XRG) vor dem D

05.09.2025Almeida bezwingt Vingegaard am Angliru mit hohem Tempo

(rsn) - Joao Almeida (UAE – Emirates – XRG) hat am Angliru die 13. Etappe der Vuelta a Espana vor dem zeitgleichen Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) gewonnen, der das Rote Trikot verteidig

05.09.2025Grégoire stürmt am Burton Dassett Hill zum Sieg

(rsn) – Romain Grégoire (Groupama – FDJ) hat bei der Tour of Britain (2. Pro) die Festspiele von Visma – Lease a Bike beendet und sich mit einem imponierenden Bergaufsprint den Sieg auf der 4.

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • La Vuelta Ciclista a Espana (2.UWT, ESP)
  • Radrennen Männer

  • Tour of Kosovo (2.2, 000)
  • Tour of South Bohemia (2.2, SVK)
  • Giro della Regione Friuli (2.2, ITA)
  • Tour of Istanbul (2.1, TUR)
  • Flanders Tomorrow Tour (2.2u, BEL)
  • Maryland Cycling Classic (1.Pro, USA)
  • Lloyds Bank Tour of Britain (2.Pro, GBR)
  • Radrennen Frauen

  • RiderMan Straßenrennen 1 (BLF, GER)