Ecuadorianer perfekt auf die Pyrenäen vorbereitet

Carapaz: “Jetzt entscheiden die Höhe und die Hitze“

Von Peter Maurer

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Richard Carapaz (Ineos Grenadiers) auf der 10. Tour-Etappe. | Foto: Cor Vos

11.07.2021  |  (rsn) – Wenn der Rückstand auf das Gelbe Trikot 5:33 Minuten beträgt, dann braucht es schon wirklich eine besondere Leistung, um den Spitzenreiter der Tour de France noch zu überholen. Trotzdem gibt sich Richard Carapaz (Ineos – Grenadiers) kampfeslustig und blickt mit großer Vorfreude auf die am Sonntag beginnenden Bergetappen durch die Pyrenäen.

"Die Etappen sind sehr günstig für meine Interessen", erklärte der Ecuadorianer zuletzt und meinte damit vor allem den 15. Abschnitt, der von Céret nach Andorra la Vella über 191,3 Kilometer führt und vier schwere Pässe beinhaltet: "Das ist eine der wichtigsten Etappen in dieser Tour." Aber nicht nur das Etappenprofil spricht den Girosieger von 2019 sehr an, Carapaz liebt auch die actiongeladene Fahrweise, die das Peloton in diesem Jahr in Frankreich an den Tag legt.

"Das ist moderner Radsport und ich mag ihn. Irgendwie erinnert mich diese Art von aggressiven Rennen an jene in den unteren Kategorien, die ich in Ecuador gefahren bin und wo immer der stärkste Fahrer gewinnt", beschrieb Carapaz und lenkte dabei in die gleiche Richtung wie vor ein paar Tagen Rolf Aldag, der meinte, dass die aktuelle Tour in taktischer Hinsicht mit einem Nachwuchsrennen verglichen werden kann.

Gezieltes Training bei unterschiedlichen Wetterbedingungen

In seiner Vorbereitung hat Carapaz ganz bewusst bei sehr unterschiedlichen Wetterbedingungen trainiert, um sich anzupassen an das, was er in den Pyrenäen erwartet, von heißen Klettertagen bis hin zu kalten Temperaturen und Regen. "Die 14. Etappe war gut für uns. Es war ein sehr explosiver Start", bilanzierte der 28-Jährige, der den Tag im Hauptfeld beendete. Wahrscheinlich aber  gefiel ihm, dass viele Fahrer Kräfte ließen vor dem für ihn so vorentscheidenden Bergetappe nach Andorra.

"Jetzt entscheiden die Hitze und die Höhe", unterstrich er die zwei Hauptfaktoren. "An die Höhe bin ich gewöhnt, damit werde ich kein Problem haben", meinte Carapaz, der als Lokalmatador für die 15. Etappe gelten kann. Lebt er in Ecuador auf mehr als 3.000 Metern, so hat er auf dem europäischen Kontinent in Andorra eine zweite Heimat gefunden. Daher kennt er die Straßen, die am Sonntag befahren werden, auch sehr gut.

Auch den zweiten Faktor meint der Ineos-Kapitän im Griff zu haben: "Die Temperaturen ähneln jenen meiner Vorbereitung. Ich habe an verschiedenen Orten bei unterschiedlichen Temperaturen trainiert. Ich habe mich daran gewöhnt, damit mein Körper kein Problem mehr hat." Carapaz hat in den nächsten Tagen viel vor.

Auch wenn er Leader Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) wohl nur schwer aus dem Gelben Trikot wird verdrängen können, so zielt er zumindest auf seinen ersten Etappensieg und will in Paris auf dem Tourpodium stehen.

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