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04.04.2021 | (rsn) - Nach 254,3 Kilometern schlug Kasper Asgreen (Deceuninck - Quick-Step) den Topfavoriten und Titelverteidiger Mathieu van der Poel (Alpecin-Fenix) überraschend im Sprint und triumphierte bei der 105. Austragung der Flandern-Rundfahrt. Das aggressiv gefahrene Rennen war schon zuvor von dem Duo geprägt worden. Greg Van Avermaet (AG2R-Citroen) komplettierte in Oudenaarde das Podium vor Jasper Stuyven (Trek - Segafredo).
Die letzten Meter der “Ronde“ schienen wie eine Wiederholung aus dem Vorjahr: van der Poel fuhr wachsam an der Spitze und hielt seinen Blick auf den im Sprint nominell unterlegenen Asgreen gerichtet. Doch der Dänische Meister zwang den Titelträger aus den Niederlanden zu einem langen Sprint und spielte anschließend seine Energiereserven aus. Der explosivere van der Poel verlor Zentimeter um Zentimeter und musste knapp 50 Meter vor dem Ziel einsehen, dass ihm die Titelverteidigung nicht gelingen würde.
“Auf den letzten Kilometern habe ich mich noch gut gefühlt, weshalb ich mich entschied, auf meinen Sprint zu vertrauen. Vor dem letzten Kilometer habe ich gehört, dass wir mehr als 30 Sekunden Vorsprung haben. Also habe ich beschlossen, dass ich an Mathieus Hinterrad bleiben würde. So konnte ich entscheiden, wann wir antreten“, beschrieb Asgreen seine Taktik, die dem 26-Jährigen den ersten Sieg bei einem der fünf Monumente einbrachte.
Asgreen und van der Poel dominierten nicht nur das Finale
Aber nicht erst im Finale bestimmten Asgreen und van der Poel das Renngeschehen. Schon bei der zweiten Überfahrt des Oude Kwaremont und des Paterbergs 60 Kilometer vor dem Ziel waren sie an der Spitze des Feldes zu finden. Nach dem Taaienberg gehörten einer illustren Spitzengruppe um Wout Van Aert (Jumbo-Visma) an, der letztlich Sechster wurde, und Julian Alaphilippe (Deceuninck - Quick-Step), dem im Finale die Körner fehlten. Bei der letzten Passage der Kwaremont setzte sich das Duo schließlich von ihrem letzten Begleiter Van Aert ab und machte das Rennen unter sich aus. “Es war ein hartes Rennen, wir waren beide am Limit“, meinte Asgreen im Ziel.
Deceuninck - Quick-Step konnte seine offensive Taktik perfekt umsetzen und so die restlichen Favoriten früh aus der Reserve locken. “Unser Plan war es, nach der zweiten Überfahrt der Oude Kwaremont anzugreifen und das haben wir getan. Wir sind den ganzen Tag ein perfektes Rennen gefahren. Die Jungs sind unglaublich gefahren. Vielen Dank an sie und vielen Dank an unsere sportlichen Leiter Tom (Steels) und Wilfred (Peeters) im Auto. Es ist unglaubliches Team“, lobte Asgreen seine Mannschaft.
Für das Team von Patrick Lefevere ist es seit der Gründung im Jahr 2003 bereits der achte Sieg bei der Ronde. Asgreen ist nach Rolf Sörensen (1997) der zweite Däne, der die Flandern-Rundfahrt gewinnen konnte. “Es ist unglaublich. Rolf hat mich nach meinem Sieg in Harelbeke angerufen und mir guten Rat gegeben. Es war eine unglaubliche Klassikerkampagne dieses Jahr und ich bin glücklich, sie so zu beenden“, verriet Asgreen.
Van der Poel tief enttäuscht
Der geschlagene van der Poel war sichtlich niedergeschlagen. “Ich bin enorm enttäuscht. Aber ich wurde von einem Fahrer geschlagen, der stärker war als ich. Ein Sprint nach 260 Kilometern ist nicht so wie einer nach 200. Ich merkte, dass ich am Limit war und er war wirklich stark“, lobte der Vorjahressieger seinen Nachfolger. Van der Poel wird nun erstmal eine Pause einlegen, um dann auf das Mountainbike umzusteigen. “Nach diesem Frühjahr sollte ich wohl mit einem zufriedenen Gefühl nach Hause fahren, aber das tue ich nicht. Ich will doch gewinnen“, meinte der 26-Jährige.
Der Kampf um den letzten Podiumsplatz wurde aus einer größeren Verfolgergruppe heraus entschieden. Dabei zeigte Van Avermaet ein gutes Näschen und konnte sich gemeinsam mit Stuyven von den restlichen Verfolgern absetzen. “Der dritte Platz war das bestmögliche Resultat heute. Ich gehörte heute nicht zu den Besten. Aber mit meiner Erfahrung wusste ich, dass ich im Finale vielleicht um ein Podium fahren kann. Meine Attacke auf den letzten drei Kilometern war dann sehr gut gesetzt“, gab sich der 35-jährige Van Avermaet realistisch.
Van Aert: "Ich war nicht gut genug"
Auch van der Poels großer Rivale Wout Van Aert zeigte sich als verwundbar und kam mit der Verfolgergruppe ins Ziel. “Ich habe alles rausgeholt, darum bin ich nicht enttäuscht. Ich habe keine Fehler gemacht. Ich war nicht gut genug. Ich habe schnell gemerkt, dass Asgreen und van der Poel die beiden Stärksten waren“, resümierte der Vorjahreszweite. Ein starkes Rennen fuhr hingegen Marco Haller (Bahrain Victorious), der sich im Finale lange in der entscheidenden Gruppe halten konnte. Dagegen spielten die deutschen Hoffnungen Nils Politt (Bora - hansgrohe) und John Degenkolb (Lotto Soudal) im Finale keine Rolle.
Als bester deutscher Profi belegte Marcus Burghardt (Bora - hansgrohe) mit 2:15 Minuten Rückstand Rang 14, gefolgt von seinem Teamkollegen Peter Sagan, dem Ronde-Sieger von 2016. Politt und Degenkolb belegten zeitgleich die Positionen 22 und 30.
So lief das Rennen:
Das Rennen wurde in der ersten Phase von einer Handgreiflichkeit zwischen Yevgeni Fedorov (Astana) und Otto Vergaerde (Alpecin - Fenix) überschattet, für die beide disqualifiziert wurden. Ebenso erging es Michael Schär (AG2R Citroën), der eine Flasche an den Straßenrand warf und somit gegen die neuen UCI-Regeln verstieß. Sportlich relevante Dinge geschahen erst wieder 100 Kilometer vor dem Ziel, als Deceuninck - Quick-Step am Molenberg das Tempo verschärfte.
Auch wenn die belgische Mannschaft das Feld nicht sprengen konnte, provozierte sie eine Reihe von Attacken. Für kurze Zeit konnte sich eien größere Verfolgergruppe absetzen, in der alle großen Teams vertreten waren. Doch dann lief alles wieder zusammen. Auch der Angriff von Sören Kragh Andersen (DSM) am Kanarieberg knapp 70 Kilometer vor dem Ziel blieb folgenlos. Anschließend waren Asgreen, Alaphilippe und ihre Teamkollegen in einen Sturz verwickelt, doch da das Feld auf sie wartete, konnten sie bis zur zweiten Passage der Oude Kwaremont wieder aufschließen.
Am Oude Kwaremont und am anschließenden Paterberg verschärften Asgreen und Van der Poel erstmals gemeinsam das Tempo. Nach dem Paterberg konnte sich Alaphilippe gemeinsam mit seinem Teamkollegen Florian Sénéchal, Christophe Laporte (Cofidis), Thomas Pidcock (Ineos Grenadiers), Tim Wellens (Lotto Soudal) und Haller vom Feld absetzen. Am Koppenberg fuhr die Gruppe zur Spitze vor, während dahinter abermals van der Poel das Tempo forcierte.
Haller mischt bei den Besten mit
Dadurch teilte sich das Feld in eine Spitzengruppe um den Titelverteidiger, Van Aert, Alaphilippe, Laporte, Wellens, Haller, Pidcock, Bissegger und Anthony Turgis (Total Direct Energie) und eine Verfolgergruppe um Asgreen, Van Avermaet und Stuyven. An der Mariaborrestraat attackierte Haller, während die Verfolgergruppe wieder zur Spitzengruppe auffahren konnte. Haller nahm knapp 15 Sekunden Vorsprung in den Taaienberg mit, wo Van der Poel ein weiteres Mal angriff.
Van Aert, Alaphilippe, Asgreen und Dylan Teuns (Bahrain Victorious) konnten Van der Poels Hinterrad halten, wogegen Haller von dem Quartett eingeholt wurde. Die neue, fünfköpfige Spitze hatte knapp 15 Sekunden Vorsprung auf eine Verfolgergruppe um Van Avermaet und Stuyven. Am Kruijsberg konnte Turgis von den Verfolgern zur Spitzengruppe aufschließen. An der anschließenden, leicht ansteigenden Straße zur Hotond versuchte der Franzose mit Haller zu attackieren, was Alaphilippe jedoch vereitelte.
Direkt im Anschluss setzte Asgreen einen Konter1, dem nur van der Poel und Van Aert folgen konnten. Turgis, Alaphilippe, Teuns und Haller wurden kurz vor der letzten Passage des Oude Kwaremont von den Verfolgern geschluckt. Auf den letzten Metern konnte sich van der Poel mit einem explosiven Antritt von seinen Verfolgern lösen. Während Van Aert zurückfiel, konnte sich Asgreen an der kurzen Gegensteigung nach der Kwaremont zurückkämpfen. Die letzten 15 Kilometer jagten van der Poel und Asgreen gemeinsam dem Ziel entgegen.
Die Verfolgergruppe konnte Van Aert auf den letzten zehn Kilometern noch einholen, musste aber einsehen, dass sie trotz zahlenmäßiger Überlegenheit nicht mehr nach vorne aufschließen konnten. Vier Kilometer vor dem Ziel konnten sich Van Avermaet und Stuyven mit einer geschickten Attacke aus der Verfolgergruppe absetzten. Der Sieg ging im Sprint an Asgreen, während sich Van Avermaet gegen Stuyven den dritten Rang erkämpfte. Die Verfolgergruppe wurde von Sep Vanmarcke (Israel Start-Up Nation) über die Ziellinie geführt.
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