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26.03.2021 | (rsn) - Mit einer eindrucksvollen Mannschaftsleistung hat Deceuninck - Quick-Step bei der E3 Saxo Bank Classic (1.UWT) gezeigt, wie man die favorisierten Einzelkämpfer Mathieu van der Poel (Alpecin - Fenix) und Wout Van Aert (Jumbo - Visma) in die Schranken weisen kann - und das gelang dem belgischen Team ohne den fehlenden Weltmeister Julian Alaphilippe.Â
Nach 205 schweren Kilometern rund um Harelbeke mit insgesamt 17 Anstiegen siegte der Dänische Meister Kasper Asgreen (Deceuninck - Quick-Step) mit einer späten Attacke. Sein Teamkollege Florian Senechal gewann 32 Sekunden später den Sprint der Verfolger vor van der Poel. Titelverteidiger Zdenek Stybar komplettierte hinter dem Belgier Oliver Naesen (AG2R Citroen) als Fünfter die starke Deceuninck-Leistung.
"Ich wusste nach dem ersten Antritt, dass ich keine Chance im Sprint haben würde. Deshalb musste ich wegfahren und es alleine probieren, um das Rennen noch gewinnen zu können. Für mich ging es um Alles oder Nichts in dem Moment", erklärte Asgreen, der mit einer ersten Attacke 65 Kilometer vor dem Ziel das Finale eröffnet und das Rennen lange als Solist bestimmt hatte.
Deceuninck hat alles unter Kontrolle
Dagegen musste sich van der Poel gegen die Quick-Step-Ãœbermacht mit Platz drei zufrieden geben, Van Aert fiel im Finale sogar aus der Favoritengruppe heraus und wurde nur Elfter, 90 Sekunden hinter Asgreen. Mit Rang zehn dürfte zufrieden sein dürfte dagegen der starke Österreicher Marco Haller (Bahrain - Victorious), der den ganzen Tag in der Ausreißergruppe unterwegs gewesen war.Â
Ein Fleißkärtchen hatten sich aber auch Senechal und Stybar verdient, die im Finale die Verzweiflungsattacken der Kontrahenten neutralisierten und so van der Poel & Co den Zahn zogen. "Wir waren extrem stark und die Jungs hinter mir haben das clever gemacht und die Gruppen gut blockiert. Mein Dank gilt dem Team. Das war heute eine tolle Mannschaftsleistung. Ohne das Teamwäre das heute nicht möglich gewesen", sagte Asgreen.
Keine Rolle spielten die deutschen Profis. Nils Politt konnte mit seinem Bora-hansgrohe-Team nicht starten, nachdem der Brite Matthew Walls positiv auf Corona getestet worden war. Mit je 3:04 Minuten Rückstand landeten Jonas Koch (Intermarché -Wanty Gobert) und John Degenkolb (Lotto Soudal) auf den Plätzen 28 und 29.
So lief das Rennen:
Schon früh formierte sich eine Ausreißergruppe um Haller, André Greipel (Israel Start-Up Nation) und den Schweizer Johan Jacobs (Movistar), die bis 100 Kilometer vor dem Ziel noch einen Vorsprung von über zwei Minuten behauptete.
Am Taaienberg 80 Kilometer vor dem Ziel nahm Deceuninck - Quick-Step das Heft in die Hand und sorgte in voller Mannschaftsstärke für eine Selektion im Feld und für eine Reduzierung des Rückstands zur Spitze auf nur noch 50 Sekunden. In der Folge bildete sich hinter den Ausreißern eine etwa zehnköpfige Verfolgergruppe, in der Deceuninck - Quick-Step stark vertreten war und in der auch van der Poel und Van Aert dabei waren.Â
Nachdem die Ausreißergruppe um Haller von den Verfolgern gestellt worden war, attackierte Asgreen 66 Kilometer vor dem Ziel am Boigneberg, wogegen Van Aert nach einem Defekt zurückgefallen war. Die Verfolgergruppe setzte zwar immer wieder vereinzelte Attacken, doch keine davon brachte Asgreen zurück.
Auf den letzten 45 Kilometern machten sich Haller, Anthony Turgis (Total Direct Energie), Markus Hoelgaard (Uno-X), Gianni Vermeersch (Alpecin - Fenix), Oliver Naesen (AG2R Citroen) und Senechal auf die Verfolgung des Ausreißers. Am Paterberg betrug der Rückstand noch 20 Sekunden, dahinter attackierte Van Aert, der wieder den Anschluss geschafft hatte, und zog Stybar, van der Poel und Van Avermaet mit sich.
Am darauf folgenden Oude Kwaremont schloss die Van Aert-Gruppe zu den sechs Verfolgern auf, so dass sich nun zehn Mann in der Verfolgung von Asgreen befanden. Da der Spitzenreiter nur noch zehn Sekunden Vorsprung hatte, stand der Zusammenschluss kurz bevor, ohne dass es jedoch dazu kam. Dafür schlossen 27 Kilometer vor dem Ziel noch Dylan van Baarle (Ineos Grenadiers) und mit Yves Lampaert der vierte Deceuninck-Fahrer zu den Verfolgern auf.
Asgreen gibt nicht auf und reitet die entscheidende Attacke
Auf dem Kopfsteinpflastersektor Varent stellten Van Aert und van der Poel, die einen Großteil der Nachführarbeit geleistet hatten, ihre Bemühungen zunächst ein. Dafür setzten sich die Deceuninck-Fahrer an die Spitze und nahmen so geschickt Tempo aus der Gruppe. Prompt wuchs Asgreens Vorsprung wieder auf 30 Sekunden an. Kurz darauf fiel Lampaert wegen eines Defekts aus der Verfolgergruppe heraus, bei den Verfolgern herrschte weiter Uneinigkeit und Asgreen behauptete seinen Vorsprung.
Der schmolz allerdings am Tiegemberg dann endgültig zusammen. Zunächst attackierte Van Aert mit van der Poel am Hinterrad. Als der Belgier aber das hohe Tempo nicht durchhalten konnte, konterte van der Poel und bildete mit den dem AG2R-Duo Naesen und Van Avermaet sowie Senechal und Stybar ein Verfolgerquintett, dem sich kurz darauf van Barle anschloss.
In der Gruppe zogen, abgesehen vom Deceuninck-Duo, alle an einem Strang, zum einen, um Van Aert auf Distanz zu halten, vor allem aber, um Asgreen zu stellen. Das gelang zwölf Kilometer vor dem Ziel, so dass sich nun sieben Fahrer gemeinsam auf den Weg in Richtung Harelbeke machten.
Die nächste Attacke erfolgte fünf Kilometer vor dem Ziel. Überraschenderweise ging erneut Asgreen in die Offensive und kam tatsächlich davon. Zunächst konnte oder wollte keiner der Verfolger nachsetzen, als van der Poel und Van Avermaet schließlich reagierten, saßen ihnen jeweils Senechal und Stybar am Hinterrad.
Dadurch konnte Asgreen seinen Vorsprung deutlich ausbauen und einen letztlich ungefährdeten Sieg einfahren.
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