Niederländerin übernimmt auch Gesamtführung

Brand tanzt in Boom zum dritten Superprestige-Sieg

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Lucinda Brand (Telenet – Baloise) hat Supreprestige in Boom gewonnen. | Foto: Cor Vos

06.12.2020  |  (rsn) - Der Zweikampf der bisherigen Superprestige-Serie setzte sich auch beim fünften Lauf der Serie fort. Nach ihren beiden Siegen in Niel und Merksplas entschied die Niederländerin Lucinda Brand (Telenet - Baloise) in Boom auf dem Gelände des Dance-Festivals Tomorrowland das abwechslungsreiche und spannende Rennen für sich.

Ceylin del Carmen Alvarado (Alpecin – Fenix), die Gewinnerin von Gieten und Ruddervoorde, musste sich zehn Sekunden hinter Brand mit Platz zwei zufriedengeben. Denise Betsema (Pauwels Sauzen - Bingoal) belegte mit 45 Sekunden Rückstand den dritten Rang.Wieder einmal dominierten die niederländischen Cross-Spezialistinnen das Geschehen nach Belieben.

Fast hätte ein von Brand verursachter Sturz Alvarados in der Wechselzone ihren sechsten Saisonsieg und vierten Triumph in Folge überschattet. “Es war ein unglücklicher Zwischenfall. Ich wusste nicht, wo Ceylins Mechaniker war. Das war natürlich keine Absicht“, beschrieb die Siegerin im Ziel-Interview die Szene, bei der sie ihr gewechseltes Rad direkt vor dem der Weltmeisterin ablegte, wodurch diese zu Fall kam.

“Das Einzige was ich noch machen konnte war Warten. Ich habe mich auch bei ihr entschuldigt. Wenn ich dafür eine Buße bekomme, dann akzeptiere ich das“, so Brand, die sich zuvor einen spannenden Zweikampf, bei dem die Karten ständig neu gemischt wurden, geliefert hatte. “Ich merkte, dass ich in den Anstiegen stärker war. Ceylin war fantastisch in den Abfahrten, darum war es schwer einen Vorsprung herauszufahren“, analysierte die 31-Jährige.

Brand neue Superprestige-Spitzenreiterin

Die neun Jahre jüngere Alvarado pflichtete ihrer Landsfrau bei. “Lucinda fuhr die Hügel in der zweiten Rennhälfte viel schneller hoch als in der ersten Hälfte und als ich das konnte. Da bin ich noch nicht stark genug“, erklärte die 22-Jährige, die selbst auch eine Runde solo in Front gelegen hatte.

Auch die drittplatzierte Betsema erkannte die Überlegenheit Brands neidlos an. “Ich hatte heute nicht den besten Tag meiner Saison. Darum muss ich zufrieden sein mit dem dritten Platz“, befand die Nord-Holländerin, die früh im Rennen für die erste Selektion im Rennen gesorgt hatte. “Der Parcours lügt nicht, es ist überall schwer da sind gute Beine wichtig“, so Betsema über den schweren Kurs mit tiefem Geläuf.

Nach fünf von acht Rennen führt Brand in der Gesamtwertung vor der punktgleichen Alvarado - beide kommen auf jeweils 71 Zähler. Auf Rang drei folgt mit 63 Punkten Annemarie Worst (777), die in Boom Vierte wurde, vor Betsema, die nun aber nur noch drei Zähler ihrer Landsfrau liegt.

Bereits am 13. Dezember wird der sechste Superprestige-Lauf in Gavere ausgetragen. Die letzten beiden Rennen werden Ende Dezember in Heusden-Zolder und Anfang Februar in Middelkerke stattfinden.

So lief das Rennen:

Es dauerte nur zwei Minuten, bis die inzwischen aus der zweiten Reihe startende Betsema die Führung von der am schnellsten gestarteten Alvarado übernahm. 70 Sekunden später setzte sich Brand mit so hohem Tempo an die Spitze, dass nur Betsema folgen konnte. Durch einen technischen Fehler der beiden Führenden konnte Alvarado in einer Abfahrt zurückkehren, nach einer starken Passage durch den Sand allerdings beendete Betsema die erste von sechs Runden als Spitzenreiterin

Doch Alvarado und Brand schafften den Anschluss, Puck Pieterse (Alpecin – Fenix) und Annemarie Worst (777) fehlten nur wenige Meter bis zum Trio, bevor dieses in der schweren Hügelpassage den Vorsprung wieder vergrößerte. In der Abfahrt musste Brand kurz vom Rad, wodurch Alvarado einige Sekunden auf ihre Konkurrentinnen herausfuhr.

In den Hügelpassagen der dritten Runden schien Brand wieder zur Weltmeisterin aufzuschließen, bei der Überquerung der Ziellinie befand sich die Telenet-Fahrerin allerdings sechs Sekunden hinter ihrer Widersacherin. Betsema hatte zu diesem Zeitpunkt den Anschluss endgültig verloren.

In der vierten Runde erreichte Brand nicht nur Alvarado, sondern attackierte in der Hügelzone, die Alpecin-Fahrerin konnte das Tempo aber mit einer maximalen Kraftanstrengung mitgehen. Dies gelang der Weltmeisterin in der vorletzten Runde nach einem erneuten Angriff Brands nicht mehr. Beim Klingeln der Glocke hatte Alvarado sechs Sekunden Rückstand auf die Führende. Dieser Abstand wuchs in den letzten Minuten noch um wenige Sekunden an, Brand gewann nach 15,7 Kilometern schließlich ungefährdet vor Alvarado und Betsema.

Tageswertung:
1. Lucinda Brand (Telenet – Baloise) 46:44
2. Ceylin del Carmen Alvarado (Alpecin – Fenix) +0:10
3. Denise Betsema (Pauwels Sauzen - Bingoal) +0:45
4. Annemarie Worst (777) +1:06
5. Yara Kastelijn (Creafin - Fristads) +1:20

Gesamtwertung nach fünf von acht Läufen:
1. Lucinda Brand (Telenet – Baloise) 71 Punkte
2. Ceylin del Carmen Alvarado (Alpecin – Fenix) 71
3. Annemarie Worst (777) 63
4. Denise Betsema (Pauwels Sauzen- Bingoal) 60
5. Yara Kastelijn (Creafin - Fristads) 57

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