Pfälzer gewinnt auch 2. Tirreno-Etappe

Ackermann hat im Kopf den Schalter wieder umgelegt

Foto zu dem Text "Ackermann hat im Kopf den Schalter wieder umgelegt"
Pascal Ackermann (Bora - hansgrohe) bejubelt seinen zweiten Tagessieg bei Tirreno-Adriatico. | Foto: Cor Vos

08.09.2020  |  (rsn) - Zum Auftakt von Tirreno-Adriatico fing Pascal Ackermann (Bora - hansgrohe) nach einer ebenso grandiosen wie gefährlichen Aufholjagd Fernando Gaviria (UAE - Team Emirates) praktisch auf der Ziellinie noch ab. Auf der 2. Etappe über 201 Kilometer von Camaiore nach Follonica ging es ähnlich spannend zu, als gleich vier Fahrer praktisch Kopf an Kopf um den Sieg kämpften.

Den holte sich erneut der Südpfälzer, der sich wie schon in Lido di Camaiore knapp gegen Gaviria durchsetzte und damit seinen sechsten Saisonsieg feierte. Das Podium komplettierte Rick Zabel (Israel Start-Up Nation), der aus seiner Rolle als Anfahrer das Beste herausholte.

Im Gegensatz zum Montag rettete sich Ackermann diesmal aber eher ins Ziel, wie er nach dem Rennen erklärte. “Ich war eigentlich zu früh vorne, wollte dann nochmal zurück, konnte aber nicht mehr zurück und habe mir dann gesagt: ‘Okay, jetzt muss ich durchziehen bis zum Ziel‘. Kürzer hätte es nicht sein dürfen, dann hätte ich nicht gewonnen, länger aber auch nicht. Ich glaube heute war es genau die richtige Länge für den Sprint“, so der 26-Jährige, der vor der morgigen ersten Kletterprüfung seinen Vorsprung sowohl in der Gesamt- als auch der Punktewertung ausbauen konnte. "Ich bin überglücklich heute. Wir haben einen super Job gemacht mit dem Team, wie es uns aus dem Wind gehalten hat. Das Finale war dann megaspannend.“

Ackermanns wird sich die nächste Chance wohl erst am Samstag bieten, vorher kommen ab morgen die Klassementfahrer - zu denen auch seine Teamkollegen Rafal Majka und Patrick Konrad zählen - beim "Rennen zwischen den Meeren" zum Zug. "Natürlich freue ich mich jetzt auf Samstag. Morgen werde ich wahrscheinlich etwas rausnehmen, weil ich glaube, dass es eine wirklich schwere Etappe ist und ich mich erholen muss, weil ich letzte Woche krank und nur einmal auf dem Rad war. Deshalb brauche ich jetzt etwas Erholung, um dann am Samstag nochmal anzugreifen“, so Ackermann, der wieder voll in der Erfolgsspur ist, nachdem er im August ohne Sieg geblieben war.

"Ich glaube ich war die ganze Zeit schon stark, aber mir hat etwas das Glück gefehlt - und vielleicht habe ich auch meinem Leadout nicht mehr zu 100 Prozent vertraut, weil wir uns dieses Jahr nie richtig gefunden haben. Aber wir haben uns hier vorher unterhalten, ein bisschen was verändert und jetzt kann man den Unterschied glaube ich sehen - und ich glaube in meinem Kopf ist der Schalter auch umgelegt", fügte er an. Das kann Ackermann am Wochenenede wieder unter Beweis stellen.

So lief das Rennen:

So spannend das Finale war, so überschaubar verlief das Rennen zuvor. Nicola Bagioli (Androni Giocattoli - Sidermec), Umberto Orsini (Bardiani - CSF-Faizane), Edoardo Zardini (Vini Zabu - KTM) und Marco Canola (Gazprom - Rusvelo) bildeten eine rein italienische Spitzengruppe und kamen schnell vom Feld weg. Als der Vorsprung des Quartetts nach nur 30 Kilometern bereits 4:30 Minuten betrug, zog Bora - hansgrohe im Feld die Zügel an und reduzierte den Rückstand schnell auf zwei Minuten.

Danach begann ein Katz-und Maus-Spiel, das Canola, nachdem er sich den einzigen Bergpreis des Tages gesichert hatte, als erster der Gruppe aufgab. Orsini leistete am längsten Widerstand gegen die geballte Sprintermacht hinter ihm, wurde aber neun Kilometer vor dem Ziel als letzter der Ausreißer ebenfalls wieder eingefangen.

Danach übernahmen Ineos Grenadiers und Bora - hansgrohe die Kontrolle, ehe im Zielort Mathieu van der Poel (Alpecin - Fenix) das Feld auf die letzten drei Kilometer führte. Danach bereiteten Deceuninck -Quick-Step (für Davide Ballerini) und Israel Start-Up Nation (für Davide Cimolai) den Sprint vor - doch beide Kapitäne sollten in der Entscheidung keine Rolle spielen.

Stattdessen setzte Ackermann seinen Sprint perfekt und knapp hinter ihm und Gaviria sorgte der starke Rick Zabel als Anfahrer von Cimolai mit Rang drei für eine Überraschung.

Mehr Informationen zu diesem Thema

14.09.2020Highlight-Video der 8. Etappe von Tirreno-Adriatico

(rsn) - Simon Yates (Mitchelton - Scott) hat die 55. Auflage von Tirreno-Adriatico gewonnen. Dem 28-jährigen Briten reichte Platz 17 im abschließenden Zeitfahren, das in San Benedetto del Tronto üb

14.09.2020Der andere Yates-Zwilling kann das Blaue Trikot verteidigen

(rsn) - Im vergangenen Jahr musste sein Bruder Adam Yates (Mitchelton - Scott) im abschließenden Zeitfahren von Tirreno-Adriatico das Blaue Trikot noch an Primoz Roglic (Jumbo - Visma) abtreten. Um g

14.09.2020Rundet Majka heute Boras starke Woche auf dem Podium ab?

(rsn) - Während die vielen starken Auftritte bei der Tour de France für Bora - hansgrohe noch nicht von Erfolg gekrönt sind, hatte das deutsche Team beim 55. Tirreno - Adriatico bereits zweimal Gru

14.09.2020Vorschau auf die Rennen des Tages / 14. September

(rsn) - Welche Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus und wer sind die Favoriten? radsport-news.com gibt Ihnen kurz und kompakt eine tägliche Vorschau auf die wichti

13.09.2020Im Vollgas-Finale entreißt van der Poel Fabbro den ersten Profisieg

(rsn) – Matteo Fabbro (Bora – hansgrohe) hat in einem packenden Finale der 7. Etappe von Tirreno – Adriatico (2.UWT) seinen ersten Profisieg knapp verpasst. Der Italiener führte bis 400 Meter

13.09.2020Van der Poel fängt Fabbro noch ab, Yates bleibt im Blauen Trikot

(rsn) - Mathieu van der Poel (Alpecin - Fenix) hat mit einem starken Antritt im Finale der 7. Etappe von Tirreno-Adriatico Matteo Fabbro (Bora - hansgrohe) noch abgefangen und sich seinen zweiten Sais

13.09.2020Vorschau auf die Rennen des Tages / 13. September

(rsn) - Welche Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus und wer sind die Favoriten? radsport-news.com gibt Ihnen kurz und kompakt eine tägliche Vorschau auf die wichti

12.09.2020Finale der 6. Etappe von Tirreno-Adriatico im Video

(rsn) - Tim Merlier (Alpecin - Fenix) hat die 6. Etappe des 55. Tirreno-Adriatico über 171 Kilometer von Castelfidardo nach Senigallia gewonnen. Der Belgische Meister setzte sich im Massensprint knap

12.09.2020Ackermann findet zu spät die Lücke

(rsn) – Das sechste Teilstück von Tirreno – Adriatico lief nicht nach dem Geschmack von Pascal Ackermann (Bora – hansgrohe). Der Sprinter, der die ersten beiden Etappen gewonnen hatte und desh

12.09.2020Merlier gewinnt 6. Etappe vor Ackermann

(rsn) - Tim Merlier (Alpecin - Fenix) hat die 6. Etappe des 55. Tirreno-Adriatico über 171 Kilometer von Castelfidardo nach Senigallia gewonnen. Der Belgische Meister setzte sich im Massensprint knap

12.09.2020Vorschau auf die Rennen des Tages / 12. September

(rsn) - Welche Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus und wer sind die Favoriten? radsport-news.com gibt Ihnen kurz und kompakt eine tägliche Vorschau auf die wichti

11.09.2020Als Woods schwächelte, nutzte Simon Yates seine Chance

(rsn) - Wie Teamkollege Lennard Kämna bei der Tour, so verpasste Rafal Majka bei der 55. Auflage von Tirreno-Adriatico nur knapp den Sieg. Der 30-jährige Pole musste sich nach 202 Kilometern von Sar

Weitere Radsportnachrichten

26.07.2025Genau das Richtige für Puncheure und Klassikerjäger

(rsn) - Die 20. Etappe der Tour de France bietet eine letzte Chance für Ausreißer und Angreifer, bevor es nach Paris geht. Auf den 184 Kilometern von Nantua nach Pontarlier müssen immerhin 2.850 HÃ

26.07.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic

25.07.2025Ausreißer Arensman foppt Pogacar zum zweiten Mal

(rsn) - Es war leider nicht herauszufinden, ob das Nordlicht aus der Provinz Gelderland mit dem größten Coup der Fangemeinde des FC St. Pauli aus Hamburg vertraut ist. Als der Bundesligaklub aus dem

25.07.2025Erst kurz hinter der Ziellinie geriet das Gelbe Trikot in Gefahr

(rsn) – Im Ziel der 19. Etappe der Tour de France wurde es für das Gelbe Trikot doch nochmal brenzlig. Ein übereifriger Ordner stürmte auf Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) zu und rannte d

25.07.2025Gall jagte mit nur einem Gedanken hinauf nach La Plagne

(rsn) – Dass Felix Gall (Decathlon – AG2R La Mondiale) einmal diese Worte sagen würde, hätte er sich wahrscheinlich auch nicht vorstellen können. “Vor dem Schlussanstieg haben meine Teamkolle

25.07.2025Aldag über Lipowitz‘ Geistesblitz in La Plagne: “Genial“

(rsn) - Florian Lipowitz (Red Bull – Bora – hansgrohe) ist dem Podestplatz bei der Tour de France 2025 einen entscheidenden Schritt nähergekommen. Auf der 19. Etappe von Albertville nach La Pla

25.07.2025Die Aufgebote für die 4. Tour de France Femmes

(rsn) – Parallel zur vorletzten Etappe der Tour de France (2.UWT), die nahe der Schweizer Grenze ausgetragen wird, startet am 26. Juli im westfranzösischen Vannes die 4. Ausgabe der Tour de France

25.07.2025Visma verlängert mit Routinier Kelderman

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

25.07.2025Highlight-Video der 19. Etappe der Tour de France

(rsn) – Mit einem weiteren starken Auftritt hat Florian Lipowitz (Red Bull – Bora – hansgrohe) am drittletzten Tag der Tour de France den dritten Gesamtrang und das Weiße Trikot verteidigt. Bei

25.07.2025Aldag: “Wir sind erleichtert, das ist das richtige Wort“

(rsn) – Thymen Arensman (Ineos Grenadiers) hat die 19. Etappe der Tour de France 2025 gewonnen. Der Niederländer rettete wenige Meter Vorsprung auf Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) und Tad

25.07.2025Lipowitz bei zweitem Arensman-Sieg wieder voll auf Kurs Weiß

(rsn) – Auf 93 Kilometer war die 19. Etappe der Tour de France verkürzt worden. Und für Thymen Arensman (Ineos Grenadiers) hätte sie keinen Meter länger sein dürfen. Der Etappensieger von Super

25.07.2025Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 19. Etappe

(rsn) - 184 Profis aus 23 Teams sind am 5. Juli im nordfranzzösischen Lille zur 112. Tour de France (2.UWT) angetreten, darunter zehn Deutsche, drei Österreicher und fünf Schweizer. Hier listen

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Tour de France (2.UWT, FRA)
  • Radrennen Männer

  • Dookola Mazowsza (2.2, POL)
  • Ethias-Tour de Wallonie (2.Pro, BEL)
  • Radrennen Frauen

  • Kriterium Offenbach (BLF, GER)