--> -->
16.03.2024 | (rsn) – Die Primavera, das erste große Rennen des Jahres. Die Fahrt in den Frühling! Das ist Mailand-Sanremo! Das mit fast 300 Kilometern längste Profirennen zählt zu den fünf Monumenten. Radsport-news.com blickt kurz und kompakt auf die letzten zehn Austragungen zurück, bei denen es zehn unterschiedliche Sieger gab.
106. Mailand – Sanremo 2015: John DegenkolbWie im Vorjahr erreichten 25 Fahrer gemeinsam das Ziel in Sanremo, das diesmal wieder auf der Via Roma lag. Dabei hatte John Degenkolb (Giant – Alpecin) das beste Ende für sich. Der Frankfurter setzte sich im Sprint vor Titelverteidiger Alexander Kristoff (Katusha) und Michael Matthews (Orica-GreenEdge) durch und feierte seinen ersten Sieg bei einem Monument. Pech hatte Gerald Ciolek (MTN – Qhubeka), der in der Abfahrt vom Poggio in einen Sturz verwickelt war. Im Anstieg selbst waren mit Daniel Oss (BMC) und Geraint Thomas (Sky) die letzten beiden Ausreißer gestellt, aus dem Feld konnte auch keine Attacke mehr gesetzt werden. So nahm eine sehr große Gruppe die Abfahrt hinunter nach Sanremo in Angriff, auf der es zu einigen Stürzen kam, die für die entscheidende Selektion sorgten. Den Sprint eröffnete Kristoff etwas zu früh, so dass Degenkolb noch am Norweger vorbeiziehen konnte.
107. Mailand – Sanremo 2016: Arnaud Demare
Wieder hatten die Sprinter das Sagen beim ersten Monument des Jahres. Der Franzose Arnaud Demare (FDJ) setzte sich dabei bei der Ankunft einer 31 Fahrer starken Gruppe vor dem Briten Ben Swift (Sky) und dem Belgier Jurgen Roelands (Lotto Soudal) durch. Für den damals 24-jährigen Demare war es der größte Erfolg der Karriere. Dieser hatte allerdings einen etwas faden Beigeschmack. Denn Demare, der für den ersten französischen Sieg seit 1995 sorgte, sei nach einem Sturz angeblich von seinem Begleitfahrzeug die Cipressa hochgezogen worden – letztlich blieben Beweise aber aus, so dass Demare seinen Sieg behalten konnte. Pech hatte Topfavorit Fernando Gaviria (Etixx – Quick-Step), der in der letzten Kurve aussichtsreich in Position liegend, stürzte, Titelverteidiger John Degenkolb (Giant – Alpecin) fehlte wegen seines schweren Trainingsunfalls. Lange Zeit geprägt wurde das Rennen von einer Ausreißergruppe um Roger Kluge (IAM), die wie das Feld aufgrund eines Erdrutsches eine kurzfristige Streckenänderung einplanen musste. Am Poggio waren alle Ausreißer wieder eingefangen, im letzten Anstieg setzte schließlich Michal Kwiatkowski (Sky) eine Attacke, die erst auf der Abfahrt neutralisiert wurde. So kam es wie so oft zum Sprint einer großen Gruppe.
Ein enger Zieleinlauf. Peter Sagan (Bora - hansgrohe) verhakt sich fast in Sieger Michal Kwiatkowski. Julian Alaphilippe belegte Platz 3. | Foto: Cor Vos
108. Mailand – Sanremo 2017: Michal Kwiatkowski
Im Vorjahr war die Attacke im Finale noch ohne Erfolg geblieben. 12 Monate später aber konnte Michal Kwiatkowski (Sky) beim ersten großen Klassiker das Jahres auf der Via Roma jubeln. Der Pole setzte sich aus einer drei Fahrer starken Spitzengruppe vor Peter Sagan (Bora – hansgrohe) und Julian Alaphilippe (Quick-Step Floors) durch. John Degenkolb (Trek – Segafredo) kam in der ersten Verfolgergruppe mit fünf Sekunden Rückstand ins Ziel und wurde Siebter. Sagan, der stärkste Fahrer des Tages, hatte am Poggio attackiert und nur Kwiatkowski und Alaphilippe konnten folgen. Im Finale spielte der Pole schließlich „den sterbenden Schwan“, wie er nach dem Rennen zugab, um dann auf der Zielgeraden voll da zu sein und sich nach dem WM-Titel von 2014 seinen zweiten großen Sieg zu sichern.
109. Mailand – Sanremo 2018: Vincenzo Nibali
Viele Anläufe hat es gebraucht, doch schließlich gewann Vincenzo Nibali (Bahrain – Merida) doch noch den ersten großen Klassiker in seiner Heimat. Der Italiener setzte sich vor den Sprintern Caleb Ewan (Mitchelton – Scott) und Arnaud Demare (Groupama – FDJ) durch. Nibali hatte den Grundstein zum Sieg mit einer Attacke am Poggio gelegt, der niemand folgen konnte. Auf der regennassen Abfahrt hinunter nach Sanremo konnte der Routinier schließlich seine Abfahrtskünste voll ausspielen und rettete sich schließlich hauchdünn vor den heranstürmenden Sprintern ins Ziel.
110. Mailand – Sanremo 2019: Julian Alaphilippe
2019 war Julian Alaphilippe (Deceuninck – Quick-Step) der Mann des Tages. Der Franzose setzte sich im Sprint einer elf Fahrer starken Spitzengruppe vor dem Belgier Oliver Naesen (AG2R) und dem Polen Michal Kwiatkowski (Sky) durch. Der als Topfavorit ins Rennen gegangene Quick-Step-Kapitän hatte schon am Poggio seine Muskeln spielen lassen und mit seinem Antritt die elfköpfige Spitzengruppe formiert, die den Sieg unter sich ausmachte. Nicht zur Spitzengruppe zählte John Degenkolb (Trek – Segafredo), der letztlich um alle Chancen auf ein Top-Ergebnis gebracht wurde, weil ihm in der Abfahrt vom Poggio die Kette heruntergesprungen war.
Wout van Aert feiert seinen Erfolg mit einem tiefen Schluck aus der Flasche. Auch 2022 gehört er wieder zu den Top-Favoriten. | Foto: Cor Vos
111. Mailand-Sanremo 2020: Wout Van Aert
Wegen der Corona-Pandemie fan die 111. Austragung im Hochsommer und nicht im Frühjahr statt. Den Sieg sicherte sich nach der Mammutdistanz von 305 Kilometern Wout Van Aert (Jumbo - Visma) Im Zweiersprint gegen Titelverteidiger Julian Alaphilippe (Deceuninck - Quick-Step) durch. Den Sprint der Verfolger entschied der Australier Michael Matthews (Sunweb) zu seinen Gunsten. Van Aert und Alaphilippe hatten sich gemeinsam am Poggio abgesetzt und sich einen kleinen Vorsprung ins Ziel gerettet.
112. Mailand-Sanremo 2021: Jasper Stuyven
Mit einer Attacken drei Kilometer vor dem Ziel sicherte sich Jasper Stuyven (Trek - Segafredo) den größten Erfolg seiner Karriere. Der Belgier rettete nach 299 Kilometern einen kleinen Vorsprung gegenüber den Verfolgern ins Ziel, die von Caleb Ewan (Lotto Soudal) und Wout Van Aert (Jumbo Visma) ins Ziel geführt wurden. Am Poggio waren zuvor alle Attacken gescheitert und auch auf der Abfahrt blieb ein Vorstoß von Thomas Pidcock (Ineos Grenadiers) ohne Erfolg. Erst der überraschende Antritt von Stuyven brachte den Sieg.
Jasper Stuyven (Trek-Segafredo) gewann die letzte Ausgabe von Mailand-Sanremo. | Foto: Cor Vos
113. Mailand-Sanremo 2022: Matej Mohoric
Mit einer rasanten Abfahrt hinunter vom Poggio sicherte sich Matej Mohoric (Bahrain Victorious) das erste Monument seiner Karriere. Der Slowene setzte sich nach 293 Kilometern auf der Via Roma mit zwei Sekunden Vorsprung auf die ersten Verfolger um den Überraschungszweiten Anthony Turgis (TotalEnergies) und Mathieu van der Poel (Alpecin-Fenix) durch. Dabei nutzte Mohoric eine versenkbare Sattelstütze, um sich in der Abfahrt den möglicherweise entscheidenden Vorsprung zu verschaffen.
Im Anstieg zum Poggio hatte Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) attackiert, konnte aber keine entscheidende Lücke herausfahren. Aus einer kleinen Spitzengruppe heraus, die sich auf den letzten Metern des Anstiegs gebildet hatte, setzte Abfahrtskünstler Mohoric dann bergab seine entscheidene Attacke.
114. Mailand - Sanremo 2023: Mathieu van der Poel
Im vergangenen Jahr war Mathieu van der Poel (Alpecin - Deceuninck) nicht zu schlagen. Der Niederländer setzte sich nach 294 Kilometern als Solist mit 15 Sekunden Vorsprung auf ein Verfolgertrio durch, das von Filippo Ganna (Ineos Grenadiers) angeführt wurde. Hinter dem Italiener komplettierte van der Poels großer Rivale Wout Van Aert (Jumbo - Visma) als Dritter das Podium. Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) musste mit dem undankbaren vierten Platz Vorlieb nehmen.
Den Grundstein zum Sieg legte van der Poel mit einer unwiderstehlichen Attacke kurz vor der Kuppe des Poggio. 62 Jahre nach dem Triumph seines Großevaters Raymond Poulidor, der damals ebenfalls als Solist gejubelt hatte, sicherte sich nun auch van der Poel das erste Monument der Saison.
115. Mailand - Sanremo 2024: Jasper Philipsen
Ein Jahr nach Mathieu van der Poel sicherte sich dessen Teamkollege Jasper Philipsen (Alpecin - Deceuninck) den Sieg beim ersten Monument der Saison. Nach 288 Kilometern zwischen Pavia und Sanremo setzte sich der Belgier im Sprint einer zwölfköpfigen Spitzengruppe vor dem Australier Michael Matthews (Jayco - AlUla) und dem Slowenen Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) durch.
Beim schnellsten Sanremo aller Zeiten spielte auch Titelverteidiger van der Poel eine wichtige Rolle, denn er vereitelte im Finale zwei Attacke von Pogacar und kontrollierte anschließend die Spitzengruppe.
(rsn) – Es gibt kaum ein Rennen, dessen Ausgang so wenig vorhersagbar ist wie Mailand-Sanremo. Nach sechs Stunden im Sattel warten mit Cipressa und Poggio jene Schwierigkeiten, die das Feld komplett
17.03.2024Pedersen enttäuscht: “Hätte mindestens aufs Podium gemusst“(rsn) – Nach zwei sechsten Plätzen in den beiden vergangenen Jahren ist Rang vier für Mads Pedersen (Lidl – Trek) bei seinem dritten Mailand-Sanremo faktisch eine Verbesserung gewesen. Trotzdem
17.03.2024Mr. Nice Guy: Matthews verliert Brille und Sanremo-Triumph(rsn) – 2015, 2020, 2024 – zum dritten Mal hat Michael Matthews (Jayco – AlUla) Mailand-Sanremo am Samstag auf dem Podium beendet. Doch so nah dran am großen Triumph bei seinem "Lieblingsrennen
16.03.2024Philipsen nutzt “Chance für die Ewigkeit“ dank Teamplay(rsn) – Jasper Philipsen (Alpecin – Deceuninck) hat es geschafft: Mitten in die Gerüchtewelle um einen möglichen Teamwechsel am Jahresende hat der Belgier mit Mailand-Sanremo sein erstes Monumen
16.03.2024Highlight-Video des 115. Mailand-Sanremo(rsn) – Jasper Philipsen (Alpecin – Deceuninck) hat das schnellste Mailand-San Remo (1.UWT) aller Zeiten gewonnen. Der 26-jährige Belgier setzte sich nach 288 Kilometern des italienischen Frühja
16.03.2024Mayrhofer führte das Rennen für Trentin in den Poggio hinein(rsn) – Als das Peloton knapp zehn Kilometer vor dem Ziel des 115. Mailand-Sanremo (1.UWT) auf den Poggio zuraste, machte ein 23-jähriger Deutscher einen herausragenden Job: Marius Mayrhofer. Der T
16.03.2024An der Cipressa platzten Pogacars Team und Taktik(rsn) – Zum ersten Mal stand Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) bei Mailand-Sanremo auf dem Treppchen, aber der Slowene hatte Mühe, seine Enttäuschung über den dritten Platz hinter einem Lächeln
16.03.2024Pogacar: “Mailand-Sanremo heute nicht hart genug für Kletterer“(rsn) – Ein Sprinter hat wieder auf der Via Roma in Sanremo triumphiert. Jasper Philipsen (Alpecin – Deceuninck) gewann die 115. Austragung von Mailand-Sanremo vor dem Australier Michael Matthews
16.03.2024Die Aufgebote für das 115. Mailand-Sanremo(rsn) – Zum 115. Mal wird am Samstag der italienische Frühjahrsklassiker Mailand-Sanremo (1.UWT). Das erste der fünf Monumente der internationalen Rennkalenders führt diesmal über 288 Kilometer
16.03.2024Die Cipressa-Attacke: Wagt Pogacar den ganz großen Coup?(rsn) – Schon vor einem Jahr war sie das größte Gesprächsthema in den Tagen vor Mailand-Sanremo – und das wiederholt sich auch vor der 115. Auflage der Primavera nun wieder: die sagenumwobene C
16.03.2024Van der Poel: “Normalerweise passiert alles am Poggio“(rsn) – Kommt es beim 115. Mailand-Sanremo zu einem Zweikampf zwischen Vorjahressieger Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) und Tadej Pogacar (UAE Team Emirates)? Oder kann Matej Mohoric (B
15.03.2024Mayrhofer: Gesund und in guter Form zum zweiten Sanremo(rsn) – Der Sensationssieg beim Cadel Evans Great Ocean Road Race (1.UWT) Ende Januar 2023 war der finale Beweis auf Profi-Level: Rennen mit dem einen oder anderen Anstieg im Finale und einer dann f
(rsn) – Katie Archibald, Emma Finucane, Matthew Richardson und Dylan Bibic heißen die ersten vier Führenden der diesjährigen Track Champions League. Das britische Trio und der Kanadier waren beim
23.11.2024Iserbyt krönt cleveres Zusammenspiel mit Vanthourenhout(rsn) – Nachdem Fem van Empel (Jumbo – Visma) im Frauenrennen ihren Vorjahressieg wiederholen konnte, hat auch Eli Iserbyt (Pauwels Sauzen – Bingoal) beim Excact Cross in Kortrijk seinen Titel v
23.11.2024Van Empel ist bereit für den ersten Cross-Weltcup(rsn) – Fem van Empel (Jumbo – Visma) hat nach ihrer Rennpause schnell wieder in die Erfolgsspur zurückgefunden. Die Weltmeisterin gewann wie bereits im vergangenen Jahr den Exact Cross in Kortri
23.11.2024Dank Freiheiten bei Stevens für vier Teams im Einsatz(rsn) – Hinter Tillman Sarnowski liegen zwei turbulente U23-Jahre. Der U19-Bundesliga-Gesamtsieger von 2022 hatte sich im Jahr darauf dem Team Dauner Akkon angeschlossen, das dann aber doch nicht wi
23.11.2024Scott David: Trotz Traumwerten keine WorldTour(rsn) – “Mein Ziel ist ein WorldTour- oder ProTeam-Vertrag. Ich habe mir ein Limit von zwei Jahren gesetzt, so lange möchte ich es auf Kontinental-Niveau versuchen“, hatte Scott David im letzte
23.11.2024Red-Bull-Neuzugang Pithie will van der Poel herausfordern(rsn) – Laurence Pithie gewann im Januar mit dem Cadel Evans Great Ocean Road Race sein erstes WorldTour-Rennen und beeindruckte bei den Frühjahrsklassikern. Der 22-jährige Neuseeländer belegte b
23.11.2024Olympia-Reservistin Pröpster: Gelingt bei TCL der nächste Schritt?(rsn) – Mit drei Rennsiegen, dem zwischenzeitlichen Tragen des Führungstrikots und schließlich Gesamtrang zwei in der Sprint League hat Alessa-Catriona Pröpster bei der Track Champions League 202
23.11.2024Track Champions League: Format, Kalender, Punktesystem(rsn) – Nach Olympia in Paris im Sommer und den Weltmeisterschaften im Oktober im dänischen Ballerup endet das internationale Bahnjahr an den kommenden drei Wochenenden mit der Track Champions Leag
23.11.2024Britisches Duo fordert Lavreysen und Andrews heraus(rsn) – Mit Ausnahme der fehlenden deutschen Stars um die zweimalige Olympiamedaillengewinnerin Lea Sophie Friedrich hält die Auflistung der Athletinnen und Athleten der diesjährigen Sprintsaison
23.11.2024Wafler: Rückkehr nach Paris weckt Olympia-Erinnerungen(rsn) - Tim Wafler hat es erstmals in das illustre Feld der Ausdauerfahrer der UCI Track Champions League geschafft. Der Österreicher startet am Samstagabend im Velodrome National in Saint-Quentin-en
23.11.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste 2024(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem
22.11.2024Top-Favoritin? Archibald nach schwerem Jahr eine “7 von 10“(rsn) – Katie Archibald ist die Königin der Track Champions League. 2021 und 2023 gewann sie jeweils souverän den Titel in der Endurance League und auch 2022 wäre das wohl gelungen, wenn sie dama