Erfolgreicher Auftakt für deutsches Team im Emmen

Para-WM: Acht Medaillen im Einzelzeitfahren

Von Peter Maurer

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Der Österreicher Walter Ablinger am Start des Einzelzeitfahrens | Foto: Ablinger

14.09.2019  |  (rsn) – In Emmen in den Niederlanden finden an diesem Wochenende die Straßenweltmeisterschaften der Paracycler statt. Das deutsche Team erlebte zu Beginn einen goldenen Auftakt im Einzelzeitfahren, denn die Handbiker Vico Merklein und Andrea Eskau sowie der Tricyclist Hans-Peter Durst eroberten drei WM-Titel für das deutsche Team.

Und speziell für den Dreiradfahrer Durst war es ein wirklich spezieller Titel. Denn aus gesundheitlichen Gründen verpasste er im Vorjahr die Weltmeisterschaften, musste drei Operationen aufgrund eines Geschwürs hinter dem Auge sich unterziehen lassen. Er verpasste alle Weltcuprennen, bekam aber das Vertrauen der Trainer und wurde für die WM noch nominiert. Er danke den Vorschuss mit dem Titel. „Ich hatte nach dieser Vorgeschichte mit einer Platzierung unter den besten fünf gerechnet, jetzt bin ich Weltmeister, ich kann es selbst noch gar nicht fassen. Vielleicht kommt es morgen irgendwann, jetzt genieße ich es einfach, es sind tolle Menschen um mich herum, die alle ihren großen Anteil daran haben, vielen Dank“, erklärte Durst, der zum neunten Mal Weltmeister wurde.

In der Handbikeklasse H3 war Vico Merklein das Maß der Dinge in den Niederlanden. Mit einem Vorsprung von 40 Sekunden verwies er den Italiener Paolo Cecchetto sowie den Österreicher Walter Ablinger auf die Plätze zwei und drei. „Ich freue mich riesig über die Medaille. Ich ging top vorbereitet in das Rennen, hatte 18.300 Kilometer im Training und bei Rennen abgespult und das hat sich ausgezahlt. Heute weiß ich, warum ich so viel trainiert habe“, berichtete Ablinger. Der Siegerschnitt von Merklein betrug knapp 42 km/h.

Acht Goldmedaillen bei den Paralympics eroberte Andrea Eskau in ihrer Karriere. Die Handbikerin ist im Winter auch als Biathletin erfolgreich. Und auch in den Niederlanden war die 48-jährige Diplompsychologin wieder erfolgreich. Sie gewann in der Klasse H5 vor der US-Amerikanerin Oskana Masters und der Niederländerin Chantal Haenen.

Gleich bei seiner ersten WM-Teilnahme eroberte der 19-jährige Maximilian Jäger Silber in der Klasse Tricycle 1. Er wurde nur vom Chinesen Jianxin Chen bezwungen: „Mein Rennen ist gut gelaufen. Die erste Runde war in Ordnung, auf der zweiten Runde habe ich dann nochmal alles aus mir rausgeholt, mehr ging nicht. Ich habe mir eine Medaille ein bisschen ausgemalt, weil mir das Zeitfahren sehr gut liegt, dass ich bei meiner ersten WM Vizeweltmeister werde, ist trotzdem unglaublich

In der Klasse Cycle 1 wurde Michael Teuber Zweiter. Der Bayer war mit seiner Leistung absolut zufrieden: „Ich hatte eine tolle Vorbereitung und konnte meine Leistung in vollem Umfang abrufen. Aber es ist schade, wenn im paralympischen Sport Leute einfach umklassifiziert werden und sich den Titel schnappen. Es ist auch ein Fingerzeig Richtung Tokio, denn ich kann nächstes Jahr nicht einfach zehn Watt mehr treten. Ich freue mich über die Silbermedaille, zumal es auch eine wichtige Leistung im Qualifikationsprozess für Tokio ist. Aber es hat einen faden Nachgeschmack, dass die Klassifizierung so einen massiven Einfluss hat.“

Matthias Schindler (Cycle 3), Kerstin Brachtendorf (Cycle 5) und das Mixed-Team im Handbike, bestehend aus Merklein, Bernd Jeffre und Annika Zeyen holten noch drei Bronzemedaillen für die deutsche Equipe. Der 38-jährige Steirer Thomas Frühwirth wurde Dritter für Österreich in der Klasse H5 und die Schweizerin Sandra Graf holte ebenfalls Bronze in der Klasse H4 und damit die erste Medaille für die Eidgenossen in Emmen.

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