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09.08.2019 | (rsn) - Seit dem 1. August ist der Transfermarkt im Radsport geöffnet und einige große Wechsel wurden bereits bekannt gegeben. Wir schauen uns besonders prominente Transfers näher an und bewerten diese aus Sicht des Fahrers sowie der beteiligten Teams. Wer sind die Gewinner, wer die Verlierer?
Teil 2: Vincenzo Nibali (von Bahrain - Merida zu Trek - Segafredo)
Der Transfergewinner dürfte in diesem Fall das abgebende Team sein. Bahrain – Merida verliert zwar mit dem 34-jährigen Italiener eine der schillerndsten Figuren des Radsports, hat aber mit Mikel Landa (von Movistar) schon für Ersatz gesorgt, der zudem fünf Jahre jünger ist. Auch wird Landa kaum mehr verdienen als Nibali – auch wenn das Geld bei Bahrain – Merida vermutlich eine untergeordnete Rolle spielen dürfte. Lediglich bei den schweren Eintagesrennen muss Bahrain – Merida noch einen Ersatz für den Sizilianer auftreiben oder auf einen weiteren Entwicklungsschritt bei Fahrern wie Tour-Etappensieger Dylan Teuns hoffen.
Für Nibali, der im Herbst 35 wird, könnte sich der Transfer ebenfalls lohnen. Der Routinier konnte im Herbst seiner Karriere nochmals einen Zweijahresvertrag abschließen und wird zudem wieder seinen Bruder Antonio mitnehmen. An seinem Rennprogramm wird sich nichts ändern, vermutlich wird Nibali wieder beim Giro d`Italia freie Fahrt bekommen, gleiches gilt für die schweren Eintagesrennen.
Für Trek – Segafredo ist die Verpflichtung dagegen durchaus mit Risiko behaftet. Zwar kann nun der italienische Co-Sponsor Segafredo ein namhaftes Aushängeschild vorweisen, doch ob Nibali bei den GrandTours noch um Siege mitfahren kann, muss sich erst noch zeigen. In diesem Jahr zeigte sich der “Hai von Messina“ mit Rang zwei beim Giro aber noch auf der Höhe des Geschehens. Eine Verstärkung für Trek – Segafredo dürfte Nibali definitiv für die großen Klassiker wie Mailand – Sanremo, Lüttich-Bastogne-Lüttich und Il Lombardia sein. Auf die Zukunft ausgerichtet ist die Transferpolitik bei Trek – Segafredo allerdings nicht unbedingt.
Denn im letzten Winter hatte man schon den ebenfalls 34-jährigen Richie Porte unter Vertrag genommen, der bei der Tour de France die Erwartungen nicht erfüllen konnte. Und auch der dritte Rundfahrer – Bauke Mollema – ist mit seinen 32 Jahren schon im fortgeschrittenen Rennfahreralter. Die Altstars Porte und Nibali werden das Budget ordentlich belasten, so dass aufstrebende Rundfahrer weder mit Geld noch mit einer freien Rolle gelockt werden können.
Der Nibali-Transfer könnte auch ein Hinweis auf die Zukunft von John Degenkolb sein. Der Oberurseler ist einer der Top-Verdiener beim US-Team und am Ende seines dreijährigen Vertrages angelangt. Derzeit scheint es unwahrscheinlich, dass der letztjährige Etappensieger der Tour de France auch im kommenden Jahr das Weiße Trikot mit dem roten Brustring tragen wird.
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