Steimle und Koch mischen Österreich Rundfahrt auf

Keine Typen für den Massensprint?

Von Peter Maurer aus Wiener Neustadt

Foto zu dem Text "Keine Typen für den Massensprint?"
Jonas Koch (CCC) und Jannik Steimle (Vorarlberg) im Finale von Wiener Neustadt | Foto: JKF/ExpaPictures/Österreich Rundfahrt

09.07.2019  |  (rsn) – In den vergangenen Jahren war Deutschland die Sprinthochburg im europäischen Radsport. Fahrer wie Marcel Kittel, John Degenkolb oder André Greipel waren die Garanten für Siege. Die Fähigkeit, im Endsprint vorne zu sein, besitzen aber auch Jannik Steimle (Vorarlberg – Santic) und Jonas Koch (CCC Team). Beide haben auf den ersten beiden Etappen der 71. Österreich Rundfahrt gezeigt. Und das, obwohl die gar keine gelernten Sprinter sind.

"Ich bin eigentlich kein Typ für den Massensprint. Aber ich habe mich stark gefühlt. Bis zum letzten Kilometer hatte ich einen Zug, den Rest habe ich dann alleine erledigt", berichtete Steimle, der mit seinem zweiten Rang auf der 2. Etappe von Zwettl nach Wiener Neustadt erneut die Gesamtführung der Rundfahrt übernahm, nachdem er schon in Wels den kurzen Prolog für sich entscheiden hatte können.

Überhaupt ist für den Schwaben Österreich ein guter Boden, denn im Juni gewann Steimle die Oberösterreich Rundfahrt. Zudem verbrachte er seine bisherigen vier Karrierejahre in der Alpenrepublik. Nach zwei Saisons bei Felbermayr wechselte er im Januar 2018 zu Vorarlberg – Santic. Nach zwei Jahren bei LKT Brandenburg wagte auch Koch früh den Sprung ins Ausland und ging 2016 nach Polen. Einer Saison bei VERVA ActiveJet folgte der Wechsel zu CCC Sprandi, durch die Fusion mit dem BMC Team kam der Schwäbisch-Haller nun sogar in die WorldTour.

In Österreich belegte Kochi in den beiden Massensprints die Ränge vier und drei.. Auch er gehört nicht zu den nominellen Sprintern seiner Mannschaft. "Das Umfeld hat sich geändert, wurde noch professioneller. Wir haben 2018 schon gut gearbeitet, aber jetzt mit Greg Van Avermaet als Leader, da kann man sich 'ne ganze Menge abschauen", schilderte er radsport-news.com die Veränderungen in der polnischen Mannschaft und fügte an: "Ich bin extrem glücklich, im Team, es kann so weitergehen."

Fokus ist nun auf die Kletterer gerichtet

Für den 26-Jährigen geht es nach der Österreich Rundfahrt in das Höhentrainingslager, denn im August warten zwei Highlights. Zum einen die Tour de Pologne, nach der Tour de France wohl die prestigeträchtigste Rundfahrt für das erste polnische WorldTeam. Am Ende des Sommermonats will Koch dann bei der Deutschland Tour aufzeigen: "Das habe ich mir als Peak gesetzt für diese Saison."

Ähnlich wie Steimle fühlt auch er sich in den kurzen Anstiegen wohl, die das Duo auf der 3. Etappe in Österreich erwarten. Allerdings werden sie aus Sicht ihrer Mannschaften nicht die Hauptprotagonisten sein, denn für das Gesamtklassement sind andere Fahrer vorgesehen. "Unser Fokus ist aber jetzt auf Riccardo Zoidl gerichtet, den wir für das Gesamtklassement vorgesehen haben", sagte Koch, der selbst darauf hofft, vielleicht noch einmal in eine Ausreißergruppe gehen zu können.

Auch Steimle weiß, dass die Verteidigung des Roten Trikots heute schwierig wird: "Wir haben andere Ziele und müssen auf unsere starken Kletterer achten für das Endklassement. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass ich das Trikot verliere, aber ausgeschlossen ist es nicht, dass ich es vielleicht verteidige. Ich fühle mich gut und werde versuchen so lange als möglich dabeizubleiben", kündigte er an.

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