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04.06.2019 | (rsn) - Gemäß den Statuten des Radsportweltverbands UCI dürfen Fahrerwechsel nicht vor dem 1. August vertraglich vereinbart werden. Aber bereits seit einigen Monaten gärt es in der Gerüchteküche, speziell was diverse namhafte Rundfahrtspezialisten anbelangt. Beim am Sonntag zu Ende gegangenen Giro d’Italia waren die Wechseldiskussionen eines der großen Themen. radsport-news.com hörte sich um und trägt die interessanten Personalien zusammen.
Schlüsseltransfer dürfte der von Vincenzo Nibali sein, der nach drei Jahren bei Bahrain - Merida vor dem Absprung steht und zwar zu Trek - Segafredo. Massimo Zanetti, Chef des Sponsors Segafredo, verkündete jedenfalls in der Gazetta dello Sport unter souveräner Missachtung der Sperrfrist, dass der Italiener im kommenden Jahr für den von Manager Luca Guercilena geleiteten Rennstall fahren wird.
Trek - Segafredo verfügt in Bauke Mollema - der beim Giro mit Rang fünf zu überzeugen wusste - und Richie Porte - der im Sommer einen weiteren Anlauf in Richtung Tour-Podium unternehmen möchte - zwar bereits über zwei ausgewiesene Rundfahrtspezialisten. Doch sowohl der Niederländer als auch der Australier sind keine Kandidaten für GrandTour-Siege, wohl aber Nibali, der bisher bereits jede der drei großen Rundfahrten gewinnen konnte.
Mit seinen 34 Jahren steht der Sizilianer zwar im Herbst seiner Karriere, und auch Mollema (32 Jahre) sowie Porte (34) sind keine Wechsel auf die Zukunft. Kurzfristig würde das Team mit diesem Trio allerdings über eine der stärksten Rundfahrerriegen im Peloton verfügen.
Freie Fahrt für Landa bei Bahrain - Merida?
Die frei werdende Stelle bei Bahrain - Merida könnte Mikel Landa füllen, der dann endlich einmal als uneingeschränkter Kapitän eine GrandTour in Angriff nehmen würde. Beim Team Sky musste der baskische Kletterspezialist Helferdienste für Chris Froome leisten, weshalb Landa Zur Saison 2018 in seine spanische Heimat zurückkehrte, um bei Movistar endlich auf eigene Rechnung fahren zu können. Aber bereits damals waren Nairo Quintana und Alejandro Valverde die ersten Karten, die das Team bei Giro, Tour und Vuelta spielte.
Freie Fahrt sollte der mittlerweile 29 Jahre alte Landa beim diesjährigen Giro d’Italia erhalten. Dort stahl ihm aber ein gewisser Richard Carapaz die Show, der als erster Profi aus Ecuador das Rosa trikot eroberte, Landa dagegen blieb nur Rang vier. Bei Bahrain - Merida müsste er keine solch starke Konkurrenz fürchten.
Carapaz wiederum soll ein fürstlich dotiertes Angebot des Teams Ineos vorliegen. Der 26-Jährige, dessen Vertrag zum Saisonende ausläuft, müsste sich entscheiden, ob er beim Rennstall von Chris Froome und Geraint Thomas einer von mehreren “Thronfolgern“ - Egan Bernal, Pavel Sivakov, Ivan Sosa - sein will, oder aber bei Movistar mit Leaderstatus ausgestattet sein möchte.
Verliert Movistar seine GrandTour-Asse?
Der könnte sich sogar noch festigen, wenn sich bestätigen sollte, dass es seinen Teamkollegen Quintana zum französischen Zweitdivisionär Arkéa - Samsic zieht. Nach einer Meldung der spanischen Tageszeitung El Pais liegt dem Kolumbianer ein Vertrag vor, der ihm ein Jahressalär von 2,5 Millionen Euro garantiert, dazu soll eine Prämie in nicht genannter Höhe für den Fall eines Tour-de-France-Siegs kommen.
So könnte das Movistar-Team mit Quintana, Carapaz und Landa seine drei GrandTour-Asse verlieren. Zurück blieben wohl nur der 39 Jahre alte Alejandro Valverde sowie Marc Soler, der in dieser Saison allerdings bisher blass blieb. Ein möglicher Ersatz wäre Enric Mas, der nur noch bis Ende 2019 an Deceuninck - Quick-Step gebunden ist.
Da die Belgier traditionell eher auf die Klassiker sowie kleinere Rundfahrten setzen und bei den GrandTours sich meist auf Etappensiege fokussieren, könnte der 24-jährige Spanier bei Movistar bessere Entwicklungsmöglichkeiten besitzen - sowie eine Helferriege, die vor allem in den Bergen mit zu den stärksten zählt.
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