Plattners Tour of Egypt-Tagebuch

Wut über Djimis Ausschluss, Freude über Heikos zweiten Platz

Von Matthias Plattner

Foto zu dem Text "Wut über Djimis Ausschluss, Freude über Heikos zweiten Platz"
Das Team Embrace the World bei der Tour of Egypt | Foto: Embrace the World

23.03.2019  |  (rsn) - Grüezi und herzlich Willkommen zum ersten Tour-Tagebuch-Eintrag von Embrace the World Cycling im neuen Jahr. Pünktlich wie immer traf kurz vor 7 Uhr morgens der schwarze Van bei mir ein. Der Handschlag sitzt und das Gepäck bereits im Auto. Dann ging es erstmals mit Benny (Benjamin Stauder), Duffi (Stefan Duffner), Ilias (Kulke) und dem sportlichen Leiter Jan (Siebert) nach Mailand. Die Fahrt wie immer locker, alle entspannt und unausgeschlafen. Unsere Flüge gingen erst nach Kairo und dann weiter nach Luxor (Ägypten), wo wir dann ETW`s finest Heiko Homrighausen und unseren zweiten Betreuer Gabriel (Ossyra) trafen.

Von unserem sechsten Teamfahrer war bis zur letzten Minute nicht klar, ob alles klappen wird und er mit uns starten kann. Benny hat einmal mehr seine ganze Leidenschaft in die Waagschale gelegt und mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln den ersten kongolesischen Gastfahrer in unsere Reihen geholt. Ich drücke hier nochmals meine ganze Bewunderung vor diesem organisatorischen Meisterwerk und seinem Herzblut aus, das durch nichts zu bändigen scheint!

Angekommen in Luxor müssen wir leider erfahren, dass Heikos Rad nicht transportiert wurde. Gleiches gilt für sein Gepäck. Der ganz normale Wahnsinn eben. Nachdem wir erst gegen 2 Uhr im Bett waren, verlief der erste Tag auch relativ entspannt. Akklimatisieren bei einer kurzen Einheit und warten auf Heikos Rad. Selbstverständlich kam das Rad nicht wie angekündigt an und so musste Heiko nochmals eine Nacht bangen…

Dann am ersten Renntag ist es soweit. Unser kongolesische Gastfahrer Djimi Mouhindo hat es bis nach Luxor geschafft! Gestartet ist der kleine sympathische Kerl in Goma, wo er den Bus nach Kigali (Ruanda) nehmen musste. Danach der erste Flug nach Burundi, weiter nach Äthiopien, wo der nächste Flug nach Kairo wartete, ehe er den letzten Transfer nach Luxor auf sich nahm…Gesamte Reisedauer betrug lächerliche 24h und das Kraftpaket zeigt nicht einen einzigen Anschein von Stress oder schlechter Laune. Wahnsinn!

Wenige Stunden später ist auch Heikos Rad endlich angekommen. Bevor es aber zur Streckenbesichtigung für den Prolog auf die Straße ging, war einmal mehr ETW-Spirit gefragt und mit vereinten Kräften wurde Djimis Rad noch kurz not-operiert! Beim 8km langen Prolog konnte / durfte sich jeder nach eigenem Ermessen auskotzen. Mir blieb dies dank einer im Flugzeug entstandenen Erkältung leider erspart. Klimageräte sei Dank.

Nach mehrmaliger Änderung der Startreihenfolge wurden die ersten Fahrer auf die semi-gut abgesicherte Strecke geschickt. Im Slalom um die Zuschauer ging es 4 Kilometer aus der Stadt raus bis zu einem Wendepunkt. Von hier aus ging es die gleiche Strecke Vollgas zurück ins Ziel, in dem man seine handgestoppte Zeit leider nur schwer einsehen konnte. Als der letzte Fahrer die Ziellinie überquerte, stand noch nicht offiziell bestätigt, unser Gastfahrer Djimi als Sieger fest. Er selbst konnte diese Tatsache nicht glauben und beteuerte von Anfang an, dass es sich bei diesem Ergebnis um einen Fehler handeln muss.

Am Wendepunkt soll ein Streckenposten Djimi nicht gesehen haben und es wird ihm deswegen vorgeworfen, abgekürzt zu haben. Unserem Betreuer am Streckenrand ist zwar aufgefallen, dass Djimi einen Fahrer überholt hat, jedoch gerechtfertigt, da dieser einen Defekt hatte. Ebenso war der Zeitabstand zum Fahrer der zwei Nummern vor ihm gestartet ist, nicht so riesig um ihm „Betrug“ vorzuwerfen. Ende vom Lied: Die Rundfahrt ist für ihn gelaufen.

Selbst das Intervenieren von anderen Teams blieb erfolglos. Unverständlich, weshalb diese Wettbewerbe ohne Transponder durchgeführt werden dürfen. Schlussendlich kann mit Heikos starkem zweiten, und Duffis sechstem Platz die Wut und Enttäuschung über einen so willkürlichen Entscheid ein wenig abgemildert werden.

Grüße, Euer Matthias

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