´Best of the Rest´ bei der Cross-WM

Meisen: Schlechter Start verhinderte mehr als Platz 8

Von Felix Mattis

Foto zu dem Text "Meisen: Schlechter Start verhinderte mehr als Platz 8"
Marcel Meisen wurde in Bogense zum zweiten Mal nach 2015 Achter der Cross-WM. | Foto: Cor Vos

05.02.2019  |  (rsn) - Aus deutscher Sicht endeten die Cross-Weltmeisterschaften im dänischen Bogense am Sonntagnachmittag zwar zum neunten Mal in Folge ohne Podestplatz. Vor den Augen der letzten deutschen Medaillengewinnerin, Hanka Kupfernagel (Silber 2010 in Tabor) gelang Marcel Meisen am Sonntag aber immerhin das beste deutsche Ergebnis im Elite-Rennen der Männer seit 2015. Der 30-Jährige wiederholte mit Rang acht nämlich genau das Resultat, das er selbst vier Jahre zuvor - ebenfalls in Tabor - erreicht hatte. Damals wie heute übrigens bei einem Sieg von Mathieu van der Poel.

"Ich bin auf jeden Fall zufrieden. Top 10 ist ein gutes Ergebnis für mich", erklärte Meisen nun gegenüber radsport-news.com. Der Deutsche Meister war inmitten von zwei Niederländern und acht Belgiern der einzige 'Cross-Ausländer' unter den Top 11 - 'best of the rest' quasi, wie so oft in dieser Saison.

Doch Meisens Rennen hätte noch besser laufen können. Denn überholt wurde der Rheinländer im Verlauf der insgesamt zwölf Runden kaum. "Mein Start war nicht ideal, so dass ich leider nie Anschluss an die Gruppe ab Platz vier hatte", so Meisen. Im Verlauf der ersten Runde war Sascha Weber am Ende der Top 15 bester Deutscher, Meisen fand sich nach dem Start sogar außerhalb der Top 20 wieder. So verpasste er am Rundenende den Anschluss an die erste 17-köpfige Gruppe und im zweiten Umlauf dadurch auch den Postabgang, als sich jene Achtergruppe bildete, die anschließend das Rennen bestimmen sollte. "Sonst hätte ich mir im Kampf um Platz 4-6 auch einiges zugetraut", so Meisen.

Ständig auf der Überholspur

So aber befand er sich gemeinsam mit dem Belgier Quinten Hermans über die gesamte Distanz in der Verfolgerrolle wieder und machte Position um Position gut. Als Corne van Kessel (Niederlande) wegen eines Defekts zurückfiel, rückte Meisen schon drei Runden vor Schluss auf Platz acht vor und hatte sich von seiner Gruppe bereits abgesetzt, als ihn dann selbst ein Plattfuß bremste. "Das konnte ich in den letzten beiden Runden noch geradebiegen", sagte er.

Fünf Sekunden hinter Hermans sowie 19 Sekunden hinter dem Sechstplatzierten Lars van der Haar (Niederlande) und 1:29 Minuten hinter Weltmeister van der Poel wurde Meisen schließlich Achter. Ohne den Platten hätte es wohl zu Platz sieben gereicht - und mit einem guten Start, der ihm Zugang zur entscheidenden Achtergruppe ermöglicht hätte, womöglich sogar zum vierten bis sechsten Rang.

Jetzt geht's auf die Straße

"Die kurzen Anstiege und Abfahrten lagen mir definitiv, aber die insgesamt schnelle Runde vielleicht etwas weniger. Auch die Witterungsveränderung von Samstag auf Sonntag (es war sonnig und etwas wärmer, Anm. d. Red.) war in meinen Augen eher ein Nachteil, was mich umso glücklicher macht, dass es doch so gut lief", zog Meisen schließlich Bilanz.

Die insgesamt starke Saison - Meisen steht nun auf Weltranglistenplatz neun - macht dem 30-Jährigen Mut fürs nächste Jahr. "Ich weiß was ich verbessern muss und hoffe, dass mal ein WM-Tag kommt, an dem für mich alles passt", meinte er. Zunächst aber geht es nun auf die Straße, anstatt zu den Finalläufen der Cross-Serien Superprestige und DVV Trofee: Vom 14. bis 17. Februar ist Meisen bei der Tour de Provence im Einsatz.

Und dann vielleicht mit Teamkollege van der Poel zu den großen Klassikern?

Mehr Informationen zu diesem Thema

19.04.2024UCI veröffentlicht kompakten Cyclocross-Weltcup-Kalender

(rsn) – Der vom Radsportweltverband UCI präsentierte Cross-Weltcup-Kalender 2024/25 weist einige bemerkenswerte Änderungen auf. So wurde die Anzahl der Rennen von 14 auf 12 reduziert, die zudem al

02.03.2024Neue Regeln sollen Crossstars zur Weltcup-Teilnahme zwingen

(rsn) – Die vielen Absagen von Topfahrern für die Cyclocross-Weltcups waren sowohl der UCI als auch Veranstalter Flanders Classics in diesem Winter ein Dorn im Auge. Schon während der Saison rausc

19.02.2024Iserbyt feiert beim X2O-Finale in Brüssel seinen 50. Sieg

(rsn) – Eli Iserbyt (Pauwels Sauzen – Bingoal) hat in Brüssel den finalen Lauf der X2O Badkamers Trofee 2023/24 gewonnen und den Zielstrich dabei 3:15 Minuten vor Lars van der Haar (Baloise – T

19.02.2024Brand verabschiedet sich mit zwei Siegen aus dem Cross-Winter

(rsn) – Lucinda Brand (Baloise – Trek Lions) hat ihre Cross-Saison bis zum Schluss durchgezogen und sich am letzten Wochenende des Querfeldein-Winters noch zwei Siege gesichert: Am Samstag gewann

11.02.2024Sprachloser Vandeputte gewinnt in Lille erstmals einen Topcross

(rsn) - Niels Vandeputte (Alpecin – Deceuninck) hat in Lille den größten Erfolg seiner Karriere gefeiert. Der 23-Jährige gewann beim siebten und vorletzten Lauf der X2O Trofee erstmals einen Cros

10.02.2024Iserbyt triumphiert nach Wiederauferstehung in Middelkerke

(rsn) – Trotz einer zwischenzeitlichen Schwächephase hat Eli Iserbyt (Pauwels Sauzen – Bingoal) in Middelkerke das Superprestige-Finale gewonnen und sich wie bereits im Vorjahr das Klassement der

10.02.2024Alvarado sichert sich ihren dritten Superprestige-Titel

(rsn) - Lucinda Brand (Baloise – Trek Lions) hat das Superprestige-Finale in Middelkerke gewonnen. 1:15 Minuten hinter ihr wurde Laura Verdonschot (De Ceuster – Bonache) Zweite. Den dritten Rang s

04.02.2024Van der Poel: “Das härteste Rennen, das ich je hier gefahren bin“

(rsn) – Das lateinische Zitat "veni, vidi, vici", welches Julius Cäsar zugeschrieben wird, passte auch perfekt zum Auftritt von Mathieu van der Poel bei den Cross-Weltmeisterschaften 2024 in Tabor

04.02.2024Emotionales WM-Finale! Stybar tritt unter Tränen ab

(rsn) – Als Mathieu van der Poel schon seine ersten Siegerinterviews gab, folgte das wohl emotionale Highlight des WM-Wochenendes im tschechischen Tabor, als der dreifache Weltmeister Zdenek Stybar

04.02.2024Backstedt: “Es hat sich alles wie in Zeitlupe angefühlt“

(rsn) - Sie war die große Favoritin im U23-Rennen der Frauen bei den Cyclocross-Weltmeisterschaften im tschechischen Tabor und am Ende setzte sich die Britin Zoe Backstedt überlegen durch. Doch was

03.02.2024Van Empel: “Ich habe mein Ding gemacht“

(rsn) – Der Frauen-Crosssport bleibt fest in niederländischer Hand. Das unterstrich der vierfache Triumph der Oranje-Fahrerinnen am Samstag bei den Weltmeisterschaften im tschechischen Tabor. Wie s

03.02.2024Brandau hatte in Tabor die Beine für Platz fünf

(rsn) – Vor 14 Jahren stand Elisabeth Brandau das erste Mal bei Cross-Weltmeisterschaften am Start. 2018 holte sie als Fünfte ihr bestes Ergebnis und dieses hätte sie im zarten Alter von 38 Jahren

Weitere Radsportnachrichten

06.05.2024O’Connor “muss jetzt die Konsequenzen tragen“

(rsn) – Wenn Ben O’Connor (Decathlon – AG2R La Mondiale) in diesem Jahr irgendwo an den Start ging, war es meistens von Erfolg gekrönt. Auf seinen Sieg bei seinem Saisonauftakt bei der Murcia-R

06.05.2024In Frankfurt und in Vorarlberg gab es wenig zu holen

(rsn) - Die deutschen KT-Teams hatten in dieser Woche ein volles Rennprogramm. Doch die erhofften Erfolge sprangen dabei gegen die internationale Konkurrenz nicht heraus.Die ereignisreichste Woche ha

05.05.2024Eine erste Chance für die Sprinter

(rsn / ProCycling) – Nachdem sie sich zwei Tage lang "aufwärmen" konnten, ist es nun für die schnellen Männer des Pelotons Zeit, ihren Job zu verrichten. Bevor sie jedoch ihren ultimativen Zielsp

05.05.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morgen

05.05.2024Pogacar auf den Spuren Pantanis

(rsn) - 1999 hatte Marco Pantani am Fuße des Anstiegs zur Kapelle nach Oropa einen Defekt. Die Kette fiel ihm herunter. Es dauerte, bis ein Materialwagen bei ihm war. Fahrer um Fahrer zog derweil an

05.05.2024Nur ein Defekt bremste Martinez hinauf nach Oropa

(rsn) – Gut fünf Kilometer vor dem Ziel der 2. Etappe am Santuario di Oropa gab es Grund zur Beunruhigung beim Team Bora – hansgrohe. Am Ende des Tages aber sah man nichts als strahlende Gesichte

05.05.2024Martinez: “Das Resultat ist großartig für unsere Moral“

(rsn) – Mit einem Tag “Verspätung“ hat Tadej Pogacar am Sonntag bei der ersten Bergankunft den erwarteten Etappensieg am Auftaktwochenende des 107. Giro d’Italia eingefahren. Am Santuario di

05.05.2024Highlight-Video der 2. Etappe des Giro d´Italia

(rsn) – Zum Auftakt des 107. Giro d’Italia (2.UWT) musste sich Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) noch mit Rang drei begnügen. An der ersten Bergankunft jedoch gab es für den Top-Favoriten kein H

05.05.2024Pogacar stürmt in Oropa trotz Sturz ins Rosa Trikot

(rsn) – Marco Pantani triumphierte 1999 an der Wallfahrtskirche Santuario di Oropa dank einer historischen Aufholjagd, nachdem er am Fuße des Anstiegs durch einen Defekt gestoppt worden war. 25 Jah

05.05.2024De Lie in der Bretagne auch durch zwei Plattfüße nicht zu stoppen

(rsn) – Nach Platz zwei im Vorjahr hat sich Arnaud De Lie (Lotto – Dstny) die 41. Ausgabe von Tro Bro Léon (1.Pro) gesichert. Der 22-jährige Belgier entschied in der Bretagne das über 203,6 Kil

05.05.2024Vollering nutzt Rückenwind-Passage zum Vuelta-Triumph

(rsn) – Mit einem weiteren überragenden Auftritt hat Demi Vollering (SD Worx – Protime) die 10. Vuelta Femenina (2.UWT) souverän für sich entschieden. Die 27-jährige Niederländerin schüttelt

05.05.2024Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 2. Etappe

(rsn) - 176 Profis aus 22 Teams sind am 4. Mai zum 107. Giro d’Italia (2.UWT) angetreten, darunter auch zwölf Deutsche, vier Österreicher, zwei Schweizer und ein Luxemburger. Hier listen wir a

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)