Nach enttäuschenden Jahren Wechsel nach Portugal

Thurau: “Man soll sehen, dass ich noch da bin“

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Thurau: “Man soll sehen, dass ich noch da bin“"
Björn Thurau (hier im Trikot von Kuwait-Cartucho.es) fährt 2019 in Portugal für das Team Vito-Fereinse | Foto: Hennes Roth

23.10.2018  |  (rsn) – Die letzten beiden Jahre im Kontinental-Bereich, zunächst 2017 bei Kuwait-Cartucho.es und auch 2018 bei Holdsworth in Großbritannien, hatte Björn Thurau jeweils mit der Hoffnung in Angriff genommen, sich wieder für einen Kontrakt bei einem höherklassigen Team empfehlen zu können. Doch aus der Hoffnung wurde schnell Enttäuschung.

Bei Kuwait-Cartucho.es hatte der 30-Jährige zwar wenige Renneinsätze auf internationaler Ebene, doch konnte er zumindest mit dem dritten Gesamtrang bei der Tour of Quinghai Lake (2.HC) aufzeigen. Für das Team Holdsworth hingegen stand Thurau nur bei einem einzigen UCI-Rennen am Start.

"Wir hatten von Anfang an leider kaum Rennen, wodurch ich erst im April meine Premiere gab. Dazu wurde von Teammanager Dave Loughran nichts von dem Versprochenen eingehalten, was anfangs besprochen wurde“, erklärte Thurau gegenüber radsport-news.com. Damit meinte er das Ausbleiben von Trainingslagern und internationalen Renneinsätzen, oftmals fehlende Verpflegung bei den Rennen und die Nicht-Erstattung von Flug- und Reisekosten.

"Als dann nicht mal mehr das Gehalt ordnungsgemäß bezahlt wurde, habe ich mich wie andere Fahrer auch an die CPA und die UCI gewendet“, so Thurau über die Vorgänge bei seinem Arbeitgeber, der "mehr oder weniger ab Juli“ seinen Rennbetrieb eingestellt hätte. "Ein trauriges Kapitel, nicht nur für mich, sondern für alle Fahrer.“

Thurau will nun mit seinem Wechsel zum Kontinental-Team Vito-Fereinse ein neues, positiveres Kapitel schreiben. "Ich denke, meine Qualität ist immer noch da. Ich habe immer weiter an mir gearbeitet. Leider hatten meine Teams der letzten beiden Jahre ein sehr sparsames Rennprogramm angeboten“, führte er fort.

Dass sich dies bei Vito-Fereinse ändern wird, ist sich Thurau sicher. Denn in Portugal gibt es noch zahlreiche Eintagesrennen und Rundfahrten. "Portugal ist sicherlich im Kontinental-Bereich eines der am besten aufgestellten Länder. Alles ist sehr professionell organisiert und es gibt viele talentierte Fahrer, die ein hohes Niveau mitbringen“, freute sich der Hesse auf sein Engagement. "Ich hoffe, dass ich durch das professionelle Umfeld und den guten Rennkalender schnell wieder meine volle Leistungsfähigkeit abrufen kann“, so der Allrounder, der sich bei Teammanager Joaquim Andrade für den Vorschuss an Vertrauen bedankte.

Den möchte Thurau mit "guten Resultaten“ und "einer aggressiven Fahrweise“ zurückzahlen und letztlich davon auch selbst profitieren. "Man soll sehen, dass ich immer noch da bin. Nur dabei zu sein, ist nicht das, was mich zufrieden stellt“, so Thurau, der sich auch mit seinen mittlerweile 30 Jahren nochmals die Rückkehr in eine höhere Division zutraut.

"Deshalb übe ich diesen Sport weiter aus. In der Vergangenheit habe ich gezeigt, was ich kann. Und diese Qualitäten sind nicht von heute auf morgen verschwunden. Es läuft nicht immer alles rund – mal zu Recht, mal zu Unrecht. Aber man hat immer die Chance zurückzukehren, mit der richtigen Motivation und dem nötigen Talent“, gab er sich kämpferisch, um anzufügen: "Natürlich bedarf es auch des nötigen Glücks."

 

Mehr Informationen zu diesem Thema

11.05.2022Medien: Cavendish-Management spricht mit mehreren Teams

(rsn) - Mark Cavendish wird auch im kommenden Jahr noch dem Profi-Peloton angehören – jedenfalls wenn es nach dem Briten geht. Wie das belgisch-niederländische Portal Wielerflits aus mehreren Quel

17.03.2022Medien: Jumbo - Visma und EF an Nils Van der Poel interessiert

(rsn) – Einen großen Namen hat er im Radsport bereits, doch das ist eher Zufall: Der Schwede Nils Van der Poel – weder verwandt noch verschwägert mit Adrie, Mathieu oder David van der Poel – k

14.02.2022Diese WorldTour-Profis sind für 2022 noch ohne Vertrag

(rsn) – Fast alle Radprofis der ersten Division haben für die Saison 2022 Planungssicherheit, der Transfermarkt hat längst wieder einen Gang runtergeschaltet. Doch nicht bei allen WorldTour-Fahre

03.02.2022Qhubeka macht als Kontinental-Team weiter

(rsn) - Die Geschichte des Qhubeka-Profiteams ist mit der Auflösung des Rennstalls an ihr vorläufiges Ende gelangt. Doch Gründer und Manager Douglas Ryder bleibt dem Radsport treu und schickt in de

30.01.2022Rebellin: Nach 30 Profijahren ist am Saisonende Schluss

(rsn) - Davide Rebellin steht vor seiner 30. Profisaison, die der mittlerweile 50 Jahre alte Italiener für das italienische Kontinental-Team Work Service Vitalcare Vega bestreiten wird. Ende des Jahr

16.01.2022Bike Aid will Mulubrhan zum WorldTour-Vertrag verhelfen

(rsn) - Gemeinsam mit seinem Landsmann Biniam Ghirmay (Intermarché - Wanty - Gobert) zählt der Eritreer Henok Mulubhran zu den talentiertesten Fahrern des afrikanischen Kontinents. Folgerichtig hatt

31.12.2021Bike Aid holt türkischen U23-Meister Dogan, Pfingsten hört auf

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des (Profi)-Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder

30.12.2021Richeze noch ohne Team und vor dem Karriereende

(rsn) - Nachdem er von seinem UAE Team Emirates keinen Vertrag über 2021 hinaus erhalten hat, wird Maximiliano Richeze wahrscheinlich seine Karriere beenden. Das kündigte der 38-jährige Argentinier

30.12.2021Meisen 2022 im Trikot des Stevens Racing Team

(rsn) - Nach insgesamt fünf Jahren beim belgischen Team Alpecin - Fenix, das bis Ende 2019 unter dem Namen Corendon - Circus unterwegs war, wird Marcel Meisen seine Karriere im Trikot des deutschen S

24.12.2021Vaughters: “Ein Dopingsünder erkennt einen anderen“

(rsn) – Mit seinen beiden Parforceritten beim Critérium du Dauphiné sorgte Mark Padun (Bahrain Victorious) für Schlagzeilen im Vorfeld der Tour de France. Viele bezweifelten die Leistungen des 25

22.12.2021Jumbo - Visma baut vier weitere Jahre auf Roglic als Säule

(rsn) - Nach seiner vorzeitigen Vertragsverlängerung mit Jumbo - Visma bis Ende 2025 steht Primoz Roglic vor vier weiteren Jahren beim niederländischen Rennstall, für den er seit 2016 nicht weniger

22.12.2021Hamilton: “Hier sind alle glücklich“

(rsn) – Während in den vergangenen Jahren zahlreiche Fahrer das Team DSM wegen Differenzen über die Arbeitsweise des Rennstalls verlassen haben, ist Chris Hamilton damit ausgesprochen zufrieden un

Weitere Radsportnachrichten

21.12.2024Red-Bull-Sportchef Aldag über die Transfers von Lazkano und Co.

(rsn) – Es war abzusehen, dass Red Bull – Bora – hansgrohe auch in diesem Winter wieder allerhand Veränderungen am Kader für die neue Saison vornehmen würde. Neun Profis stoßen 2025 zum Team

21.12.2024Vandeputte mit Start-Ziel-Sieg zum ersten Weltcuperfolg

(rsn) – Dank einer technischen Glanzleistung hat Niels Vandeputte (Alpecin – Deceuninck) in Hulst nicht nur einen Start-Ziel-Sieg, sondern auch seinen ersten Weltcup-Erfolg gefeiert. Der Belgier w

21.12.2024Schreiber startet am schnellsten und bleibt bis zum Schluss vorn

(rsn) – Schnellstarterin Marie Schreiber (SD Worx – Protime) hat den Cross-Weltcup in Hulst mit einem Start-Ziel-Sieg für sich entschieden. Lucinda Brand (Baloise – Trek Lions) baute als Zweite

21.12.2024Knolle, Groß, John und Zemke zu rad-net - Sauerland

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

21.12.2024Vom Niemandsland nach Alpe d’Huez in wenigen Monaten

(rsn) – Als Ruderin stand Valentina Cavallar schon bei den Olympischen Spielen am Start und ihr Einstieg in den Radsport kam dann doch sehr überraschend. Erst im April fand sie einen Platz bei der

21.12.2024“Riesige Erleichterung“: Auf dem Weg zurück zu alter Stärke

(rsn) – Er war noch nicht ganz wieder der Alte, doch nach zwei krankheitsbedingt schwarzen Saisons hat Maximilian Schachmann 2024 endlich erneut aufblitzen lassen können, wozu er fähig ist. Das ge

21.12.2024Van Empel muss Cross-Wochenende auslassen

(rsn) - Wegen eines Trainingssturzes muss Weltmeisterin Fem van Empel (Visma – Lease a Bike) die beiden Cross-Weltcups in Hulst und Zonhoven an diesem Wochenende auslassen. Wie die Niederländerin a

21.12.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste 2024

(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem

20.12.2024Meisterschaftsdoppel versöhnte nach Olympia-Enttäuschung

(rsn) – Die Olympischen Spiele in Paris hatten die Österreicherin Anna Kiesenhofer (Roland) wieder in den Fokus der medialen Aufmerksamkeit zurückgeholt. Immer wieder wurde ihre Sensationsfahrt v

20.12.2024Van Aert kehrt in Mol zu seiner ersten Liebe zurück

(rsn) - Viel Zeit zur Vorbereitung konnte sich Wout van Aert (30) nicht gönnen. Nach nur drei Tagen im Cross-Training will der Belgier am Montag beim Superprestige in Mol starten. Der Cross-Vizeweltm

20.12.2024Van Schip wegen Drohungen und Beleidigungen gesperrt

(rsn) - Wegen "Beleidigungen, Drohungen und unangemessenem Verhalten“ bei der Bahn-WM in Ballerup (Dänemark) hat die UCI den Niederländer Jan-Willem van Schip vom 27. Dezember 2024 bis zum 1. Febr

20.12.2024In starker Saison geriet der Handgelenksbruch zur Nebensache

(rsn) – Der Wechsel von Max Walscheid von Cofidis zu Jayco – AlUla im vergangenen Winter hat genau das bewirkt, was sich der Heidelberger erhofft hatte. Zum einen kehrte er nach einer sieglosen S

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine