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09.03.2018 | (rsn) - Das Gelbe Trikot der 76. Austragung von Paris-Nizza trägt mit Luis Leon Sanchez (Astana) nach wie vor ein Spanier. Doch die französischen Fans konnten auf der 6. Etappe der Fernfahrt bereits den vierten Erfolg eines heimischen Fahrers bejubeln.
Am Freitag war es Rudy Molard (Groupama-FDJ), der nach 188 schweren Kilometer von Sisteron nach Vence die Nase vorn hatte. Der 28-jährige Franzose setzte auf der ersten Bergetappe nach einer cleveren Attacke rund 1,5 Kilometer vor dem Ziel durch und feierte den bisher größten Erfolg seiner Karriere.
"Es ist fantastisch, das ist Groupama-FDJs zweiter Sieg bei Paris-Nizza (nach Arnaud Demare zum Auftakt) und mein erster WorldTour-Sieg. Ich wohne in Antibes, ich kannte den letzten Anstieg - ich bin ihn ein Dutzend Mal gefahren - und als die Route nach Paris-Nizza im Winter bekanntgegeben wurde, war ich erfreut, ein solches Etappenfinale zu sehen, das mir sehr gut liegt“, strahlte Molard im Ziel nach seinem zweiten Sieg als Profi. "Ich habe mich gut gefühlt und wusste, dass ich verlieren würde, wenn ich wartete. Ich habe mehrmals attackiert, aber die letzte Attacke war eine wirklich gute.“
Im Sprint der Favoriten, die den im Gesamtklassement ungefährlichen Molard hatten ziehen lassen, sicherte sich der Belgier Tim Wellens (Lotto Soudal) Rang zwei vor Julian Alaphilippe (Quick-Step Floors), der Klassementhoffnung der Franzosen, und Sanchez (Astana), der trotz eines Defekts im Finale sein Gelbes Trikot souverän verteidigte.
"Ich hatte einen Reifenschaden am Hinterrad, aber wir sind nicht in Panik geraten, Omar (Fraile) gab mir sehr schnell sein Rad. Am Ende des Tages, nach all der Arbeit, die mein Team geleistet hat, haben wir den Schaden schnell beheben können, und ich bin glücklich, wie es im Finale für uns lief“, sagte der 34-Jährige, der seinen zweiten Gesamtsieg nach 2009 anpeilt.
Zufrieden konnte auch das deutsche Bora-hansgrohe-Team sein. Zwar büßte der Österreicher Felix Großschartner (Bora-hansgrohe) seinen sechsten Platz in der Gesamtwertung ein, dafür sprang sein Landsmann und Teamkollege Patrick Konrad in die Bresche und belegte zeitgleich mit Wellens hinter dem Niederländer Sam Oomen (Sunweb) und dem Belgier Dylan Teuns (BMC) den siebten Platz.
Für den bisherigen Gesamtzweiten Wout Poels (Sky) dagegen endete das Rennen nach einem Sturz in der letzten Abfahrt des Tages im Krankenhaus. Dort wurde bei dem 30-jährigen Niederländer unter anderem ein Schlüsselbeinbruch diagnostiziert. Neuer Zweiter ist nun mit 22 Sekunden Rückstand Alaphilippe, gefolgt von den Spaniern Marc Soler (Movistar/+0:26) und Gorka Izagirre (Bahrain-Merida/+0:34) sowie Wellens auf Rang fünf.
Konrad (+0:54) verbesserte sich als bester Bora-Profi auf die zehnte Position. "Vom vorletzten Anstieg weg war das heute nur mehr Vollgas. Ich war total am Limit und musste wirklich hart kämpfen, um da vorne dran zu bleiben. Im letzten Kreisverkehr habe ich vielleicht die falsche Seite genommen, darum war ich danach etwas eingebaut. Aber mit meiner Leistung bin ich sehr zufrieden und der siebte Platz ist auch ok. Aber das Wichtigste war heute, einfach vorne dabei zu sein“, sagte der 26-jährige Konrad, auf dem nun die Hoffnungen von Bora-hansgrohe ruhen.
Bei enorm hohem Tempo von zunächst mehr als 46 km/h lösten sich zwölf Fahrer um Thomas De Gendt (Lotto Soudal) und die beiden Deutschen Nils Politt (Katusha-Alpecin) und Paul Martens (LottoNL-Jumbo) aus dem Feld, wurden aber bei drei Minuten Abstand an der kurzen Leine gehalten. De Gendt sicherte sich zwar vier der fünf Bergwertungen des Tages, das Bergtrikot holte sich allerdings der Franzose Fabien Grellier (Direct Energie), der gemeinsam mit dem erfahrenen Belgier sowie Carlos Barbero (Movistar), Thomas Scully (EF-Drapac) sowie Amael Moinard (Fortuneo-Samsic) in der vorletzten Abfahrt des Tages 22 Kilometer vor dem Ziel als letzte Ausreißer wieder eingefangen wurden.
Zu diesem Zeitpunkt hatte Mitchelton Scott das Tempo im Feld massiv erhöht, um Simon Yates in der 1,8 Kilometer langen und zehn Prozent steilen Steigung La Colle sur Loup (1. Kat.) einen Angriff zu ermöglichen. Zwar erreichte der Brite 8,5 Kilometer vor dem Ziel als erster die Bergwertung, wurde danach von den Verfolgern wieder gestellt.
Zur Gruppe gehörte auch Bora-Kapitän Konrad, wogegen Großschartner auf den letzten fünf Kilometern zurückfiel und schließlich mit mehr als einer Minute Rückstand als 25. ins Ziel kam. Im Finale versuchte es Molard schließlich mit mehreren Attacken, deren letzte sich als die siegbringende herausstellte. Zwei Sekunden hinter dem FDJ-Profi kam die noch 15 Fahrer starke erste Verfolgergruppe ins Ziel.
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