Dominant zum vorzeitigen Weltcup-Gesamtsieg

Van der Poel gibt sich vor den Augen von Opa Poulidor keine Blöße

Von Felix Mattis

Foto zu dem Text "Van der Poel gibt sich vor den Augen von Opa Poulidor keine Blöße"
Mathieu van der Poel (Corendon-Circus) ist vorzeitig Weltcup-Gesamtsieger. | Foto: Cor Vos

21.01.2018  |  (rsn) - Mit dem sechsten Sieg im achten von neun Rennen der Cross-Weltcup-Saison 2017/2018 hat sich Mathieu van der Poel (Corendon-Circus) vorzeitig zum Gesamtsieger gekrönt. Eine Woche vor dem Finale von Hoogerheide triumphierte der niederländische Überflieger vor den Augen seines Großvaters Raymond Poulidor, dem dreimaligen Gesamtzweiten der Tour de France, im französischen Nommay gewohnt dominant und verwies Weltmeister Wout Van Aert (Crelan-Charles) um 33 Sekunden auf Rang zwei. Dessen belgischer Landsmann Toon Aerts (Telenet-Fidea) wies im Ziel als Drittplatzierter bereits mehr als zwei Minuten Rückstand auf.

"Es war ein sehr harter Kurs, sehr rutschig. Aber das sind Bedingungen, die ich mag", sagte van der Poel vor der Siegerehrung, bei der auch Poulidor selbst ihm und seinen beiden Kontrahenten offiziell gratulierte. Schon direkt nach der Zieldurchfahrt hatte der 23-Jährige direkt an der Bande angehalten, um seinen Großvater zu umarmen.

Van der Poel fuhr, abgesehen von einem kleinen Fauxpas in der ersten Runde ein perfektes Rennen. Bei der ersten Boxen-Durchfahrt aber verpasste er seinen Mechaniker, musste anhalten und ein paar Meter zurücklaufen, um sein neues Rad zu bekommen. "Nach einem kleinen Fehler am Anfang, habe ich den Abstand schnell zugefahren zur Spitze, und am Ende war ich schnell genug für den Sieg", fasste er das Rennen später zusammen.

Durch den Fehler lag van der Poel am Ende der ersten Runde etwas außerhalb der Top 5 und hatte zehn Sekunden Rückstand auf den allein führenden Van Aert. In der zweiten Runde schloss er aber mit Aerts zum Spitzenreiter auf und ließ mit ihm gemeinsam schließlich Aerts stehen. Als dann in der dritten der neun Runden Van Aert an einem kleinen Anstieg etwas wegrutschte, entstand eine Lücke zwischen dem Niederländer und dem Belgier, die van der Poel sofort nutzte, indem er beschleunigte.

Am Rundenende hatte er drei Sekunden Vorsprung, nach Runde vier waren es zwölf, und in Rund fünf sorgte der spätere Sieger für die Vorentscheidung. Er erhöhte noch einmal den Druck und vergrößerte seinen Vorsprung auf eine halbe Minute. Von da an ging der Abstand noch auf rund 40 Sekunden hoch, bevor van der Poel sich darauf beschränkte, das Ergebnis zu verwalten und mit einer lockereren Schlussrunde noch einmal ein paar Sekunden herschenkte. Sein Sieg war ohnehin nicht mehr in Gefahr.

Durch den sechsten Erfolg im achten Weltcuprennen hat van der Poel nun 615 Punkte auf dem Konto, während Van Aert bei 515 Zählern steht. Da es für einen Weltcup-Sieg nur 80 Punkte gibt, kann van der Poel beim Heimrennen in Hoogerheide am kommenden Wochenende nicht mehr eingeholt werden und steht vorzeitig als Gesamtsieger fest.

Der Deutsche Meister Marcel Meisen (Steylaerts-Betfirst) erreichte das Ziel in Nommay zwei Wochen vor den Weltmeisterschaften von Valkenburg auf dem 20. Platz.

Ergebnis:
1. Mathieu van der Poel (Corendon-Circus) 1:06:56 Stunden
2. Wout Van Aert (Crelan-Charles) + 0:33 Minuten
3. Toon Aerts (Telenet-Fidea) + 2:09
4. Tim Merlier (Crelan-Charles) + 2:31
5. Michael Vanthourenhout (Marlux-Bingoal) + 2:47
6. Laurens Sweeck (ERA-Circus) + 3:06
7. Michael Boros (Pauwels Sauzen-Vastgoedservice) + 3:11
8. David van der Poel (Corendon-Circus) + 3:48
9. Steve Chainel (Chazal-Canyon) + 3.50
10. Kevin Pauwels (Marlux-Bingoal) + 3:54

Weltcup-Gesamtstand:
1. Mathieu van der Poel (Corendon-Circus) 615 Punkte
2. Wout Van Aert (Crelan-Charles) 515
3. Toon Aerts (Telenet-Fidea) 445
4. Michael Vanthourenhout (Marlux-Bingoal) 409
5. Laurens Sweeck (ERA-Circus) 406

Mehr Informationen zu diesem Thema

20.03.2025Van Empel legt Pause ein: “Für meine mentale Gesundheit“

(rsn) – Fem van Empel wird bis auf weiteres keine Rennen mehr bestreiten. Das hat die 22-jährige Niederländerin am Donnerstagmorgen auf ihren Social-Media-Kanälen bekannt gemacht und damit wohl s

07.03.2025Cube wird Co-Namenssponsor bei Heizomat

(rsn) – Der bayerische Fahrradhersteller Cube steigt zum Co-Namenssponsor des deutschen Cyclocross-Teams Heizomat - Herrmann auf, das künftig unter dem Namen Heizomat – Cube starten wird. Das kü

23.02.2025Nieuwenhuis holt sich in Oostmalle den letzten Cross der Saison

(rsn) – Der letzte Sieger der diesjährigen Cross-Saison heißt Joris Nieuwenhuis (Ridley Racing). Beim Sluitingsprijs Oostmalle (C1) in der Provinz Antwerpen setzte sich der 29-jährige Niederländ

23.02.2025Cant verpasst in ihrem letzten Rennen knapp das Podium

(rsn) – Beim letzten Stelldichein der Querfeldein-Spezialistinnen in dieser Saison hat Lucinda Brand (Baloise Glowi Lions) den Sluitingsprijs von Oostmalle (C1) gewonnen. Die Niederländerin setzte

19.02.2025Iserbyt muss auf Finale der Cyclocross-Saison verzichten

(rsn) - Eli Iserbyt (Pauwels Sauzen - Cibel Clementines) wird am 23. Februar nicht mehr zum Finale der Cyclocross-Saison 2024/25 beim Sluitingsprijs Oostamalle antreten. Nach Angaben seines Teams muss

16.02.2025Vanthourenhout wird Nieuwenhuis im Amphitheater los

(rsn) – Michael Vanthourenhout (Pauwels Sauzen – Cibel) hat in Brüssel den achten und letzten Lauf der X2O Trofee gewonnen und sich in der belgischen Hauptstadt nach zwei zweiten Plätzen in Folg

16.02.2025Casasola bezwingt zum Saisonfinale Teamkollegin Norbert Riberolle

(rsn) – Sara Casasola (Crelan – Corendon) hat sich in einem packenden Duell mit ihrer Teamkollegin Marion Norbert Riberolle in Brüssel den achten und letzten Lauf der X2O Trofee gesichert. Die 25

15.02.2025Vandeputte in Sint-Niklaas souverän zum dritten Sieg

(rsn) – Er zählt zu den besten Fahrern des Cross-Winters, ist Gewinner der Superprestige-Gesamtwertung. Doch mit dem Siegen klappte es selten bei Niels Vandeputte. Doch zum Ende der Saison hat es f

10.02.2025Crelan, van der Poel, Vos und Co. ehren Cant mit Musikvideo

(rsn) – Mit dem Cross-Winter 2024/2025 geht auch die große Karriere der Belgierin Sanne Cant (Crelan – Corendon) zu Ende. Die 34-Jährige wird ihr Rad am Saisonende an den Nagel hängen. Mit ihr

09.02.2025Sweeck hat bei der X2O Trofee in Lille “Bingo!“

(rsn) - Laurens Sweeck (Crelan – Corendon) hat beim Krawatencross in Lille seinen siebten Saisonsieg gefeiert. In einem spannenden Rennen nahm der Belgier die Schlussrunde gemeinsam mit acht Begleit

08.02.2025“Spätstarter“ Nieuwenhuis gewinnt Superprestige-Finale

(rsn) – Es sah für Joris Nieuwenhuis (Ridley) nach Krankheiten und Verletzungen nach einer Saison zum Vergessen aus. Doch seit seinem Start in den Crosswinter am 12. Januar liefert der 28-Jährige

08.02.2025Van der Heijden jubelt erstmals in Middelkerke

(rsn) - Beim Abschluss der Superprestige in Middelkerke hat Inge van der Heijden (Crelan – Corendon) ihr erstes Wertungscross gewonnen. Die Niederländerin profitierte dabei von einem Sturz von Luci

Weitere Radsportnachrichten

04.07.2025Zum Auftakt im Norden stehen die Zeichen auf Sprint Royal

(rsn / ProCycling) – Im Norden Frankreichs beginnt die Tour de France 2025. Knapp 185 Kilometer absolviert das Peloton in einer langen Schleife rund um Lille, das nach 1960 und 1995 bereits zum drit

04.07.2025Lipowitz will die Tour genießen und Roglic “bestmöglich unterstützen“

(rsn) – Spätestens nach seinem dritten Platz beim Critérium du Dauphiné (2.UWT) sind die Erwartungen an Florian Lipowitz nochmals gestiegen. Die Tour-Generalprobe hatte sein Team Red Bull – Bor

04.07.2025Aldag: “Wir haben alles gemacht, um die Tour zu gewinnen“

(rsn) - Red Bull – Bora – hansgrohe nimmt den zweiten Anlauf, um mit Primoz Roglic die Tour de France zu gewinnen. Darauf hat sich das einzige deutsche WorldTour-Team vorbereitet. Was die Raublin

04.07.2025Wechselt Groenewegen zu Unibet - Tietema Rockets?

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

04.07.2025Statt dem Duell gegen Vingegaard erneut eine Pogacar-Show?

(rsn) – Im Grunde ist die Geschichte schnell erzählt: Seit 2021, also seit Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) und Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) gemeinsam die Tour de France bestri

04.07.2025Bauhaus will im ´Freestyle´ an die richtigen Hinterräder

(rsn) – Fünf Top-5-Platzierungen hat Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) bei seinen zwei Tour-de-France-Teilnahmen bislang ersprintet – drei 2023, zwei 2024. Im dritten Anlauf sollen noch ein paar

04.07.2025Teams packen zur Tour wieder Sondertrikots aus

(rsn) – Es ist inzwischen ein jährlich wiederkehrendes Ritual: Kurz vor der Tour de France präsentieren einige Mannschaften Sondertrikots für die drei Wochen in Frankreich. Weil zum Saison-Highli

04.07.2025Brilliert Milan bei seiner Tour-Premiere?

(rsn) – Der diesjährige Grand Départ bietet erstmals seit 2020 wieder den Sprintern die Chance, das Gelbe Trikot zu erobern, denn gleich in Lille stehen die Zeichen am Ende der 1. Etappe auf Masse

04.07.2025Die Aufgebote für den 36. Giro d´Italia Women

(rsn) – Mit dem Giro d’Italia Women (6. – 13. Juli / 2.WWT) steht einen Tag nach dem Start der Tour de France der Männer die zweite Grand Tour der Frauen an. Die 36. Ausgabe der Italien-Rundfa

03.07.2025Die zehn deutschen Starter bei der 112. Tour de France

(rsn) – Zehn deutsche Radprofis und damit so viele wie zuletzt 2021, als noch Tony Martin oder André Greipel am Start waren, werden am 5. Juli in Lille die Tour de France 2025 in Angriff nehmen. Im

03.07.2025“Misserfolge schärfen dich“: Roglic lacht seine Dämonen an

(rsn) – Zum siebten Mal in seiner beeindruckenden Karriere geht Primoz Roglic (Red Bull – Bora – hansgrohe) bei der Tour de France an den Start. Die einzige deutsche Équipe im Peloton will von

03.07.2025Van der Poel sieht Chancen für eine erfolgreiche Tour

(rsn) – Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) gehört einmal mehr zu den Top-Stars, die bei der Tour de France an den Start gehen. Wirklich in Erscheinung treten konnte er in den letzten dre

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Course de Solidarnosc (2.2, POL)
  • Sibiu Tour (2.1, ROU)