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18.10.2017 | (rsn) – Für Theo Reinhardt stehen ab Mittwoch ganz besondere Titelkämpfe an. Der Berliner wird in seiner Heimatstadt bei der Bahn-EM sowohl in der Mannschaftsverfolgung als auch gemeinsam mit Kersten Thiele im Madison starten.
"Es ist natürlich toll, dass ich in meiner aktiven Zeit einen internationalen Wettkampf vor der Haustür bestreiten darf. Ich bin gut drauf, die Form sollte stimmen. Aber ein bisschen Nervosität ist natürlich auch mit im Gepäck“, sagte der 27-Jährige zu radsport-news.com.
Seinen ersten Einsatz hat Reinhardt bereits am heutigen Mittwoch an der Seite von Felix Groß, Kersten Thiele und Domenic Weinstein in der Mannschaftsverfolgung, in der die Qualifikation ansteht. "Ich werden den Vierer anfahren, habe also die Aufgabe, die ganze Kiste in Schwung zu bekommen“, erklärte Reinhardt.
Der Deutsche Meister in der Mannschaftsverfolgung sieht den Vierer "mittlerweile in der erweiterten Weltspitze“ angekommen. Deswegen traut Reinhardt sich und seinen Kollegen auch eine Menge zu, obwohl man nicht genau wisse, wo man steht. "Wir haben einen Winter ausgelassen, sind dann die letzte WM voll aus dem Training raus gefahren, jetzt geht es wieder von vorne los“; erklärte er. Ob es zu einer Medaille reiche, müsse man abwarten. "Hochmotiviert und gut vorbereitet sind wir. Jetzt können wir nur noch 100 Prozent geben und dann werden wir sehen, was rauskommt.“
Die Medaille zum Ziel gesetzt hat sich Reinhardt auch den Madison-Wettbewerb, der am Sonntag im Programm steht. "Wenn alles passt und Kersten und ich technisch alles richtig machen, dann kann das klappen“, so Reinhardt optimistisch.
Für den Bahnspezialisten dient die EM zudem als erste Standortbestimmung für die WM 2019 und das Fernziel Olympia 2020. "Nächstes Jahr wird es dann richtig ernst. Ich bin zwar fester Bestandteil der Mannschaft, aber dennoch stehe ich wie die anderen Fahrer auch unter ständigem Leistungsdruck, den wir uns ja auch selbst auferlegen. Deswegen möchte ich besonders für mich persönlich mit Top-Ergebnissen aus der Bahn-EM rausgehen", kündigte er an.
Für eine Teamsuche sei ein gutes Abschneiden in Berlin aber nicht der entscheidende Faktor. "Denn aus Erfahrung kann ich sagen, dass die meisten Straßenteams mit Erfolgen auf der Bahn nicht viel anfangen können“, erklärte Reinhardt.
Überraschend ist dabei, dass sich das langjährige Teammitglied von rad-net Rose, bei dem der Großteil der deutschen Bahnspezialisten unter Vertrag steht, möglicherweise nach einer neuen Mannschaft umschauen muss. "Es kamen noch keine Signale, dass Interesse daran besteht, die Zusammenarbeit zu verlängern. Wenn man im Oktober von dem Team, für das man seit fünf Jahren fährt, noch keinen Vertrag angeboten bekommen hat, ist das Zeichen genug, dass das Interesse nicht sehr groß ist“, befand Reinhardt abschließend.
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