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16.10.2017 | (rsn) - Die am Donnerstag in Berlin beginnenden Bahn-Europameisterschaften (19. - 22. Oktober) sind das erste von drei sportlichen Großereignissen, die in den kommenden eineinhalb Jahren im Velodrom an der Landsberger Allee über die Bühne gehen. Vom 30. November bis zum 2. Dezember wird noch ein Weltcup ausgetragen, und im Olympiajahr 2020 finden an gleicher Stelle vom 26. Februar bis zum 1. März 2020 die Weltmeisterschaften in Berlin statt - wie übrigens 1999 schon einmal.
Besonders motiviert sind beim Heimspiel natürlich die insgesamt 23 deutschen Athletinnen und Athleten, die in ebenso vielen Entscheidungen um Edelmetall kämpfen. Kristina Vogel etwa möchte ihre Gold-Sammlung erweitern, denn der Erfurterin fehlt im Teamsprint nach ihrem Olympiasieg (2012) und dreimal WM-Gold (2012, 2013, 2014) noch ein Europameistertitel in dieser Disziplin. An Vogels Seite kommen sowohl ihre langjährige Partnerin Miriam Welte als auch die junge Erfurterin Pauline Grabosch zum Einsatz. "Es wird schwer, die Russinnen zu schlagen – ist aber nicht unmöglich. Gold macht als Zielstellung im Hinblick auf Tokio 2020 Sinn“, benannte Bundestrainer Detlev Uibel die Zielsetzung seiner Top-Fahrerin.
Bei den Männern geht es nach den teilweise enttäuschenden Ergebnissen von Olympia 2016 und der WM 2017 darum, "sich homogener zu präsentieren“, wie es hieß. "Wir sind überraschend ohne größeren Ausfälle durch die Vorbereitung gekommen“, zeigte sich Uibel zuversichtlich - vor allem im Hinblick auf den viermaligen Weltmeister Maximilian Levy, der sich nach der verpassten WM im Training "hochmotiviert präsentiert.“ Verzichten muss das deutsche Team dagegen auf Max Niederlag. Der WM-Fünfte von 2015 im Sprint kann - wohl wegen eines verschleppten Virus - nicht in Berlin antreten.Für ihn wurde Lokalmatador Maximilian Beyer nachnominiert.
Auch für die Abteilung Ausdauer sind die kontinentalen Titelkämpfe eine weitere Standortbestimmung auf dem Weg zu den Olympischen Spielen 2020 in Tokio. Der deutsche Bahnvierer will nach Platz fünf in Rio dann wieder um eine Medaille kämpfen. "Wir haben im Sommer einige Sachen trainingsmethodisch probiert und wollen das jetzt umsetzen“, sagte Bundestrainer Sven Meyer. Allerdings lief die Vorbereitung nicht bei allen seinen Fahrern optimal, dafür empfahl sich der erst 19-jährige Felix Groß. "Er sieht sehr gut aus im Training. Dass er ein Mann für 2020 ist, wussten wir. Jetzt ist er wohl schon im EM-Vierer dabei“, kündigte der Meyer an.
Bei den Frauen hofft Bundestrainer André Korff durch die Rückkehr von Lisa Brennauer und Lisa Klein auf eine deutliche Leistungsverbesserung. Die Zeitfahr-Weltmeisterin von 2014 und die Deutsche Meisterin auf der Straße bilden zusammen mit der routinierten Charlotte Becker und der deutschen Rekordhalterin Gudrun Stock ein schlagkräftiges Quartett. "Ich denke, wir werden wesentlich besser abschneiden als in den letzten Jahren“, sagte Korff. Romy Kasper, wie Brennauer und Klein ebenfalls Straßen-Profi, und Lisa Küllmer vertreten die deutschen Farben im Madison, das seit 2016 im Programm steht und bei dem erstmals auch die Deutschen dabei sind.
Bei der vergangenen EM in Paris 2016 sorgte Stefan Schäfer für die einzige Goldmedaille des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR). Die Titelverteidigung ist das Ziel des Cottbusers.
Die Entscheidungen im Berliner Velodrom:
Donnerstag, 19. Oktober (19:00 Uhr - 22:20 Uhr): Teamsprint Männer, Mannschaftsverfolgung Männer, Scratch Männer, Teamsprint Frauen, Mannschaftsverfolgung Frauen, Ausscheidungsfahren Frauen
Freitag, 20. Oktober (16:30 Uhr - 23:00 Uhr): Sprint Männer, Omnium Männer, Ausscheidungsfahren Männer, 500 m Zeitfahren Frauen, Einerverfolgung Frauen, Punktefahren Frauen
Samstag, 21. Oktober (18:00 Uhr - 22:50 Uhr): 1000 m Zeitfahren Männer, Einerverfolgung Männer, Punktefahren Männer, Steher, Keirin Frauen, Omnium Frauen, Scratch Frauen
Sonntag, 22. Oktober (14:30 Uhr - 18:00 Uhr): Keirin Männer,
Madison Männer,
Sprint Frauen,
Madison Frauen
Das deutsche EM-Aufgebot:
Ausdauer Männer: Maximilian Beyer (Maloja Publishers), Felix Groß, Lucas Liss, Theo Reinhardt, Nils Schomber, Kersten Thiele, Dominik Weinstein (alle rad-net Rose)
Kurzzeit Frauen: Pauline Grabosch, Kristina Vogel (beide Team Erdgas 2012), Miriam Welte (1. FC Kaiserslautern)
Kurzzeit Männer:
Max Dörnbach, Maximilian Levy (beide Team Erdgas 2012), Joachim Eilers (Chemnitzer PSV), Eric Engler (Track Team Brandenburg), Robert Förstemann (RSC Cottbus), Maximilian Beyer
Die EM im TV:
Eurosport 2:
Do, 19.10. ab 19:30 Uhr live
Fr, 20.10. ab 16:30 Uhr live
Sa, 21.10. ab 18:30 Uhr live
Eurosport 1:
Fr, 20.10. ab 8:30 Uhr Aufzeichnung vom Vortag
Sa, 21.10. ab 8:30 Uhr Aufzeichnung vom Vortag
15:30 Uhr Aufzeichnung
So, 22.10. ab 17:00 Uhr live
ZDF:
So., 22. 10.: Sportreportage ab 17.10 Uhr
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