Belgier gehen in der U23 leer aus

Nieuwenhuis fliegt mit fehlerfreier Gala-Vorstellung zum WM-Titel

Von Felix Mattis

Foto zu dem Text "Nieuwenhuis fliegt mit fehlerfreier Gala-Vorstellung zum WM-Titel"
Joris Nieuwenhuis (Niederlande) zeigte in Bieles die bislang beeindruckendste Leistung: Ohne jeden Fehler fuhr er zu U23-Gold. | Foto: Cor Vos

29.01.2017  |  (rsn) - Souveräner geht nicht: Ohne jeden Fehler hat der 20-jährige Joris Nieuwenhuis im luxemburgischen Bieles den WM-Titel der U23-Crosser gewonnen. Der beim Sunweb Development Team unter Vertrag stehende Niederländer setzte sich nach sieben Runden auf dem im Vergleich zum Samstag aufgeweichten und sehr matschigen Parcours mit diversen technischen Schwierigkeiten mit fast anderthalb Minuten vor dem ersten Kontrahenten durch - und das war überraschend kein Belgier, sondern der Spanier Felipe Orts Lloret (+ 1:23 Minuten).

Dahinter setzte sich Sieben Wouters (Niederlande / + 1:29) im Duell um Platz drei durch und sorgte so dafür, dass die Belgier ohne Medaille blieben. Thijs Aerts (+ 1:34) und Nicolas Cleppe (+ 1:38) fuhren zwar lange Zeit auf den Plätzen zwei und drei, mussten sich am Ende aber mit Rang vier und fünf zufriedengeben. Die als Mitfavoriten gehandelten Quinten Hermans (Belgien / + 2:30) und Titelverteidiger Eli Iserbyt (Belgien / + 3:55) erwischten einen rabenschwarzen Tag und kamen nicht über die Plätze neun und 17 hinaus.

"Es war fantastisch. Ich habe mich von Beginn an gut gefühlt", erzählte Nieuwenhuis nach dem Rennen im Sieger-Interview. "Ich dachte vorher, dass ich bereit bin, aber man weiß ja nie. Deshalb bin ich sehr happy." Dass es ihm vom Start weg gut ging, war zu sehen.

Er setzte sich schon in der ersten Hälfte der Auftaktrunde gemeinsam mit dem Dänen Simon Andreassen an die Spitze. Als hinter ihnen Aerts einen kleinen Fehler machte, ging eine Lücke auf und sofort zog Nieuwenhuis das Tempo an. Nur Andreassen konnte anfangs folgen, doch am Ende der ersten Runde war der Niederländer allein auf und davon. Iserbyt hatte zu diesem Zeitpunkt bereits zwei Stürze hinter sich und rangierte außerhalb der Top Ten.

Von da an baute Nieuwenhuis seinen Vorsprung mit sehr konstanten Rundenzeiten kontinuierlich aus: 17 Sekunden nach Runde eins, 37 nach der zweiten, 45 nach der dritten, 53 nach der vierten, 1:17 Minuten nach der fünften und schließlich 1:31 Minuten eingangs der Schlussrunde. "Ich bin einfach mein Rennen gefahren und wusste, dass ich auf dem Rad bleiben muss. Ich bin nicht gefallen, also war es gut", fasste er ähnlich souverän zusammen, wie er zuvor gefahren war.

Dahinter aber war es sieben Runden lang höchst spannend. Lange Zeit spielte der Italiener Gioele Bertolini eine wichtige Rolle und fuhr auf Rang zwei. Doch der Mountainbiker hatte mit der Kälte zu kämpfen, schüttelte immer wieder seinen rechten Arm aus, weil offensichtlich seine Finger einfroren, und hatte anderthalb Runden vor Schluss nicht mehr die nötigen Kraftreserven, um bei Aerts, Cleppe, Orts und Wouters mitzuhalten.

Zwischen denen entstand in der Schlussrunde ein Vierkampf um Silber. Zu Rundenbeginn hatten die beiden Belgier noch die Oberhand, doch dann fiel Aerts zurück und Orts fuhr an beiden vorbei. Nun platzte Cleppe und verlor den Anschluss. Aerts bekam zwar nochmal eine zweite Luft, doch der Spanier war weg - und von hinten flog in Höllentempo Wouters heran, der den Belgier im anspruchsvollen letzten Drittel der Schlussrunde überholte und dann nicht mehr vorbei ließ, um schließlich auf der Zielgerade über Bronze noch lautstarker zu jubeln als der neue Weltmeister Nieuwenhuis.

Das beste Ergebnis eines deutschsprachigen Fahrers fuhr Johan Jacobs mit 3:39 Minuten Rückstand auf Rang 16 ein. Sein Landsmann Timon Ruegg wurde mit 4:34 Minuten Rückstand 21. und war damit noch zehn Sekunden schneller als der beste Deutsche, Manuel Müller auf Rang 23. Maximilian Möbis und Lukas Meiler sowie der Schweizer Kevin Kuhn wurden überrundet.

Ergebnis:
1. Joris Nieuwenhuis (Niederlande) 53:58 Minuten
2. Felipe Orts Lloret (Spanien) + 1:23
3. Sieben Wouters (Niederlande) + 1:29
4. Thijs Aerts (Belgien) + 1:34
5. Nicolas Cleppe (Belgien) +1:38
6. Lucas Dubau (Frankreich) + 1:56
7. Gioele Bertolini (Italien) + 2:03
8. Simon Andreassen (Dänemark) + 2:28
9. Quinten Hermans (Belgien) + 2:30
10. Kelvin Bakx (Niederlande) + 2:30

Weiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößern

Mehr Informationen zu diesem Thema

20.03.2025Van Empel legt Pause ein: “Für meine mentale Gesundheit“

(rsn) – Fem van Empel wird bis auf weiteres keine Rennen mehr bestreiten. Das hat die 22-jährige Niederländerin am Donnerstagmorgen auf ihren Social-Media-Kanälen bekannt gemacht und damit wohl s

07.03.2025Cube wird Co-Namenssponsor bei Heizomat

(rsn) – Der bayerische Fahrradhersteller Cube steigt zum Co-Namenssponsor des deutschen Cyclocross-Teams Heizomat - Herrmann auf, das künftig unter dem Namen Heizomat – Cube starten wird. Das kü

23.02.2025Nieuwenhuis holt sich in Oostmalle den letzten Cross der Saison

(rsn) – Der letzte Sieger der diesjährigen Cross-Saison heißt Joris Nieuwenhuis (Ridley Racing). Beim Sluitingsprijs Oostmalle (C1) in der Provinz Antwerpen setzte sich der 29-jährige Niederländ

23.02.2025Cant verpasst in ihrem letzten Rennen knapp das Podium

(rsn) – Beim letzten Stelldichein der Querfeldein-Spezialistinnen in dieser Saison hat Lucinda Brand (Baloise Glowi Lions) den Sluitingsprijs von Oostmalle (C1) gewonnen. Die Niederländerin setzte

19.02.2025Iserbyt muss auf Finale der Cyclocross-Saison verzichten

(rsn) - Eli Iserbyt (Pauwels Sauzen - Cibel Clementines) wird am 23. Februar nicht mehr zum Finale der Cyclocross-Saison 2024/25 beim Sluitingsprijs Oostamalle antreten. Nach Angaben seines Teams muss

16.02.2025Vanthourenhout wird Nieuwenhuis im Amphitheater los

(rsn) – Michael Vanthourenhout (Pauwels Sauzen – Cibel) hat in Brüssel den achten und letzten Lauf der X2O Trofee gewonnen und sich in der belgischen Hauptstadt nach zwei zweiten Plätzen in Folg

16.02.2025Casasola bezwingt zum Saisonfinale Teamkollegin Norbert Riberolle

(rsn) – Sara Casasola (Crelan – Corendon) hat sich in einem packenden Duell mit ihrer Teamkollegin Marion Norbert Riberolle in Brüssel den achten und letzten Lauf der X2O Trofee gesichert. Die 25

15.02.2025Vandeputte in Sint-Niklaas souverän zum dritten Sieg

(rsn) – Er zählt zu den besten Fahrern des Cross-Winters, ist Gewinner der Superprestige-Gesamtwertung. Doch mit dem Siegen klappte es selten bei Niels Vandeputte. Doch zum Ende der Saison hat es f

10.02.2025Crelan, van der Poel, Vos und Co. ehren Cant mit Musikvideo

(rsn) – Mit dem Cross-Winter 2024/2025 geht auch die große Karriere der Belgierin Sanne Cant (Crelan – Corendon) zu Ende. Die 34-Jährige wird ihr Rad am Saisonende an den Nagel hängen. Mit ihr

09.02.2025Sweeck hat bei der X2O Trofee in Lille “Bingo!“

(rsn) - Laurens Sweeck (Crelan – Corendon) hat beim Krawatencross in Lille seinen siebten Saisonsieg gefeiert. In einem spannenden Rennen nahm der Belgier die Schlussrunde gemeinsam mit acht Begleit

08.02.2025“Spätstarter“ Nieuwenhuis gewinnt Superprestige-Finale

(rsn) – Es sah für Joris Nieuwenhuis (Ridley) nach Krankheiten und Verletzungen nach einer Saison zum Vergessen aus. Doch seit seinem Start in den Crosswinter am 12. Januar liefert der 28-Jährige

08.02.2025Van der Heijden jubelt erstmals in Middelkerke

(rsn) - Beim Abschluss der Superprestige in Middelkerke hat Inge van der Heijden (Crelan – Corendon) ihr erstes Wertungscross gewonnen. Die Niederländerin profitierte dabei von einem Sturz von Luci

Weitere Radsportnachrichten

04.07.2025Geht Groenewegen zu Unibet - Tietema Rockets?

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

04.07.2025Statt dem Duell gegen Vingegaard erneut eine Pogacar-Show?

(rsn) – Im Grunde ist die Geschichte schnell erzählt: Seit 2021, also seit Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) und Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) gemeinsam die Tour de France bestri

04.07.2025Bauhaus will im ´Freestyle´ an die richtigen Hinterräder

(rsn) – Fünf Top-5-Platzierungen hat Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) bei seinen zwei Tour-de-France-Teilnahmen bislang ersprintet – drei 2023, zwei 2024. Im dritten Anlauf sollen noch ein paar

04.07.2025Teams packen zur Tour wieder Sondertrikots aus

(rsn) – Es ist inzwischen ein jährlich wiederkehrendes Ritual: Kurz vor der Tour de France präsentieren einige Mannschaften Sondertrikots für die drei Wochen in Frankreich. Weil zum Saison-Highli

04.07.2025Brilliert Milan bei seiner Premiere?

(rsn) – Der diesjährige Grand Départ bietet erstmals seit 2020 wieder den Sprintern die Chance, das Gelbe Trikot zu erobern, denn gleich in Lille stehen die Zeichen am Ende der 1. Etappe auf Masse

04.07.2025Die Aufgebote für den 36. Giro d´Italia Women

(rsn) – Mit dem Giro d’Italia Women (6. – 13. Juli / 2.WWT) steht einen Tag nach dem Start der Tour de France der Männer die zweite Grand Tour der Frauen an. Die 36. Ausgabe der Italien-Rundfa

03.07.2025“Misserfolge schärfen dich“: Roglic lacht seine Dämonen an

(rsn) – Zum siebten Mal in seiner beeindruckenden Karriere geht Primoz Roglic (Red Bull – Bora – hansgrohe) bei der Tour de France an den Start. Die einzige deutsche Équipe im Peloton will von

03.07.2025Van der Poel sieht Chancen für eine erfolgreiche Tour

(rsn) – Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) gehört einmal mehr zu den Top-Stars, die bei der Tour de France an den Start gehen. Wirklich in Erscheinung treten konnte er in den letzten dre

03.07.2025Arndt hofft nach Wirbelbruch auf Comeback noch 2025

(rsn) – Nikias Arndt (Bahrain Victorious) wird am Samstag in Lille zwar nicht am Start der Tour de France stehen, doch einige Tage vor der Frankreich-Rundfahrt gibt es dennoch gute Neuigkeiten vom 3

03.07.2025Auch bei der 112. Tour wird die 3-Kilometer-Regel ausgeweitet

(rsn) - Die ASO wird auch bei der kommenden Tour de France die 3-Kilometer-Regel auf weitere ausgewählte Etappen ausdehnen. Dann werden die Fahrer bereits vier oder sogar fünf Kilometer vor dem Ziel

03.07.2025Neue GPS-Technologie wird auch bei Rad-WM in Ruanda eingesetzt

(rsn) – Nachdem sich erst wieder kürzlich einige Radprofis zu mangelnden Sicherheitsvorkehrungen beim erstmals ausgetragenen Copenhagen Sprint (1.UWT/1.WWT) kritisch geäußert hatten, dürfte eine

03.07.2025Tudor erweitert Partner-Portfolio prominent

(rsn) - Mit der Kreuzfahrtreederei MSC Cruises, einem der weltweit größten Anbieter für Vergnügungsreisen auf dem Meer, steigt kurz vor dem Start der Tour de France ein weiterer potenter Geldgeber

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Course de Solidarnosc (2.2, POL)
  • Sibiu Tour (2.1, ROU)