Tour Down Under: BMC-Profi gewinnt 2. Etappe

Porte bringt sich in Paracombe in die Pole-Position

Foto zu dem Text "Porte bringt sich in Paracombe in die Pole-Position"
Richie Porte (BMC) gewinnt die 2. Etappe der Tour Down Under in Paracombe. | Foto: Cor Vos

18.01.2017  |  (rsn) – Richie Porte (BMC) hat bei der 19. Tour Down Under die erste Bewährungsprobe für die Favoriten mit Bravour bestanden und mit seinem Sieg auf der 2. Etappe, die über 148,5 Kilometer von Stirling nach Paracombe führte, von seinem Landsmann Cale Ewan (Orica-Scott) das Führungstrikot übernommen. Der 31 Jahre alte Australier attackierte schon früh im gut 1,5 Kilometer langen Schlussanstieg und erreichte das Ziel 16 Sekunden eher als seine ersten beiden Verfolger Gorka Izagirre (Movistar) und Esteban Chaves (Orica-Scott), denen nur die Plätze zwei und drei blieben.

"Es ist unglaublich, das Führungstrikot des größten australischen Rennens zu tragen. Ich würde es liebend gern gewinnen“, sagte Porte, der in den vergangenen beiden Jahren jeweils Gesamtzweiter der Tour Down Under geworden war. Die Chancen dazu stehen nach dem Coup von Paracombe ausgesprochen  gut, zumal der BMC-Kapitän die am vorletzten Tag anstehende Königsetappe zum Willunga Hill zuletzt dreimal in Folge gewinnen konnte. "Für mich geht es jetzt nur darum, in möglichst guter Verfassung durch die nächsten beiden Tage zu kommen“, so Porte, der nicht nur mit dem ockerfarbenen Trikot, sondern auch mit dem des punktbesten Fahrers und des besten Kletterers ausgezeichnet wurde.

Die Nachwuchswertung führt der Portugiese ben Guerrero (Trek-Segafredo) an, der sich als Etappensiebter auf Position 14 der Gesamtwertung verbesserte. An der Spitze der Teamwertung steht überraschend die australische Nationalmannschaft, auf dem 19. Und damit letzten Platz wird mit mehr als elf Minuten Rückstand Team Sky geführt.

Auch einer der deutschen Profis wurde nach der Etappe, die bei wesentlich angenehmeren Temperaturen als die gestrige ausgetragen wurde, auf das Podium gerufen: und zwar Jasha Sütterlin als kämpferischster Fahrer des Tages, nachdem er als Solist einen Großteil des Rennens bestimmte. Der Freiburger war kurz nach dem ersten Zwischensprint (km 23,7), der auf dem fünfmal zu befahrenden Rundkurs von Stirling abgenommen wurde, davongezogen und bekam vom Feld rund fünf Minuten an Vorsprung zugestanden. Sütterlin sicherte sich kampflos den zweiten Zwischensprint, dahinter holte das Bora-Duo Michal Kolar und Rüdiger Selig die Plätze zwei und drei und sicherten so den vierten Gesamtrang ihres Teamkollegen Jay McCarthy ab.

Als es in Richtung Paracombe ging, machten dann aber die Teams der Favoriten Ernst, so dass Sütterlin rund 30 Kilometer vor dem Ziel wieder eingefangen war. “Es war nicht unbedingt der Plan des Teams, dass ich solo davonziehen sollte, aber niemand schloss zu mir auf und deshalb blieb ich allein“, kommentierte Sütterlin seine einsame Flucht.

Nachdem die Karten neu gemischt wurden, ging das Sky-Team in die Offensive, doch alle Versuche der Briten, das Feld zu zerreißen, wurden vereitelt. Als dann auch noch Kapitän Sergio Henao wegen eines Defekts zurückfiel, erhöhten Orica-Scott und BMC das Tempo auf den letzten zehn Kilometern, die überwiegend bergauf führten. Am Fuße des eigentlichen, gut 1,5 Kilometer langen Schlussanstiegs spannte sich Weltmeister Peter Sagan vor das Feld und seinen Teamkollegen McCarthy, doch Porte zögerte nicht lange, trat an und ließ bis auf Izagirre alle seinen Konkurrenten stehen. Auch der 29-jährige Spanier konnte kurz darauf dem Tempo des BMC-Kapitäns nicht folgen und wurde von Chaves gestellt, der sich wiederum aus der ersten Verfolgergruppe gelöst hatte.

Porte hatte keine Mühe, seinen Vorsprung bis auf schließlich 16 Sekunden auszubauen und einen leichten und lockeren Sieg herauszufahren. Hinter dem neuen Spitzenreiter schlug Izagirre den Kletterspezialisten Chaves im Sprint um Rang drei. Weitere drei Sekunden dahinter sicherte sich Portes Teamkollege Rohan Dennis, Gesamtsieger von 2015, den vierten Platz. Zu den Verlieren des Tages gehörte neben Gerrans auch Geraint Thomas, der sich im Schlussanstieg 57 Sekunden Rückstand einhandelte.

Damit ruhen die Hoffnungen des Sky-Teams auch nur noch auf einem Fahrer, nämlich dem letztjährigen Dritten Sergio Henao, der als Fünfzehnter einer ganzen Gruppe von Fahrern angehört, die mit 29 Sekunden Rückstand auf Porte gelistet werden – darunter auch der Italiener Diego Ulissi (UAE Abu Dhabi/6.), Dennis (8.) oder auch Luis Léon Sanchez (Astana).

Dank der Zeitgutschrift für seinen ersten Saisonsieg liegt Porte in der Pole Position nun 20 Sekunden vor Izagirre und 22 vor Chaves – angesichts der knappen Abstände, die in den vergangenen Jahre über den Ausgang der Tour Down Under entschieden, könnte sogar schon eine Vorentscheidung um die Nachfolge des viermaligen Gesamtsiegers Gerrans gefallen sein. McCarthy folgt mit 24 Sekunden Rückstand auf dem vierten Platz und hat noch alle Chancen auf den angestrebten Podiumsplatz.

 

Weiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößern

Mehr Informationen zu diesem Thema

27.01.2017Motordoping: 132 Räder bei der Tour Down Under kontrolliert

(rsn) – Das Thema Motordoping spielt auch im Jahr 2017 eine Rolle. Gleich bei der Tour Down Under untersuchte der Radsport-Weltverband (UCI) während der sechs Tage 132 Räder. Ergebnisse wurden all

22.01.2017Highlight-Video der 6. Etappe der Tour Down Under

(rsn) – Auch das Finale der 19. Tour Down Under stand ganz im Zeichen der Australier: Caleb Ewan (Orica-Scott) sicherte sich am Sonntag auf dem Rundkurs von Adelaide nach 90 Kilometern im Sprint sei

22.01.2017Tour Down Under: Ewan wandelt auf Greipels Spuren

(rsn) - Ging bei der 19. Tour Down Under der nächste Stern am Sprinterhimmel auf? Mit seinem Sieg auf der Schlussetappe des WorldTour-Auftakts zog Caleb Ewan (Orica-Scott) mit André Greipel und Land

22.01.2017Porte und Ewan dominieren die 19. Tour Down Under

(rsn) – Nach zwei zweiten Plätzen hat es endlich geklappt: Erstmals in seiner Karriere hat Richie Porte (BMC) die Tour Down Under gewonnen. Der 31-jährige Australier setzte sich bei seiner Heimat-

22.01.2017Porte feiert Gesamtsieg, Ewan gewinnt auch den letzten Sprint

(rsn) – Zum Saisonauftat haben die Australier ihre Heimat-Rundfahrt nach Belieben dominiert. Richie Porte (BMC) behauptete auch am letzten Tag der 19. Tour Down Under das ockerfarbene Führungstriko

21.01.2017Tour Down Under: McCarthy mischt auch am Willunga Hill vorne mit

(rsn) - Jay McCarthy war beim deutschen Bora-hansgrohe-Rennstell als Mann für die Gesamtwertung in die Tour Down Under gegangen, und der Vierte der letztjährigen Austragung bestätigte dieses Vertra

21.01.2017Highlight-Video der 5. Etappe der Tour Down Under

(rsn) - Richie Porte (BMC) jubelt zum vierten Mal in Folge am Willunga Hill und hat nach seinem Sieg auf der Königsetappe der 19. Tour Down Under nun beste Chancen, erstmals in seiner Karriere die Ge

21.01.2017Chaves zufrieden mit Tour Down Under-Auftritt

(rsn) - Durch seinen dritten Platz auf der 5. Etappe der Tour Down Under schob sich Esteban Chaves (Orica-Scott) auf Platz zwei der Gesamtwertung des WorldTour-Auftakts vor. Dementsprechend zufrieden

21.01.2017Porte durch eine "Welt des Schmerzes" zum 4. Coup in Folge

(rsn) – Richie Porte (BMC) ist noch eine Etappe von seinem ersten Gesamtsieg bei der Tour Down Under entfernt. Der 31-jährige Australier verteidigte am Samstag auf dem fünften Teilstück über 151

21.01.2017Porte nach erneutem Triumph am Willunga Hill vor Gesamtsieg

(rsn) - Richie Porte (BMC) hat die 5. Etappe der Tour Down Under gewonnen und damit seine Führung in der Gesamtwertung vor dem Schlusstag vergrößert. Der Australier setzte sich nach gut 151 Kilome

20.01.2017Highlight-Video der 4. Etappe der Tour Down Under

(rsn) – Der Australier Caleb Ewan (Orica-Scott) gewann auch die 4. Etappe der Tour Down Under und verwies dabei nach 149,5 Kilometern von Norwood nach Campbelltown wie schon gestern Weltmeister Pete

20.01.2017Ewan kommt mit allen Herausforderungen bestens zurecht

(rsn) – Caleb Ewan (Orica-Scott) bleibt bei der 19. Tour Down Under in den Sprints das Maß aller Dinge und ließ sich im Finale der 4. Etappe über 149,5 Kilometer von Norwood nach Campbelltown auc

Weitere Radsportnachrichten

12.12.2025Canyon spendiert van der Poel eine frische Lackierung

(rsn) - Laut Canyon geht die Geschichte folgendermaßen: 2017 hatte man zum ersten Mal ein Cyclocross-Carbonrad, das Canyon Inflite, entwickelt und wollten ein dazu passendes Cyclocross-Team. Ziemlic

12.12.2025Lidl-Trek-Neuzugang Ayuso will bei der Tour aufs Podium

(rsn) – Mit ziemlich genau einer halben Stunde Verspätung trat Juan Ayuso beim Medientag seiner neuen Mannschaft Lidl – Trek in Delia vor die anwesenden Journalisten. Die hatten zwar 30 Minuten a

12.12.2025Van der Poel: “Sollte reichen, um sofort um den Sieg mitzufahren“

(rsn) – Drei Monate nach seinem bisher letzten Renneinsatz – Platz 29 bei der Mountainbike-WM – brennt Mathieu van der Poel darauf, wieder in den Wettbewerbsmodus umzuschalten. “Ich fühle mic

12.12.2025Die Trikots der WorldTour-Teams für die Saison 2026

(rsn) - Wie sieht das Peloton 2026 aus? Welche Farben werden in der kommenden Saison vorherrschend sein? Nach und nach stellen die WorldTour-Rennställe ihre Trikots für das neue Jahr vor - den Anfan

12.12.2025Auf welchen Rädern sind die Frauen 2026 unterwegs?

(rsn) - Bei den Profiteams der Frauen fühlen sich offenbar alle Hersteller bei ihren aktuellen Partnern wohl. Zumindest wechselt oder verlässt keine Radmarke das Team. Veränderungen gibt es nur, we

12.12.202556 Fahrerinnen und Fahrer: Movistar stellt seine Teams vor

(rsn) – Insgesamt 56 Radsportler und Radsportlerinnen, verteilt auf das Männer-, das Frauen und das neu gegründete Nachwuchsteam, präsentierten sich am Donnerstag im Palau de les Arts von Valenci

12.12.2025Quereinsteigerin verdiente sich Respekt im WorldTour-Feld

(rsn) – Aus Bonaduz in der Nähe von Chur stammt Ginia Caluori, die in diesem Jahr nicht nur auf der Straße ihre ersten Topresultate einfahren konnte, sondern auch auf dem Mountainbike - und das al

12.12.2025Visma verlängert vorzeitig mit Top-Talent Brennan

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

12.12.2025Nur ein Sieg fehlte zur perfekten ersten Profisaison

(rsn) – 58 Renntage weist unser Statistikpartner firstcycling.com für Tim Torn Teutenbergs erstes Profijahr bei Lidl – Trek aus. 27 Mal landete er dabei unter den ersten Zehn. Eine herausragen

12.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Frauen 2025

(rsn) – Seit dem Jahr 2013 blicken wir am Ende der Straßenradsaison neben der Jahresrangliste der Männer auch auf das Jahr der Frauen mit entsprechendem RSN-Ranking zurück. Berücksichtigt werden

12.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025

(rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Vater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt w

12.12.2025Uijtdebroeks: Als klarer Leader endlich zum Glück?

(rsn) – Auf der Bühne bei der Teampräsentation seines neuen Movistar-Teams im Kunstpalat der Königin Sofia, einem architektonisch beeindruckenden Opernhaus in Valencia, wurde er erst einmal gefop

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour de Gyeongnam (2.2, KOR)