Ärzte skeptisch zum Thema TUE

Wiggins will sich zu seinen Ausnahmegenehmigungen äußern

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Bradley Wiggins . | Foto: Cor Vos

25.09.2016  |  (rsn) – Bradley Wiggins will sich heute im britischen Fernsehen zu seinen medizinischen Ausnahmegenehmigungen (TUE, Therapeutic Use Exemptions) äußern. Bisher hatte der Brite alle direkten Anfragen von Medien abgelehnt.

Wiggins` vertrauliche Daten aus dem ADAMS-Meldesystem waren wie die von anderen Fahrern auch zuletzt von der russischen Hackergruppe "Fancy Bears" veröffentlicht worden. Dabei wurde bekannt, dass der Tour-Sieger von 2012 im Zeitraum von 2008 bis 2013 nicht weniger als sechs Ausnahmegenehmigungen für die Einnahme von verbotenen Substanzen erhalten hat: jeweils für die Dauer von zwölf Monaten für Salbutamol, Fluticason, Formoterol und Budesonid (allesamt Asthmamittel) sowie bei drei Gelegenheiten – vor der Tour 2011 und 2012 sowie vor dem Giro 2013 - für Triamcinolon, das unter anderem gegen rheumatische Erkrankungen eingesetzt wird.

Derweil hat sich Brentice Steffen, Wiggins` ehemaliger Teamarzt bei Garmin, zu den so genannten TUEs geäußert. Dabei zeigte sich Steffen überrascht, dass ausgerechnet vor drei Saisonhöhepunkten Triamcinolon in größeren Mengen verabreicht wurde. "Das sind schon große Zufälle. Rückblickend muss man sagen, dass das nicht gut aussieht. Gerade aus sportlichen und gesundheitlichen Gesichtspunkten sieht es nicht gut aus“, so der Mediziner.

Begründet wurden die Ausnahmegenehmigungen mit einer Asthma-Erkrankung und einer Pollen-Allergie. In der Biografie von Wiggins werden solche Erkrankungen aber nicht erwähnt. Vielmehr heißt es, dass er etwa 2012, abgesehen von ein, zwei kleineren Erkältungen, nicht krank gewesen sei und praktisch keinen Trainingstag verpasst hätte.

Dr. John Dickinson von der Kent-Universität zeigte sich ebenfalls überrascht, dass ein Leistungssportler wie Wiggins zu solchen Medikamenten greifen musste. “Solche Mittel werden normalerweise nur Menschen verabreicht, die sehr stark an Asthma leiden, und solche Leute sind eigentlich nicht in der Lage an einem Hochleistungssport-Wettkampf teilzunehmen“, so Dickinson gegenüber BBC.

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