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06.06.2023 | (rsn) - Rund 3000 Radsportlerinnen und Radsportler waren am vergangenen Samstag beim Schleck Gran Fondo in Luxemburg unterwegs, ein Rennen der UCI-Granfondo-Serie. Dabei kam es zu einer Tragödie: Ein belgischer Radsportler stürzte schwer und verstarb noch an der Unfallstelle. Auch das Team Strassacker, das radsport-news.com seit vielen Jahren mit Rennberichten beliefert, war von einem schweren Unfall betroffen: Ein Fahrer wurde von einem abbiegenden Auto erfasst.
Was war passiert? Team-Strassacker-Fahrer Joscha Weber berichtet: "Wir stürzen uns als Verfolger in eine kurvige Abfahrt, zwischen Beyren und Canach im Kanton Remich geht es mit hoher Geschwindigkeit zwischen Wiesen und Weiden talwärts. Plötzlich springen Ordner auf die Straße und fordern unsere Gruppe mit hektischen Bewegungen auf, langsamer zu fahren. Hinter der nächsten Kurve verstehen wir, warum: Das Führungsfahrzeug hat zwei rote Flaggen gehisst und die Spitzengruppe angehalten. Das Rennen ist unterbrochen."
Schnell fliegen Fragen und Gerüchte durch das Feld: Es soll weiter vorn einen medizinischen Notfall geben, ein Rettungseinsatz laufe. Joscha: "Zu sehen war nichts, niemand wußte genaues. Dann kam ein Mitarbeiter der Rennleitung durch das Feld gelaufen und verkündete, das Rennen werde neutralisiert. Kurzer Applaus kommt auf. Auf meine Nachfrage, wie es der betroffenen Person geht, sagt er nur, es sehe nicht gut aus".
Joscha Weber war schockiert: "Wir standen in der prallen Mittagssonne, trotzdem lief mir ein kalter Schauer über den Rücken." Kurz darauf setzt das Peloton die Fahrt fort, kontrolliert vom Führungsfahrzeug. "Vorbei an Krankenwagen rollten wir neutralisiert bis ins Ziel", erzählt Joscha: "Dort lief die Siegerehrung des Medio-Fondo-Rennens bereits, auch hier gab es noch keine Information zum Zwischenfall auf der Strecke."
Dann bestätigte sich das Gerücht, das bereits durchs Fahrerfeld ging: Der verunfallte Fahrer ist gestorben. Der 73-jährige Teilnehmer des Medio Fondo aus Antwerpen (Belgien) ist in Canach frontal in eine Garagenwand geprallt. Er starb noch am Unfallort, berichten lokale Medien später. Die Nachricht spricht sich herum, und als die offizielle Unfallmeldung der Polizei eingeht, bricht die Rennleitung die Siegerehrung ab.
Wenig später veröffentlicht der Veranstalter ein Statement: "Zuallererst möchten wir der Familie, den Freunden und den Angehörigen des verstorbenen Fahrers unser aufrichtiges und tiefes Beileid aussprechen. Unsere Herzen sind in diesen Momenten des unbeschreiblichen Schmerzes bei ihnen. Die Familie wurde unmittelbar nach dem Unfall von den Veranstaltern benachrichtigt und betreut." Der Unfall habe sich trotz aller Sicherheitsmaßnahmen ereignet, die zum Schutz aller Teilnehmer ergriffen wurden, so die Organisatoren weiter.
"Rennunfälle sind leider Begleiter unseres Sports", sagt dazu Joscha Weber, "das wissen alle, die sich zu einem Radrennen anmelden." Das Risiko fahre immer mit, und das möglichst zu minimieren sei Aufgabe aller Beteiligten, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eingeschlossen.
Die sechste Ausgabe des Schleck Gran Fondo fand im offenen Straßenverkehr statt, was bei großen Freizeitrennen leider nicht unüblich ist – "was allerdings auch immer wieder zu gefährlichen Situationen führt", weiß Joscha Weber, und sein Team Strassacker war davon just in diesem Rennen betroffen.
"Unser Team-Kollege Johannes König kam mit seiner Gruppe auf ein in Fahrtrichtung des Rennens fahrendes Auto zu. Der Fahrer machte zunächst Anstalten, rechts anzuhalten und die Gruppe überholen zu lassen, doch plötzlich zog er nach links und räumte Johannes ab. Der zog sich durch den Einschlag in die Seite des Fahrzeugs mehrere Knochenbrüche zu." Johannes liegt auf der Intensivstation eines Luxemburger Krankenhauses, ihm geht es den Umständen entsprechend. Sein Team und radsport-news.com wünschen ihm auch von dieser Stelle gute Besserung!
Joscha Weber: "Solche Unfälle sind aus unserer Sicht vermeidbar, wenn die Strecke während des Rennens konsequent für den Autoverkehr gesperrt wird. Ein Vertreter der Organisation versicherte uns gegenüber, dass dies versucht wurde. Der Schleck Gran Fondo hätte aber für eine vollständige Streckensperrung keine Genehmigung der Behörden erhalten, so der Veranstalter."
Eine Alternative wäre gewesen, für den Fahrstreifen in Richtung des Rennens (wie etwa in Österreich bei Jedermann-Rennen üblich) und wenigstens für die vorderen Gruppen eine Vollsperrung einzurichten. Warum zumindest das für ein so großes Rennen nicht möglich ist, das zudem Teil der UCI-Granfondo-Serie ist und bereits zum sechsten Mal stattfand, ist zunächst mal nicht nachzuvollziehen - auch wenn der tödliche Unfall damit wohl nicht verhindert worden wäre.
Strassacker-Fahrer Joscha Weber resümiert: "So bleibt über einem sonnigen Tag in Luxemburg, auf einer tollen Strecke durch das Großherzogtum, flankiert von einer liebevollen und durchaus professionellen Organisation rund um Ex-Profi Fränk Schleck leider ein dunkler Schatten, der alles andere verblassen lässt. Es ist ein schwarzer Tag für die Jedermann-Szene, und unsere Gedanken sind bei den Angehörigen und Freunden des verunglückten Radsportlers."
Ein wenig trösten mag man sich mit der (von der Tageszeitung Luxemburger Wort zitierten) Aussage der Frau des verstorbenen Belgiers, die im Ziel auf ihn gewartet hatte: "Er hat einmal zu mir gesagt: Sollte ich jemals auf meinem Fahrrad sterben, sag einfach, dass ich glücklich gestorben bin. Das habe ich nie vergessen."
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