Meist 50 % mehr - ab Februar “oder später“

Strava erhöht Preise völlig uneinheitlich

Von Wolfgang Preß

Foto zu dem Text "Strava erhöht Preise völlig uneinheitlich"
| Foto: Strava

27.01.2023  |  Vor zehn Tagen haben wir über die teilweise drastischen Preiserhöhungen bei Strava berichtet - und dabei unsere Nutzerinnen und Nutzer gebeten, uns durchzugeben, ob die Gebühren für Premium-Abos bei ihnen bereits erhöht wurden, bzw ob es Mitteilungen dazu gab. Hier nun ein Resüme Ihrer Erfahrungen mit Strava in Sachen Preise, und die Ergebnisse unserer weiteren Recherchen.

Soviel vorab: Es drängt sich der Eindruck auf, dass das Unternehmen keinen wirklichen Plan hat, in welchem Land und bei welchen Nutzer/innen die Preise erhöht werden. Auch Nachfragen bei Stravas Presse-Chef Michael Joseph ergaben keine Erkenntnisse - und so bleibt das Bild, das der Triathlet Ray Maker alias DC Rainmaker in einem Artikel dazu auf seinem Blog hat: "Dieser Spaghetti-Haufen ist ein solches Durcheinander, dass ich nicht glaube, dass Strava selbst weiß, was sie gerade tun."

Zusammengefasst lässt sich derzeit feststellen: Für manche Nutzer/innen werden sich die Preise verdoppeln, für andere bleibt alles beim alten. Und wieder andere werden Erhöhungen auf der breiten Skala dazwischen bekommen. Der entscheidende Faktor? DC Rainmaker, der in dieser Sache ausführlich recherchiert hat, kommt zu dem Ergebnis: "Theoretisch ist es eine Kombination aus dem Land, in dem Sie sich befinden, dem Zeitpunkt, an dem Sie sich angemeldet haben, ob Sie ein Jahres- oder ein Monats-Abonnement haben, und schließlich dem Datum der Verlängerung Ihres Abonnements. Ich mache keine Witze..."

Wie radsport-news.com für Deutschland hat DC Rainmaker versucht, die aktuellen Preise für Strava-Premium-Abos weltweit vom Unternehmen selbst zu erfahren - ohne Ergebnis. Auch Ihre Emails an uns zeigen eine große Bandbreite der gültigen Premium-Preise: Von 6,25 über 6,99 und 7,99 bis 10,99 Euro im Monat und 59,99 bis 74,99 Euro im Jahr reicht die Preisspanne.

Und das ganze mal mit Erhöhung, mal ohne: Bei den meisten Nutzer/innen, die sich bei uns gemeldet haben, wurde auf 10,99 Euro im Monat und 74,99 Euro im Jahr erhöht, meist ausgehend von 7,99 Euro/ Monat und 59,99 Euro/ Jahr - Erhöhungen also von 50 Prozent. Allerdings bleibt festzuhalten, wie uns ein Nutzer mitgeteilt hat, dass die Premium-Gebühren in den vergangenen zehn Jahren nicht erhöht worden waren.

Nochmal zu DC Rainmakers Recherchen: Er wollte von Strava erfahren, was ein Premium-Abo in welchem Land kostet - keine Auskunft. So hat er sich via VPN-Server in verschiedenen Ländern für ein Abo angemeldet, und kam zu folgenden Ergebnissen (jeweils pro Monat/ pro Jahr):
Deutschland 10,99 Euro/ 74,99 Euro
Niederlande 10,99 Euro/ 69,99 Euro
Frankreich 9,99 Euro/ 59,99 Euro
Italien 7,99 Euro/ 59,99 Euro
Spanien 7,99 Euro/ 49,99 Euro
Vereinigtes Königreich 8,99 Pfund/ 54,99 Pfund
Vereinigte Staaten 11,99 Dollar/ 79,99 Dollar
Kanada 14,99 Dollar/ 99,99 Dollar
Australien 14,99 Dollar/ 99,99 Dollar
Brasilien 22,90 Dollar/ 149,90 Dollar

Die Preisspanne für die gleichen Leistungen weltweit ist also erheblich. Das ist bei vielen Produkten so - allerdings machen die Hersteller auch kein Geheimnis daraus wie Strava. Es bleibt der Eindruck, das Unternehmen hofft, dass kaum jemand die Preiserhöhungen bemerkt. In nicht wenigen Fällen (so auch bei einer unser Nutzerinnen) werden die Betroffenen sogar nicht mal von Strava selbst über die Erhöhung benachrichtigt, sondern sie erhalten lediglich eine E-Mail des App-Stores, über den sie das Abo abgeschlossen haben, die besagt, dass ihr Preis demnächst steigt.

Und im Gegensatz zu anderen Plattformen, die zumindest versuchen, Preiserhöhungen zu erklären, mit neuen Funktionen, gestiegenen Personal-Kosten, veränderten Märkten etc, heißt es bei Strava lediglich: "Wir berücksichtigen nun auch die lokalen Marktbedingungen." Dazu wenig aussagekräftiger Marketing-Sprech: "Die Preisentscheidungen werden kontinuierlich evaluiert, um sicherzustellen, dass wir unserer Community den besten Wert unserer wachsenden Funktionen bieten." (Mehr dazu in unserem ersten Artikel zu den Erhöhungen)

So hält man keine Kunden - vor allem dann nicht, wenn man die Preise erhöht. Ob Stravas Heimlich-Strategie aufgeht, werden wir vermutlich nie erfahren. Allerdings haben schon etliche Nutzer/innen, die uns geschrieben haben, angekündigt (bzw zT bereits vollzogen), dass sie ihr Premium-Abo kündigen, wenn eine deutliche Preiserhöhung kommt. Man darf gespannt sein, ob das Unternehmen auf die anhaltenden Diskussionen reagiert...

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