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30.04.2024 | Vorjahressieg wiederholt, dieses Mal sogar das komplette Podium erobert - dem Team Strassacker gelang am vergangenen Sonntag ein perfekter Saison-Einstand. Nach 100 Kilometern rund um Göttingen und einer mannschaftlich makellosen Vorstellung war der erste Lauf des German Cycling Cup fest in der Hand der Fahrer in Celeste.
Seit etlichen Jahren ist die Tour d’Energie durch das hügelige Umland von Göttingen für viele Jedermänner und -frauen der Einstand in die Renn-Saison - auch für das Team Strassacker. Angeführt von den Namensvettern Moritz Palm und Moritz Beinlich sollte der Vorjahressieg wiederholt und die Saison in die richtige Bahn gelenkt werden.
Mit mannschaftlicher Geschlossenheit wollten wir das Rennen von Anfang an kontrollieren und dem Chaos der Positionskämpfe entgehen. So spannten sich vom Start weg Ben Witt, Jannis Wittrock, Nils Kessler und Phil Peitzmeier vor das Feld und sorgten für ein hohes und gleichmäßiges Tempo, damit unsere Kapitäne gar nicht erst in die berühmte "Waschmaschine“ geraten. Das gelang einwandfrei: Abgesehen von einer kurzlebigen Gruppe, die sich nach der "Wand von Meensen" nach etwa 35 km gebildet hatte, aber schon kurz darauf wieder eingefangen wurde, blieb das gesamte Peloton zusammen - unter unserem Tempo-Diktat.
Selektion am Bramwald
Wie im letzten Jahr wollten wir die erste Selektion zur Rennhälfte am Bramwald herbeiführen und eine Gruppe von maximal zehn Fahrern initiieren, in der wir möglichst zahlreich vertreten sein wollten. Nils und Johannes König übernahmen auf dem ersten Drittel des knapp fünf Kilometer langen Anstiegs die Tempoarbeit und richteten damit schon gewaltigen Schaden im Feld an – in der langgezogenen Einerreihe taten sich bereits zahlreiche Lücken auf.
Als dann Moritz Palm in die Führung ging und nochmal anzog, zerflog endgültig alles in seine Einzelteile. Die Spitzengruppe am Hinterrad von Moritz Beinlich, der sich zwischenzeitlich an die Spitze gesetzt hatte, bestand an der Kuppe des Bramwalds nur noch aus sechs Fahrern: Neben den beiden "Moritzen" Routinier Timo Dahlheimer und drei weitere Fahrer. Die Gruppe wollte aber nicht so recht harmonieren und konnte sich keinen großen Vorsprung erarbeiten. Ganz anders das Bild dahinter: Etwa eine halbe Minute hinter der Spitze hatte sich eine Neuner-Gruppe formiert, in der ich selbst fuhr, und die gut zusammenarbeitete (obwohl ich mich nicht an der Führungsarbeit beteiligte;-).
Zusammenschluss am Hohen Hagen
Rund 35 km vor dem Ziel stand das letzte und normalerweise (vor-)entscheidende Hindernis im Weg, der Hohe Hagen. Just am Fuß dieses Anstiegs kam es zum Zusammenschluss der ersten beiden Gruppen, sodass 15 Fahrer gemeinsam die etwa drei Berg-Kilometer in Angriff nahmen. Im Moment des Zusammenschlusses fuhr Moritz Beinlich eine unwiderstehliche Attacke, der nur Moritz Palm und zunächst zwei weitere Fahrer folgen konnten. Die beiden Moritze konnten im Verlauf des Anstiegs ihre beiden Begleiter abschütteln und erreichten die Kuppe mit etwa 30 Sekunden Vorsprung auf ein Dutzend Verfolger, zu dem auch Timo und ich gehörten.
Die verbleibenden 25 Kilometer ins Ziel in Göttingen führten über tendenziell abfallende Straßen. Obwohl die Verfolgergruppe mit Ausnahme von Timo und mir gut zusammenarbeitete, konnte das Spitzen-Duo einen Vorsprung von 45 Sekunden verteidigen. Als dann 15 Kilometer vor dem Ziel erstmals die Harmonie verflogen war und das Tempo abfiel, ging der Vorsprung rapide in die Höhe - der Sieg war in trockenen Tüchern.
Zwei Moritze Hand in Hand im Ziel
Hand in Hand überquerten die zwei Moritze den Zielstrich und krönten so eine perfekte Vorstellung des Teams. Die Taktik wurde minutiös umgesetzt und jeder Einzelne erfüllte seine Aufgabe mit Bravour. In der Gruppe dahinter entwickelte sich noch ein recht munteres Attackieren, an dem sich auch Timo - letztlich glücklos - beteiligte, weil auf der Zielgerade alles wieder zusammenlief.
Von letzter Position startend fand ich auf der linken Straßenseite eine Lücke und konnte den Sprint um Platz drei im Zielfoto für mich entscheiden. Timo kam wenige Zentimeter dahinter auf Rang fünf über den Strich. Chris Mai, der von einer Allergie beeinträchtigt am Bramwald den Sprung verpasst hatte, rundete auf Rang 15 das starke Abschneiden unserer Mannschaft ab, das auch den Sieg in der Team-Wertung bedeutete.
Moritz Palm, der als Erster gewertet wurde, zeigte sich entsprechend hochzufrieden: "Ein Auftakt nach Maß und eine Bestätigung, dass sich die vielen Trainingsstunden im Winter auch ausgezahlt haben. Klar ist damit: Für den Rennblock im Mai sind wir mannschaftlich bestens aufgestellt!“
Jene Rennen kommen im Mai Schlag auf Schlag: Schon am 1. steht traditionell die "Skoda Velotour" in Frankfurt an, bevor wir dann im Wochentakt beim UCI Gran Fondo "3Rides" in Aachen, beim Gran Fondo Vosges, bei Rund um Köln und dem Gran Fondo Trois Ballons an der Startlinie stehen werden.
Fabian Thiele ist Fahrer im Team Strassacker.
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