“Das wäre eine Riesenmotivation“

Giro und Olympia verschoben - jetzt setzt Konrad auf die Tour

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Patrick Konrad (Bora - hansgrohe) | Foto: Cor Vos

31.03.2020  |  (rsn) - Nachdem seine großen Saisonziele Giro d’Italia und Olympische Spiele wegen der Corona-Pandemie verschoben wurden, hofft Patrick Konrad (Bora - hansgrohe) nun auf die Frankreich-Rundfahrt. “Wenn mir die Möglichkeit geboten wird, würde ich die Tour auf jeden Fall fahren“, sagte der Österreichische Meister in einem Interview auf orf.at.

Im Gegensatz zu vielen seiner Kollegen geht Konrad sogar davon aus, dass die 107. Frankreich-Rundfahrt wie geplant am 27. Juni in Nizza wird beginnen können - und das, obwohl das Internationale Olympische Komitee (IOC) erst vergangene Woche die nach der Tour de France im Programm stehenden Olympischen Spiele von Tokio ins kommende Jahr verschieben musste.

“Die Tour ist erst Ende Juni, Juli. Bis dahin könnte sich alles wieder ein bisschen beruhigt haben“, so der 28-jährige Niederösterreicher, der sich von einer Durchführung der “Großen Schleife“ auch einen Motivationsschub erwartet: “Wenn die Tour stattfindet, was ich glaube, weil es konkrete Pläne gibt, sie stattfinden zu lassen, hätten wir wieder ein Ziel. Das wäre eine Riesenmotivation.“

Die Verschiebung der Olympischen Spiele könnte sich sogar vorteilhaft auf die Tour auswirken, sollte das Rennen doch erst zu einem späteren Zeitpunkt ausgetragen werden. “Vielleicht wird die Tour auch nach hinten verschoben, weil durch die Olympiaabsage ein Polster von ein paar Wochen frei geworden ist“, sagte Konrad, der sich wie seine Teamkollegen auch derzeit auf die Frankreich-Rundfahrt vorbereitet. “(Radsportweltverband) UCI und (Organisator) ASO werden alles tun, damit sie im Rennkalender verankert wird und heuer stattfinden kann“, zeigte Konrad sich zuversichtlich. Der Burgenländer hatte sich in seiner Saisonplanung vor allem für den Giro entschieden, um sich perfekt auf die Olympischen Spiele 2020 vorzubereiten. Nach den Absagen, muss sich der 28-Jährige nun neu orientieren.

"Selbst eine einwöchige Tour wäre ein Spektakel"

Der Rundfahrtspezialist kann sich gut vorstellen, dass die Tour unter ähnlichen Bedingungen wie zuletzt Paris-Nizza ausgetragen wird. “Es gibt kein Einschreiben mehr vor dem Start, keinen direkten Kontakt zu den Fans oder zumindest mehr räumliche Distanz. Vor den Bussen gibt es Absperrgitter, damit nicht mehr jeder direkt hingehen kann. Es gibt einen Korridor von 50 bis 100 Meter zu den Fans. Trinkflaschen, die wir sonst verschenken, dürfen wir nicht mehr weitergeben. Der Zielbereich ist für Zuschauer abgesperrt, damit man ungehindert zu den Teamfahrzeugen kommt“, nannte er ein in seinen Augen mögliches Szenario für die Frankreich-Rundfahrt.

“Selbst über eine verkürzte Version würden sich viele Fans freuen, sei es nur vor dem Fernseher, weil es nach einer langen Durststrecke ohne Rennen im Sommer endlich wieder mit dem Radsport losgehen würde. Außerdem wäre sie extrem gut besetzt, weil der Giro davor nicht stattfand und danach keine Olympischen Spiele sind“, sagte Konrad und betonte: “Die Tour wäre diesmal ein Riesenspektakel, selbst wenn sie nur eine Woche dauern würde.“

Letztlich läge es aber in der Verantwortung der französischen Behörden, eine Entscheidung über die Austragung der Tour de France zu treffen. Aber selbst im Fall einer Absage für dieses Jahr würden “sich die Menschen nächstes Jahr umso mehr darauf freuen. Die Tour wird aus einer einjährigen Pause noch stärker zurückkommen, als sie davor war“, so Konrad.

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