--> -->
11.03.2016 | (rsn) – Nach einem Ruhetag ging es heute mit der 1. Etappe der Tour of Blida (2.2) weiter. Wir sind nun wieder etwas weiter im Landesinneren, umringt von Bergen, auf denen auch noch der Schnee liegt. Die 3. und letzte Etappe wird dort oben enden.
Die heutige Etappe war wieder eine sehr dreckige und harte Angelegenheit mit viel Regen, Wind und kühlen Temperaturen. Sofort nach dem Start ging es wieder mit Attacken los, mit dabei im Highspeed-Kampf um die ersten Gruppe auch Stefan und Rupi aus unserem Team. Nach einigen Kilometern dann hatte ich ein gutes Näschen und schaffte den Sprung in eine Gruppe. Alle stiegen richtig aufs Gas und gingen durch die Führung, der Vorsprung wurde langsam, aber sicher größer und nach einiger Zeit setzte sich dann der Rennleiter und die Motorräder hinter unsere Gruppe - und der Zeitabstand wurde zum ersten Mal angezeigt: 30 Sekunden.
Wenig, aber wir hatten zumindest schon mal den Fuß in der Tür. Wir fahren durch einige Dörfer, das macht an der Spitze Spaß und das Tempo wirkt immer höher, wenn links und rechts Häuser und schreiende Zuschauer vorbeizischen. „Alleeeezzz“ und „Bon Courage“ vernimmt man hier in Algerien besonders oft. Nach einigen Augenblicken ist es vorbei, wir biegen rechts ab raus aus dem Dorf und rein in die Prärie, eine offene Ebene und der Wind bläst nun gewaltig von links.
In dem Moment schließen ein paar Mann von hinten in Kantenformation auf, und steigen richtig aufs Tempo, kein Platz mehr für den Rest, hier einzusteigen. Am rechten Straßenrand kämpft nun jeder ums Überleben, während der Wind Algeriens uns um die Ohren pfeift. Ein beinhartes Manöver, die Kante, fährt man in der Formation seitlich versetzt, muss man richtig beißen, aber man rollt mit, die Straße ist aber nie breit genug für alle, und so ist der erste, der seitlich keinen Windschatten mehr hat, gnadenlos total ausgesetzt, man glaubt gar nicht wie sehr!
In dem Moment ist man schon im tiefroten Bereich, und man kann nur versuchen, sich reinzuboxen oder aber hoffen, dass das Tempo im nächsten Moment rausgenommen wird. Okay, beides war nicht der Fall. Vorne elf Mann, ich dahinter in einer Gruppe mit sieben Mann. Wir haben etwas über eineinhalb Minuten Vorsprung auf die Verfolger und halten das Tempo richtig hoch. Auch für das Feld sollte es nicht einfach werden!
Dann die Zehn-Kilometer-Marke und kurz danach spüren und sehen wir das Hauptfeld im Nacken. Der Vorsprung ist nur noch gering, in der Gruppe beginnen die taktischen Spielchen und die Einzelattacken. Ich versuche, das
Tempo hochzuhalten, dann vier Kilometer vor dem Ziel drehe ich mich um und habe einen kleinen Vorsprung von vielleicht 50 Metern auf meine Fluchtgefährten, jetzt muss ich durchziehen. Ich forciere das Tempo, Kopf
runter, dann geht’s in eine rutschige Rechtskurve, danach den Boulevard von Blida hoch. Leichte Steigung, drei Kilometer-Marke.
Ich drehe mich um,
Vorsprung auf die Gruppe 100 Meter, dahinter wohl ebenso knapp das Hauptfeld. Die Beine brennen, die Lunge schreit, die Zuschauer feuern mich an, der Vorsprung noch immer 100 Meter, dann die Flamme Rouge, die Ein-Kilometer Marke, links und rechts das Spalier der Zuschauer.
Es geht’s rechts weg über die Kuppe und ich bin auf der Zielgerade, gebe alles drehe mich noch mal um hinter mir wird gesprintet, ich höre die Anspannung, das Geschrei und das Knacken der Schaltungen, UND es geht sich aus, ich überquere die Ziellinie, rein in das Getümmel und die Kameras. Platz 12 in der Tages- und Gesamtwertung. Yessss.
Einige Augenblicke später schießt das Feld mit einem gewaltigen Luftschwall im Ziel an mir vorbei. Daniel konnte sich auf den letzten Kilometern noch vom Hauptfeld absetzen und zu meiner ehemaligen Fluchtgruppe aufschließen. Macht Platz 20 und damit auch noch einen Platz in den Preisrängen.
Nachdem Fahrer und Betreuer eintrudeln höre ich, ass Stefan in den auf den letzten drei Kilometern gestürzt ist. Er stand sofort wieder auf und als er die Kette wieder auf das Blatt legen wollte um noch ins Ziel zu fahren, bemerkt er erst diesen Schmerz und dass da bei ihm etwas kaputt sein muss. Rupi ist sofort bei seinem verletzten Teamkollegen.
Es hilft aber nichts, das Schlüsselbein ist gebrochen und so kann er nur noch das Rad des verletzten Teamkollegen ins Ziel schultern. Stefan wurde ins Krankenhaus in Blida gebracht, wo ein glatter Schlüsselbeinbruch festgestellt wurde. Er wird heute noch operiert und wir hoffen, dass alles glatt läuft und er am Samstag wieder entlassen werden kann.
Dann steht eine Bergetappe auf dem Programm.
Gute Nacht aus Blida,
Alex
13.03.2016Ziel-Empfang bei der Österreichischen Botschafterin(rsn) – So, und heute nochmal richtig! Der letzte Tag der Tour de Blida stand für uns im Zeichen der vollen Attacke. Strömender Regen, tiefe Temperaturen und am Ende eine Bergankunft lieferten de
12.03.2016„But he only works at night“(rsn) – Heute (Freitag) stand eine Bergetappe am Programm und somit waren meine Erfolgsaussichten eher begrenzt. Flache Anfahrt, ein 18 Kilometer langer Berg und dann wieder relativ flach zurück in
09.03.2016Mit schreienden Beinen aus dem letzten Hügel heraus (rsn) - Mit dem Grand Prix d´Oran (1.2) stand heute (Dienstag) ein schnelles Rundstreckenrennen auf einer hügeligen Sechs-Kilometer-Runde in den Straßen von Oran auf dem Programm - wieder mit Vid
08.03.2016In Serpentinen dem Himmel entgegen(rsn) - Puhh. Das war wieder richtig hart heute (Montag, d. Red.). Der letzte Tag und zugleich die Königsetappe der Tour d´Oran. zwei Berge und eine Bergankunft in Monte Christo oberhalb Algiers.
06.03.2016"Weißt du noch, damals auf der Windkante ..."(rsn) - Was für ein epischer Tag heute in Algerien. Der Start im Zentrum von Oran, der zweitgrößten Stadt des Landes, wurde noch im neutralisierten Modus hinter dem Auto des Rennleiters gefahren.
06.03.2016Ein guter Auftakt für unser Team!(rsn) - Da der Tour-Tross heute weiterziehen sollte, hieß es für uns früh aufstehen. Um sechs Uhr klingelte bereits der Wecker. Nach dem Frühstück hieß es erst mal Kartons und Material schleppen
05.03.2016Rein ins Großstadtgetümmel von Algier(rsn) - Heute (Freitag) ging es los mit dem ersten Rennen. Von der winterlichen Komfortzone, bei der man bei langen Trainingseinheiten durch die verschneite Landschaft von zukünftigen Erfolgen und
04.03.2016Grand Tour d´Algier: Erfahrungen und Top-Ten-Platzierungen sammeln(rsn) – Hallo ich heiße Alex Dürager und fahre für das Österreichische Elite-Radteam Arbö Denzel Cliff aus Wien. Unser Kader umfasst insgesamt 14 Fahrer und ist ein Mix aus jungen Talenten und
27.10.2025Matxin verrät Pogacar-Pläne nach UAE-Rekordjahr (rsn) – UAE – Emirates – XRG-Manager Matxin Fernandez hat bekanntgegeben, dass bei Tadej Pogacar zwei Fixpunkte im Kalender für die Saison 2026 stehen. Gegenüber der spanischen Zeitung Marca
27.10.2025Bulgarien, Blockhaus, Dolomiten: Gerüchte um Giro-Strecke 2026 (rsn) – Nachdem die kündigte nach der Streckenpräsentation der Tour an, dass man das Programm der Topfahrer des Teams erst nach Bekanntgabe der Routen der anderen Grand Tours festlegen wolle. An
27.10.2025Vivianis letzter Tanz brachte das Regenbogentrikot (rsn) – Es war wohl der emotionale Höhepunkt der 122. Bahn-Weltmeisterschaften in Santiago de Chile, als Elia Viviani bei seinem letzten großen internationalen Rennauftritt noch einmal um den Wel
27.10.2025Lidl erwirbt Mehrheitsbeteiligung an Lidl - Trek (rsn) – Das deutsche Unternehmen Lidl hat die Mehrheitsbeteiligung am US-Team Lidl – Trek erworben. Das gab der Discounter in einer Pressemitteilung bekannt. Das Vorgehen folgt einer Ankündigung
27.10.2025Bericht: Colbrelli raus bei Bahrain - Gasparotto als Nachfolger (rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr
26.10.2025Augenstein und Kluge können sich nur kurz über WM-Bronze freuen (rsn) – Roger Kluge und Moritz Augenstein hatten sich am Schlusstag der Bahn-Weltmeisterschaften in Santiago de Chile schon für die Siegerehrung vorbereitet. Das deutsche Madison-Duo hatte auch al
26.10.2025Vuelta a Espana 2026 beginnt mit Einzelzeitfahren in Monaco (rsn) – Während seit dem vergangenen Donnerstag bereits die gesamte Strecke der 113. Tour de France bekannt ist, haben die Organisatoren der Spanien-Rundfahrt nun zumindest den Auftakt der 81. Ausg
26.10.2025Kopfsache: Schweizerinnen kämpften erfolgreich um Rang acht (rsn) – Viele Stürze, keine Bonusrunden und ein enges Rennen bis zum letzten Sprint bot das Madison der Frauen am Samstagabend bei den Bahn-Weltmeisterschaften in Santiago de Chile. Im Velodromo Pe
26.10.2025Vanthourenhout wählt in Overijse den richtigen Moment (rsn) – Michael Vanthourenhout (Pauwels Sauzen – Altez) hat nach dem Auftakt in Ruddervoorde auch den zweiten Lauf der Superprestige-Serie in Overijse gewonnen. Der Belgier entledigte sich in der
26.10.2025Nach Brands Sturz war in Overijse für Casasola der Weg frei (rsn) – Ein Sturz von Lucinda Brand (Baloise – Glowy Lions) hat den zweiten Lauf der Superprestige in Overijse entschieden. Die Niederländerin war der Konkurrenz gemeinsam mit Sara Casasola (Crel
26.10.2025Del Toro geht als Mexikanischer Doppelmeister in die Winterpause (rsn) – Isaac Del Toro hat seine herausragende Saison standesgemäß beendet. Der 21-jährige Mexikaner entschied in seiner Heimatstadt Ensenada auch das Straßenrennen der Nationalen Meisterschafte
26.10.2025Letzter Punktesprint kostet Augenstein weitere WM-Medaille (rsn) – Mit mehreren guten Resultaten endete für das deutsche Team der vierte Tag der 122. Bahn-Weltmeisterschaften in Santiago de Chile, eine weitere Medaille sprang aber nicht dabei heraus. Sc