Durchwachsene deutsche EM-Bilanz

BDR-Athleten konnten in Grenchen noch nicht alles abrufen

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Max Niederlag hat in Grenchen bei der Bahn-EM im Sprint die Silbermedaille gewonnen. | Foto: Ulf Schiller

19.10.2015  |  (rsn) – Zwar konnte der Bund Deutscher Radfahrer (BDR) bei den gestern in Grenchen/Schweiz zu Ende gegangenen Bahn-Europameisterschaften seine Vorjahresbilanz – 13 Medaillen, davon drei Gold – nicht erreichen. Doch auch mit nur siebenmal Edelmetall zeigte sich BDR-Vize Günter Schabel insgesamt zufrieden.

„Wir sind […] auf einem guten Weg“, sagte Schabel mit Blick auf das Olympiajahr 2016. Für die Glanzlichter sorgten Max Niederlag und Domenic Weinstein, die beide jeweils Silber gewannen: Niederlag im Sprint, Weinstein in der Einerverfolgung. Der wieder erstarkte Vierer blieb nach Platz zwei im Vorjahr als Fünfter diesmal allerdings hinter den Erwartungen zurück. „Wir sind absolut weiter auf dem richtigen Weg, auch wenn es uns schwer gefallen ist, hier unser Potenzial voll abzurufen“, urteilte Bundestrainer Sven Meyer. In der Olympia-Qualifikation machten seine Fahrer sogar Punkte gut und steuern erstmals seit 2004 die Spiele an.

Rang zwei belegte auch Joachim Eilers im nicht olympischen Zeitfahren. Kristina Vogel holte Bronze im Sprint, die Teamsprinter steuerten mit Silber (Frauen) und Bronze (Männer) weitere Medaillen bei. Weltmeisterin Stephanie Pohl holte Bronze im Punktefahren. Am Sonntag wurde die mehrmalige Weltmeisterin Vogel Fünfte im Keirin. Bei den Männern stürzte Eilers im kleinen Finale und kam nicht über Rang zwölf hinaus.

Vor allem bei den erfolgsverwöhnten Sprintern lief in Grenchen längst noch nicht alles rund. „Die Meisterschaft lag nach unserem Höhentrainingslager in den USA etwas zu früh“, erklärte Bundestrainer Detlef Uibel, der dennoch zufrieden feststellte: „Wir haben wieder eine gute Medaillenausbeute erzielt.“

Im Teamsprint der Männer kämpfen weiter sechs Fahrer um die drei Olympia-Plätze. Der ehemalige Weltmeister Stefan Bötticher hat offenbar endlich seine muskulären Probleme überwunden und soll beim zweiten Weltcup der Saison im Dezember in Neuseeland auf die internationale Bühne zurückkehren, wie der BDR mitteilte. Sorgenkind in Grenchen war ausgerechnet der viermalige Weltmeister Maximilian Levy, der sich formschwach präsentierte. Auch Robert Förstemann wusste - als Anfahrer - nicht zu überzeugen, ganz m Gegensatz zu Niederlag und Eilers. „Es wird ein enges Rennen bis zum Schluss. Mein Wunsch ist weiter, bei der WM im März in London die Olympia-Mannschaft an den Start zu bringen“, sagte Uibel.

In der Mannschaftsverfolgung fuhr das deutsche Frauen-Quartett nur auf Platz acht. „Einige Frauen waren Ende September noch bei der Straßen-WM am Start. Da mussten wir Abstriche machen. Beim Weltcup hoffen wir auf bessere Ergebnisse“, erläuterte Schabel. Mieke Kröger, die drei Starts bei der Straßen-WM in Richmond in den Beinen hatte, kam in der Einer-Verfolgung ins kleine Finale, wo sie im Kampf um Bronze der Britin Ciara Horne unterlag. Gudrun Stock belegte einen guten fünften Platz und verbesserte ihre persönliche Bestzeit um drei Sekunden. Im Omnium fuhr Anna Knauer auf Rang sieben; Lisa Klein wurde Zehnte im Ausscheidungsfahren.

Ende des Monats geht es für die deutschen Bahn-Asse Bahnfahrer weiter im Kampf um Punkte auch für Rio. In Cali steht am übernächsten Wochenende der erste von diesmal nur drei Bahn-Weltcups an. Schon am Dienstag fliegt übrigens ein Großteil des deutschen Aufgebots nach Kolumbien, wie der BDR ankündigte.

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